Was sagt der Preis im Paysex über ein Date aus?
Relativ wenig und doch sehr viel. Es ist schon komisch, dass ausgerechnet in der Sexarbeit alles nur auf das Geld abzielt. Man sei käuflich, ist diesbezüglich eine Redensart, die sprichwörtlich ist. Aber eigentlich sind alle Menschen in der heutigen Zeit käuflich. Ich glaube sogar, dass ich im Paysex weniger käuflich bleibe, weil ich nämlich nicht jeden treffe und frei entscheide, wann ich was mit wem veranstalte oder eben nicht. Und das "eben nicht" möchte ich hier deutlich betonen.
Zurück zur Ausgangsfrage. Der Preis sollte in einem allgemeinen, persönlichen, angemessenen Verhältnis stehen. Niemand sollte sich ein Escort-Date vom Munde absparen. Es ist übertrieben, ein Date zu verabreden, wo der aufgerufene Preis eigentlich schon eine persönliche Maßüberschreitung darstellt. Bei manchen Preisen steht dann vielleicht auch nicht das Date an sich im Vordergrund, sondern es geht nur noch ums Geld. Und ich frage mich dann manchmal auch, ob manche Sexworker ihre wahre Berufung verfehlt haben. Man kann ja auch ins Aktiengeschäft einsteigen, wenn man sich primär für Finanzfragen interessiert.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es im Escort bzw. bei der Sexarbeit primär um das Miteinander mit anderen Menschen geht. Ich finde es interessant, ganz unterschiedliche Männer aus der ganzen Welt punktuell zu treffen und mit ihnen einen privaten und sehr echten Moment zu verbringen, in einer Form, der sonst so kaum möglich wäre. Abgesehen von den Schattenseiten, die es auch geben kann, ist es abwechslungsreich und spannend, Escort zu sein.
Escort zu sein drückt eine gewisse Unbeständigkeit aus, und bedingt eigentlich einen kreativen Charakter, vielleicht ähnlich, wie bei den freien Künstlern, in der Malerei oder der Bildhauerei nur hier in diesem Beispiel eben am lebenden Objekt und in Real. Aber nicht 9 to 5.