Ich merke immer wieder, dass ich Probleme habe, gewisse Dinge zu verstehen.
Als ich ein Kind war, gab es Männer, Frauen und die Menschen, die sowohl Penis wie auch Brüste hatten und man nannte sie dann Zwitter.
In der Pubertät sah ich auf dem Schulhof dann zwei ager Mädchen, die sich küssten und bekundeten lesbisch zu sein...
Dann wurde ich von Menschen umgeben, die sich bisexuell nannten.
Und vor ca. zwanzig Jahren lernte ich dann beruflich plötzlich eine ganze Menschen kennen, die von sich sagten, sie seien trans...
Ich lernte Menschen kennen, die optisch eindeutig einem bestimmten Geschlecht "zuzuordnen" wären, aber sie meinten, dass sie trans wären. Da aber trans nichts über deren sexuelle Vorliebe sagt, schienen sie sich aber einem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen... Da sie aber körperlich eindeutige Geschlechtsmerkmale hatten, irritierte es mich.
Anfangs bemühte ich mich noch zu reden und zu verstehen, aber sehr häufig schien es mir eine Art verbissener Kampf zu sein, mich zu überzeugen oder besser gesagt zu belehren.
Treffe ich also auf einen Menschen, der optisch für mich wie verkleidet aussieht, also wie ich entsprechend aussehende Menschen einmal als Transvestit (TV) kennengelernt habe, muss ich heute nun vorsichtig sein.
Es ist nicht unbedingt so, wie es mal war: heute könnte es gut sein, dass es zwar von der Biologie ein Mensch mit Penis und einem Silikonbusen unter der Bekleidung, früher also TV genannt, aber dass man sich dennoch als Frau bezeichnet.
Andersherum gilt es natürlich genauso: die Traumfrau, die man fälschlicherweise diesem Geschlecht zuordnet, fühlt sich als Mann, ist also auch einer auch wenn sie sich weder so gibt noch so aussieht.
Und das Schönste ist dann das Thema mit den Begrifflichkeiten und Abkürzungen...
Kenne ich seit Jahren aktiven BDSM Lebens die Abkürzung "cis" als Completely Irrevocable Submission, bedeutet es nun in LQBTQ+-Kreisen: normal, also sich dem von der Natur her gegebenen Geschlecht zugehörig fühlend.
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Also je mehr ich über irgendwas lese, umso mehr distanziere ich mich.
Ich selber habe für mich festgestellt, dass ich Menschen mag, mich in Menschen verlieben kann und es mir unabhängig von irgendwelchen Begrifflichkeiten nur auf den Menschen ankommt.