Ich bin, wie man unschwer erkennen kann, inzwischen 60 Jahre alt, somit kann man davon ausgehen, dass ich in meinem Leben einiges an Erfahrungen sammeln konnte.
Tatsächlich fingen meine ersten Erfahrungen mit Sex mit Bezahlung schon in meinen Anfang-Zwanzigern an. Ich war mehr oder minder Single, meist sehr geil (ist in diesem Alter nicht verwunderlich...) und suchte diverse Etablissements in der Nähe meines Wohnorts auf. Hierbei habe ich ausschließlich gute, manchmal sogar außergewöhlich tolle Erfahrungen gesammelt.
Es gab zum Beispiel ein "Bordell" im Nachbarort, das von innen eher wie eine Kneipe aussah. Dort war ich einige Male, hatte auch hier und da mal Sex mit einer der Damen. Aber ich bin auch nicht selten hingefahren, habe schnell festgestellt, dass keine der Damen richtig Lust hatten und habe mich einfach zu ihnen gesetzt und mich mit ihnen unterhalten. Dann war ich wirklich Stunden da und habe tolle Gespräche geführt, mit dem beiderseitigen Wissen, dass Sex nicht stattfinden würde.
Ich habe also schon sehr früh gelernt, dass diese sogenannten "Prostituierten" oder "Nutten" Menschen waren (und sind) wie du und ich.
Das prägt mich auch heute noch. Wenn ich hier auf diese Seite gehe, die ich übrigens sehr gut finde, sehe ich Menschen, die ihre Arbeit so gut wie möglich gestalten, mit viel Leidenschaft, Einfühlungsvermögen, aber auch einer notwendigen Professionalität.
Ich habe vor kurzem hier eine Escort-Dame kennengelernt, mit der ich mich nicht in Kürze treffen kann, weil sie zu weit weg wohnt. Aber allein die Kommunikation mit ihr zeigt mir, dass hinter diesem Profil mit wirklich tollen Hochglanzbildern ein Mensch steckt, der vielleicht die gleichen Probleme, die gleichen Ängste, aber auch die gleiche Zuversicht zeigt wie ich. Und irgendwann werden wir uns mit Sichrheit sehen. Ob mit Sex oder ohne. Ist glaube ich gar nicht so wichtig in diesem Fall.
Es hat sich also eigentlich seit damals nichts geändert. Außer vielleicht der Erkenntnis, dass Menschen, die Paysex anbieten, immer noch in eine "Schmuddel"schublade gesteckt werden. Wie damals.
Da sollte man meiner Meinung nach einmal in sich kehren und darüber nachdenken, ob der- oder diejenige, der/die für das Annehmen dieses "Schmuddelkrams" durch Wahrnehmen eines Angebots nicht auch selbst in diese Schublade gehört. Oder eben beide Seiten NICHT.
Dies ist mein erster Blog und ich weiß auch noch nicht, was und ob mich etwas erwartet, daher bitte ich um Verständnis, wenn Reaktionen etwas dauern.