In den letzten Wochen häufen sich die Anfragen nach kurzfristigen Treffen, vor allem am Abend: „Ich weiss, du machst eigentlich nie Termine für denselben Tag, aber kann ich nicht vielleicht doch jetzt noch zu dir kommen?“
Gehen wir mal davon aus, dass ich an dem Abend keinen Arbeitstermin habe. Gehen wir weiter davon aus, dass ich jegliche Planung für den Abend spontan abbreche (z.B. die Verabredung mit einer Freundin absage oder plötzlich verlasse).
Ich fahre also in die Wohnung, sagen wir mal mit 30 Minuten Fahrzeit. Dort brauche ich ca 20 Minuten, um den Raum vorzubereiten; diesen nutze ich nämlich auch für andere Dinge. Dann muss ich duschen, mich rasieren, meine Nägel lackieren, etwas MakeUp auflegen – noch mal mindestens 30 Minuten. Jetzt sind wir also bei einem Zeitrahmen von mindestens 1,5-2 Stunden zwischen Anfrage und frühestmöglichem Zeitpunkt des Treffens; bei einem Anruf um 19:00 macht das ein Treffen um 21:00. Die meisten Männer werden jetzt sagen, dass ihnen das zu spät wird.
Gehen wir von dem ungewöhnlichen Fall aus, dass ich zum Zeitpunkt der Anfrage in der Wohnung bin. Dann geht es mir wie den meisten Menschen am Abend: Ich habe nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag jetzt den Feierabend eingeläutet – und einfach keine Lust mehr. Wenn mich jemand für Erotik bezahlt, erwartet er (zu Recht) Aufmerksamkeit und Motivation und keine Einstellung a la „okay, dann nehme ich das eben noch mit“.
Also nein, ich kann nicht doch noch spontan!
(Text stark gekürzt)