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best_of_berlin
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Was bedeutet es, männlich zu sein?

Oft wird über Frauen und ihre Weiblichkeit gesprochen: über Ausstrahlung, Schönheit und Eigenschaften, die als typisch weiblich gelten. Diese Ideale haben sich über Jahrhunderte gewandelt. Und auch bei Männern gibt es klare Erwartungen.

Aber wie ist es andersherum? Was bedeutet Männlichkeit wirklich? Welche körperlichen, psychischen und sozialen Eigenschaften definieren heute einen Mann, den wir als „männlich“ ansehen? Heute, wo traditionelle Geschlechterrollen neu definiert werden, ist diese Frage aktueller denn je.

Vom modernen Mann wird Stärke, Mut, Entschlossenheit und Verantwortungsbewusstsein erwartet. Er soll erobern, beschützen, führen und für das Wohl seiner Familie da sein — standhaft und unabhängig. Gleichzeitig soll er perfekt aussehen. Einen trainierten Körper haben, etwas Bart, aber nicht zu viel. Stark, aber sensibel; entschlossen, aber empathisch. Hart, aber nicht . Humorvoll, aber nie kindisch. Kurz gesagt — er soll alles zugleich sein. Ein Ideal, dass in Wahrheit nicht existiert.

Dieses unerreichbare Ideal wandelt sich ständig. Die Erfüllung einer Erwartung bringt keinen Frieden, denn es folgen sofort neue.

Der Vatertag ist ein Moment, in dem wir euch danken wollen. Für die Rolle, die ihr in unseren Familien und in der Gesellschaft spielt. Für viele von euch ist es eine Gelegenheit, über Verantwortung, Hingabe und den Einfluss nachzudenken, den ihr auf das Leben eurer Kinder habt. Es ist ein Tag, an dem ihr euch besonders und gesehen fühlen dürft — für all eure Mühe und euer Engagement bei der Erziehung der nächsten Generation.

Ich möchte es klar sagen: Wir Frauen haben nie nach dem Ideal gesucht. Wir suchen keinen Mann aus dem Katalog. Wir wollen jemanden, der echt ist — der in unserem Alltag präsent ist. Wir freuen uns, wenn du im Haushalt hilfst, dich in die Erziehung der Kinder einbringst, bei uns bist, wenn es schwer wird. Wenn du still ein Pausenbrot machst, uns im Krankenhaus besuchst, uns sagst, dass wir schön sind, auch dann, wenn die Zeit längst Spuren hinterlassen hat. Diese Gesten bedeuten mehr als ein idealer Körper oder ein modischer Anzug.

Ein fürsorglicher Mann, der sich um uns und die Familie kümmert, ist viel wertvoller als einer, der nur Katalogstandards erfüllt. Dieses Engagement, dieser Präsenz und gegenseitige Unterstützung sind das Fundament einer echten Beziehung — nicht das Aussehen.

Darum möchte ich dir eines sagen: Hör auf, davon zu träumen, perfekt zu sein. Wir brauchen keine Perfektion. Wir brauchen dich — echt, ehrlich, bereit, gemeinsam Leben aufzubauen. Wir wollen, dass du uns unterstützt — selbst dann, wenn es uns schwerfällt, um Hilfe zu bitten. Auch wenn wir manchmal so tun, als wären wir stark, wissen wir doch: Gemeinsames Leben basiert auf Vertrauen, Gespräch und Verständnis.

Und noch etwas. Wenn du mich besuchst — fühle dich frei. Verstelle dich nicht. Ich bin meinen eigenen Weg gegangen und weiß, wie es ist, unter dem Druck von Erwartungen und dem Anspruch, „ideal“ zu sein, zu leben. Das wollte ich nie — weder für mich noch werde ich es je von dir erwarten. Ich möchte, dass du dich bei mir sicher fühlst, dass du keine hast, von deinen Sorgen, deiner Müdigkeit, deinen Momenten der Schwäche zu erzählen. Denn Partnerschaft entsteht genau dann — in einfachen Worten, in einer Tasse Tee am Ende eines schweren Tages, in einem Schweigen, das keine Erklärung braucht, und in einem Lächeln, das sagt: „Ich bin da. Für dich. So wie du bist.“

Danke, dass du da bist, dass du kommst, dass du fragst, wie mein Tag war, dass du mich in den Arm nimmst, wenn Trost gebraucht wird.
Das sind meine Wünsche zum Vatertag und zum Männertag — bleib einfach du selbst. Denn das ist der größte Wert.

Wow Lori, selten so ein gutes Statement für uns Männer gelesen. Aber ich gebe auch zu bedenken, oftmals wird der Vatertag zu Sauforgien missbraucht, hauptsächlich auch von den jungen Menschen, die weit entfernt sind vom "Mann" , denn das heißt nicht nur präsent aufzutreten, sondern Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für sich, sondern in erster Linie für die Partnerin und den Kindern. Man kann diesen Tag auch prima ohne Alkohol begehen, etwas mit Frau und Kindern unternehmen und einfach einen schönen Tag zusammen zu verbringen. Heutzutage muss man nicht irgendwelchen, von aussen aufdoktrinierten Idealen entsprechen. Äußerlichkeiten kann man verändern und manipulieren, aber die inneren Werte nicht und letztendlich sind es die, die zählen. Wer mit sich, seiner Familie und seiner Umwelt im Reinen ist, hat in meinen Augen schon viel mehr als dem Ideal entsprochen. Danke für diesen schönen Blog.

8. MayAntworten

Liebe Lori, ein Tag bei dir ist wie ein Geschenk. Tatsächlich kann ich mich bei dir fallen lassen und es genießen. Danke für die Zeilen. Kuss Thomas

8. MayAntworten

Vielen Dank, Lori für deine ehrlichen und tiefgründigen Worte. Es ist schön zu lesen, wie du die Erwartungen an Männlichkeit hinterfragst und den Fokus auf das Echte, Authentische legst. Du hast vollkommen recht: Es geht nicht darum, einem unerreichbaren Ideal zu entsprechen, sondern darum, präsent, fürsorglich und ehrlich zu sein. Ich freute mich besonders, dass du betonst, wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht von gesellschaftlichen Rollen unter Druck setzen zu lassen. Deine Worte erinnern mich daran, dass es in Beziehungen vor allem um gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und echte Gesten geht — nicht um das perfekte Bild, das wir vielleicht in den Medien sehen. Danke, dass du Lori das so schön auf den Punkt bringst. Ich finde es wichtig, als Mann authentisch zu sein und mal Gefühle zu zeigen. Lori du hast mir gezeigt, dass man sich bei einem Date mit dir vollkommen frei fühlen kann. Danke dafür!

8. MayAntworten

Sehr schön geschrieben 😉

9. MayAntworten

Die Aussagen stimmen zu 100 %.

9. MayAntworten

Liebe Lori, ich liebe Deine Blogs. Du hast es wieder auf den Punkt gebracht. Danke für Deine "Liebeserklärung" an uns Männer.

9. MayAntworten

Liebe Lori, Du hast absolut recht. Die wahre Männlichkeit kommt von innen und hat nichts mit äußerlicher Schönheit zu tun. Und was Du mit dem „Vatertag“ angesprochen hast, so ist das aus der Vergangenheit eben sehr unterschiedlich gewesen. Im ehemaligen „Westen“ wurde der Vatertag zelebriert, während im ehemaligen „Ostteil“ es der Herrentag war, wo offensichtlich auch mehr um Alkoholkomsim ging/geht, jedenfalls habe ich es so von ehemaligen Kollegen aus dem damaligen Osten erfahren. LG Gunnar

9. MayAntworten

PS.: jedenfalls wieder sehr schön von Dir geschrieben. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen… 😘

9. MayAntworten

Ein sehr guter Mann muss zärtlicher als jede Frau sein können und härter als jeder Mann und dabei den Moment intuitiv erkennen auf der ganzen Klaviatur wo er gerade den besten Ton/Move trifft für den Moment

10. MayAntworten

Liebe Lori, das ist eine wunderschöne Ode zum Vatertag! Es tut richtig gut, das zu lesen! Herzlichen Dank dafür!

10. MayAntworten

Liebe Lori, die Zeit mit dir ist jedes Mal das Eintauchen in einen eigenen Kosmos, einander zuhören, respektieren und aufeinander eingehen. Wärme und Zärtlichkeit geben und nehmen auf dem Weg zum gemeinsamen Genuss der Erotik in all seinen Formen dank deiner Tiefgründigkeit und Unvoreingenommenheit.Danke für deine Worte und bis bald Lori.

10. MayAntworten

Etwas zu früh vom Timing aber immer aktuell. Toller Blog!

10. MayAntworten

Liebe Lori, deine Worte haben mich tief berührt. Nicht nur, weil sie so treffend das beschreiben, was viele Männer — mich eingeschlossen — oft nur schwer ausdrücken können, sondern auch, weil sie auf eine Art entlasten, ohne dabei zu beschönigen. Als Mann ohne klassische Beziehungserfahrung bin ich in vielem suchend: nach meinem Platz, nach Verbindung, nach einem ehrlichen Umgang mit meinen eigenen Erwartungen an mich selbst. Und ich spüre oft diesen inneren Druck – zwischen gesellschaftlichen Bildern von Männlichkeit und dem eigenen Bedürfnis nach Echtheit und Nähe. Stark, sensibel, erfolgreich, unabhängig, dabei bitte noch gelassen und souverän – wie soll man all das sein, ohne sich irgendwann selbst zu verlieren? Dein Text spricht mir aus der Seele. Er erinnert daran, dass es okay ist, nicht perfekt zu sein. Dass unsere Kraft nicht im ständigen Funktionieren liegt, sondern im Dasein – ehrlich, zugewandt, auch mit all den Ecken, Zweifeln und Unzulänglichkeiten, die dazugehören. Was mich besonders bewegt hat, ist dein Blick auf echte Männlichkeit. Du schreibst nicht über Stärke als Show, sondern als Fürsorge – in einem belegten Pausenbrot, in einem Besuch, in einer Umarmung, wenn Worte fehlen. Das ist so viel wahrhaftiger als jeder muskulöse Idealtypus. Es ist ein schönes, leises Bild – und gleichzeitig ein tiefes Versprechen, dass man einfach genügen darf, wenn man bereit ist, da zu sein. Dass du einen Raum schaffst, in dem genau das möglich ist – echt zu sein, ohne Maske, ohne Erwartungsdruck – ist etwas Besonderes. Und ich danke dir dafür. Auch Männer brauchen solche Orte. Gerade an Tagen wie dem heutigen, die oft mit Stereotypen überfrachtet sind, tut es gut, an etwas Echtes erinnert zu werden. Bleib bitte genau so – klar, achtsam und mitfühlend. Deine Worte machen Mut. Und sie öffnen Türen, nicht nur nach außen, sondern auch in uns selbst hinein. Mit herzlichen Grüßen

11. MayAntworten

Der Text hat mich tief bewegt — nicht nur, weil er Themen anspricht, die ich aus meinem Alltag kenne, sondern weil er mich als Mensch sieht. Nicht als Versorger, nicht als Held, nicht als Idealbild, sondern als jemand, der Fehler macht, sich müht und manchmal einfach müde ist. Ich habe versucht, den Erwartungen gerecht zu werden — stark zu sein, präsent, erfolgreich, gefasst. Nach zwei Trennungen frage ich mich oft, was davon wirklich zählte. Dieser Text bringt etwas auf den Punkt, das in meinem Leben oft zu kurz kam: Anerkennung für das Echte, das Unperfekte. Für das frühe Aufstehen, das Pausenbrot, die Gespräche am Abend, für all das, was man tut, ohne dass jemand Beifall klatscht. Was mich besonders berührt hat, ist der Gedanke, dass ich nicht perfekt sein muss, um wertvoll zu sein. Dass mein Dasein, mein ehrliches Bemühen, meine Verletzlichkeit – all das zählt. Dass es Frauen gibt, die nicht den starken Macher wollen, sondern den, der sich traut zu fühlen, der bleibt, wenn es schwer wird, der zuhört, auch wenn er selbst kaum noch Kraft hat. Ich habe oft gedacht, ich sei gescheitert – als Partner, als Vater. Dieser Text gibt mir für einen Moment das Gefühl: Vielleicht nicht. Vielleicht reicht es manchmal, einfach da zu sein. Nicht alles lösen zu können, aber nicht wegzulaufen. Und das ist etwas, was ich meinen Kindern auch mitgeben möchte: Dass Echtheit wichtiger ist als Stärke. Dass Zuhören wichtiger ist als Gewinnen. Danke für diese Worte. Sie machen nicht alles leichter – aber sie machen Mut, weiter ehrlich zu leben, auch wenn man nicht perfekt ist. Das ist vielleicht das Wertvollste, was man einem Vater am Vatertag sagen kann.

12. MayAntworten

Mal wieder ein spannender Beitrag von dir. Kontrovers uns spannend zu lesen!

25. MayAntworten
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