Panoptikum

Kapitel 1:

*08.05.2013: 180 Euro. * Schriebe ich in mein Buch. Der Verdienst des vorigen Tages. Davon hatte ich 100 Euro in der Nachbarwohnung bei Nora abgegeben, der Rest war für Rechnungen und Einkäufe draufgegangen. Das Geld geht weg wie warme Semmeln. Hundert Euro jedoch waren gesichert. Wenn ich keine Rechnungen zu bezahlen hatte, dann behalte ich am Tag nur 50 Euro für mich. Den Rest meines Verdienstes gebe ich in der Nachbarwohnung bei meiner Kollegin Nora ab, die das Geld sozusagen in Sicherungsverwahrung hatte. Sie bewahrt es für mich auf, damit auch ich irgendwann mal auf einen grünen Zweig komme. Meine normalen Rechnungen, die sich so über den Monat ergeben sowie Miete, Strom, Versicherungen und Telefon bezahle ich davon auch. Rechnungen außer der Reihe, welche nicht zu den normalen Kosten gehören, die zahle ich von meinem Taschengeld. 

Die angesprochenen 50 Euro sind mein Taschengeld. Das hört sich viel an, 50 Euro Taschengeld am Tag. Trotzdem schaffe ich es sehr erfolgreich, dieses Geld unter die Leute zu bringen. Wenn ich 20 Tage im Monat arbeite, dann habe ich 2000 Euro Taschengeld und das ist regelmäßig weg. Fragt mich nicht wofür. Ich wollte mir das mal aufschreiben, habe ich aber bisher noch nicht gemacht. Vielleicht würde das ja etwas ändern und mich zu einem Einlenken bewegen. Vielleicht auch nicht, ich habe keine Ahnung.