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Domina_Lady_ELECTRA
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Hure ist kein Schimpfwort

Alle* lieben Sex. Das bestreiten, glaube ich, die Wenigsten. Sex als Dienstleistung jedoch - IGITT! NEIN! UNMORALISCH! 


Wenn wir mal einen Schritt zurückgehen und nicht religiös abgesegneten Sex aus seiner Schmuddelecke holen, würde ich es als starke körperliche, hormonelle, emotionale & geistige Stimulation und Reaktion bezeichnen. 

Sex ist nicht nur vaginale Penetration, es ist nicht nur Abspritzen, es ist nicht nur Sex, wenn wir zu zweit dabei sind. Sex ist für mich wie Tennis: mal zu zweit, mal alleine mit Ballmaschine, mal im Doppel, als Turnier, ... 

Warum ist es ok, auf dem Feld zu stöhnen, zu schwitzen, sich heftige emotionale und mentale Auseinandersetzungen zu liefern, und dabei Unsummen von Geld zu verdienen, aber dasselbe gilt nicht für Sex? 

Wer jetzt entgegnet: Ja, aber man berührt die andere Person ja nicht! den möchte ich vom Tennis mal zum Ringen schicken. 

Und wer dann noch weiter geht und sagt: ja, aber die dringen ja nicht ineinander ein! dem sei die anale und vaginale Penetration durch Proktologin & Gynäkologin nahegelegt, inklusive häufiger Missbräuche dieser n Positionen. 

Ja, aber da ist ja keine Lust dabei! Also ist es nur Sex, wenn alle Beteiligten Lust dabei verspüren? Das wäre ja revolutionär! Dann würde sicher ein Großteil der Sexarbeit diese Voraussetzung für Sex nicht erfüllen. 

Abgesehen davon wissen wir ja gar nicht, ob der Patient nicht Lust verspürt, wenn die feingliedrigen Finger des Proktologen seine Prostata umkreisen. Oder die Gynäkologin, wenn sie ihrer Schutzbefohlenen das mit ihren behandschuhten Händen erwärmte Spekulum einführt. 


Und genau dann wird das Gespräch, je nach Blickwinkel, schwierig oder spannend oder interessant, denn obwohl es dann keinen wirklichen, rationalen Grund mehr gibt, warum Sex eben doch so anders behandelt wird, kommt dann: ja, aber es ist halt doch etwas Anderes! 

Und dann sind wir am Kern angekommen, denn es geht bei der Unterscheidung nicht um Logik, sondern um Ideologie. Sex ist ideologisch aufgeladen und die Regeln darum bedienen sich nicht Rationalen, sondern Gefühlen. 


Der Knackpunkt ist: ich sehe es nicht so! So sehr ich es auch versuche, es bleibt für mich beim Tennis. 

Ich akzeptiere, dass Menschen an das Spaghetti-Monster glauben. Aber ICH glaube nicht daran und würde mich jemand Spaghetti-Monster-Hasserin (oder was eben das aktuelle schlimme Schimpfwort ist...) schimpfen, es hätte keine Bedeutung für mich, weil es mich ja nicht emotional trifft. 

Ich akzeptiere, dass die meisten Menschen eher nicht Hure genannt werden möchten, aber wenn ich so genannt würde? Ja, stimmt, was ist die Frage? 


*Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht. Ich habe dazu keine Studien durchgeführt. Diese Annahme beruht auf eignenen persönlichen Erfahrungen, anekdotischem Wissen über Erfahrungen anderer und Wissen über die evolutionäre bzw. organische Disposition unserer Körper. 

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