Vor ein paar Monaten hat mich jemand auf die kanadische Sexarbeiterin und Künstlerin Andrea Werhun aufmerksam gemacht. Ich habe ihr Buch gekauft, aber es lag dann erst mal ungelesen im Regal. Über Weihnachten habe ich es mit in den Urlaub genommen – und war begeistert davon!
Andrea Werhun hat während ihres Studiums zwei Jahre als Escort gearbeitet und später bis zur Pandemie in einem Strip-Club. Sie erzählt voller Begeisterung von ihrer Arbeit, vom Sex, von spannenden Begegnungen mit Kunden. Aber auch von den negativen Seiten: von , von Übergriffen, von zu viel Alkohol. Für mich ist es das, was sie glaubwürdig und authentisch macht.
Neben dem Text besticht das Buch durch tolle Fotos, auf denen Andrea Werhun sich sehr vielseitig zeigt und in verschiedene Rollen schlüpft. Sie sieht sich selber als Künstlerin. Bei ihrer Arbeit ist sie Performerin, die eine bestimmte Rolle spielt. Darüber hinaus ist sie Autorin, und seit der Pandemie bietet sie mit „Hire A Muse“ einen sehr vielseitigen Service an.
Zusammen mit der Fotografin, die die Bilder für das Buch gemacht hat, hat sie außerdem zwei Kurzfilme realisiert: „Modern Whore“ über ihre Arbeit als Escort und „Last Night at the Strip Club“ über das Ende ihrer Stripper-Karriere durch die Pandemie und ihre Arbeit im Social Distancing. Beide Filme kann man kostenlos auf ihrer Homepage sehen.
(Buch und Filme sind zur Zeit nur auf Englisch verfügbar.)