Du, die du nachts die Straße entlangläufst,

du, die du wartest, hoffst, gibst –

du bist mehr als ein Körper.

Du bist ein Wesen.

Eine Seele inmitten einer Welt,

die zu oft nur nimmt

und vergisst, wer du bist.

Ich sehe dich.

Ich sehe deine Kraft,

jeden Tag aufzustehen und zu sagen:

„Ich wähle selbst.“

Auch wenn andere meinen,

sie dürften über dich urteilen.

Du bist nicht schwach.

Du bist nicht billig.

Du bist nicht weniger.

Du bist das, was viele nicht tragen könnten:

Radikal ehrlich.

Sinnlich offen.

Tief verbunden mit einem Teil des Lebens,

den die Gesellschaft spaltet, tabuisiert,

und doch so sehr begehrt.

Sexualität.

Du berührst sie.

Nicht nur mit Händen.

Mit deinem Mut.

Mit deinem Sein.

Mit deinem Körper,

der mehr gesehen und gehalten hat

als viele Ehen in Jahrzehnten.

Manche nennen es Prostitution.

Ich nenne es Präsenz.

Begleitung.

Denn du bist nicht nur da,

du bist da für etwas,

das sich viele nicht eingestehen:

Einsamkeit, Sehnsucht, Nähe,

eine Berührung, die echt ist –

wenigstens für einen Moment.

Ich danke dir.

Für dein Halten.

Für dein Aushalten.

Für deinen Mut, dich lich zu zeigen

in einem System,

das dich oft entmenschlicht.

Doch ich weiß:

Du bist Mensch.

Frau.

Wesen.

Seele.

Vielleicht hast du gelernt, dich zu schützen.

Vielleicht bist du t.

Vielleicht tust du das aus freien Stücken.

Oder weil die Welt dir keine Wahl ließ.

Und dennoch –

du trägst etwas Heiliges in dir.

Denn du erinnerst daran,

wie viel Macht in Berührung liegt.

Und wenn du heute wieder hinausgehst –

sei es auf die Straße,

in ein Zimmer,

oder einfach in dich selbst hinein –

dann nimm das mit:

Du bist nicht vergessen.

Du bist nicht allein.

Du bist nicht falsch.

Du bist eine

im Dienst an einer Welt,

die oft nicht sieht,

wer wirklich heilt.

Danke, dass du da bist.