Mit 19, während des Abiturs, zog ich aus, um mich fernab der strengen Blicke meiner Eltern entfalten zu können. Der Schritt in eine eigene Wohnung war sowohl Flucht vor der Jugendbeschränkung als auch ein Schritt zur Selbstverwirklichung. Die neu gewonnene Freiheit war beend und beängstigend zugleich, voller Neugier und Unsicherheit über das, was mich erwartete.

Die Flucht vor diesen Enttäuschungen führte mich zu Sugar-Dating-Foren, wo ich neue Wege fand, meine Bedürfnisse und Wünsche zu erkunden. Es war zwar noch nicht ganz das, was ich mir vorstellte, und brachte viele Tücken und Fallen mit sich - doch traf ich auf eine Welt, die mich faszinierte und in der ich mich zunehmend heimisch fühlte.

In dieser Phase begann ich, die Idee des Escort-Daseins immer ernsthafter in Betracht zu ziehen.

Parallel zu meinem Abitur und meinem Studium begann ich, mich intensiv mit verschiedenen Lebensmodellen auseinanderzusetzen.

Fragen wie „Was will ich eigentlich?“ und „Was sind meine Werte und wie möchte ich leben?“ wurden immer zentraler für mich.

Ich durchforstete das Internet nach Berichten und Dokumentationen, tauchte tief in Foren ein und erkundete die unterschiedlichen Facetten dieser Welt.

Die Vorstellung des Escort-Daseins ließ mich nicht los.

Auch wenn vieles neu war und ich oft Zweifel hatte, ob ich in dieser Welt meinen Platz finden könnte, faszinierte mich der Gedanke, eine Rolle einzunehmen, die sowohl mein verführerisches Selbst als auch meine selbstbewusste Seite zum Ausdruck brachte. Eine Rolle, die mir tiefe und echte Momente beschert, die ich mit anderen teilen kann.

Es war die Aussicht, etwas völlig Neues in mir selbst und in meinen Begegnungen zu entdecken, die mich immer weiter antrieb… Auch die Freiheit, die ich damit verband.

Es ging um weit mehr als nur die Vorstellung, eine elegante Begleitung für Abendessen oder aufregende Abenteuer zu sein.

Es war die Chance, meine Sinnlichkeit und Sexualität auf eine völlig neue und umfassende Weise zu erleben—etwas, zu dem ich bis dahin keinen echten Zugang gefunden hatte.

Der Einstieg in die Escort-Welt wurde für mich zu einer tiefgreifenden Reise der Selbstentdeckung und Selbstverwirklichung.

Meine ersten Schritte waren von Unsicherheit erfüllt, da ich mich ständig an neuen Dynamiken probieren und über mich hinauswachsen musste. 

Doch diese Unsicherheit wurde von einer intensiven Vorfreude und einer besonderen Euphorie begleitet, die ich so noch nie zuvor erlebt hatte.

Diese Euphorie, die meine Sinne benebelte und sich wie das stärkste, natürliche Aphrodisiakum anfühlte – zumindest für mich.

Bald fand ich endlich meine eigene Stimme und meinen eigenen Stil.

Ich schuf meinen eigenen Platz in dieser Welt. Ich fühlte mich mit jedem Schritt wohler in meinem Auftreten und Handeln, alles wurde langsam natürlicher, einfach ein Teil von mir.

Die anfängliche Nervosität wich einer tiefen Begeisterung und der Genugtuung, meine Rolle nicht nur auszufüllen, sondern sie auch zu genießen.

Mit der Zeit lernte ich, wie wichtig es mir ist, mir selbst treu zu sein und auch in diesem Rahmen eine Persönlichkeit zu entwickeln, auf die ich stolz sein konnte.

Das Leben als Escort ermöglichte es mir, verschiedene Facetten meiner Persönlichkeit auszuleben und mit Menschen auf eine Weise in Kontakt zu treten, die ich zuvor nicht gekannt hatte.

Jede Begegnung war eine Gelegenheit, mich weiterzuentwickeln und neue Erfahrungen zu sammeln. Die Welt des Escort-Daseins war eine Entfaltung meiner eigenen Sexualität und Persönlichkeit.

Es war eine Reise, die mich nicht nur in die Welt der Erotik einführte, sondern mir auch half, mich selbst besser zu verstehen und zu schätzen. 

Es war der Beginn einer Reise, die mir half, meine eigenen Grenzen zu erweitern und mich in meiner Haut wirklich wohlzufühlen.