Ja - ich gestehe:
Auch ich hatte - aus einer bürgerlich - konservativen, durchaus Sexual - feindlichen Familie kommend - meine sehr großen Vorurteile gegen alles, was mit dem sogenannten "Rotlicht" zu tun hat!
Die Vorurteils - Narrative dazu sind ja hinlänglich bekannt -. geprägt vor allem durch TV-und Kino-Filme...die wir ALLE nur zu gut kennen...
Denn wie kommt Sex-Arbeit gewöhnlich dort vor???
Entweder wie im "Tatort":
Die Hure, ausgebeutet, von Zuhältern und dann meist eret von einem eigentlich unscheinbaren Psychopathen aus der "Mitte der Gesellschaft"...
Das ist in der Regel so vorhersehbar, wie Weihnachten im Winter!...
Und dann wird das Opfer natürlich von den "Tatort"-Machern noch dekorativ" "nackt im Tigertanga zurechtgelegt"!
Damit die Kamera nochmal genußvoll über den nackten Körper schwenken kann...
Es muß ja was geboten werden!
Die übliche "dünne Story"...aufgepeppt durch "big pictures"...
Oder die andere Medien - Variante im Blick auf "Sexarbeits - Klischees":
"Die "happy hooker" - Story a la "pretty woman"!
Julia Roberts in Klischee-Lackstiefeln und Stretch-Mini, die dann doch "mit Happy end" vom unwiderstehlichen Millionär Richard Gere vor weiterem "Leben in Sünde" gerattet wird...
Und wer würde sich nicht gerne von Richard Gere retten lassen???
Jedenfalls habe ich aufgrund dieser Klischee-Bilder in meinem Kopf viele Jahre mit der Idee gehadert, es doch mal "so ganz nebenbei" mit einem wilden Doppelleben zu probieren, ja, es zu wagen, zu riskieren...
Denn ich hatte eigentlich zwei andere "Kino" - Vorbilder, die mich immer wieder in Gedanken mit dieser "Idee" haben flirten lassen:
Meine erste beeindruckende Medien-Begegnung mit einer außergewöhnlichen "Sex-Praktikerin" war der Klassiker "Belle de Jour" aus dem Jahre 1967...
Die "Schöne des Tages" mit der unbeschreiblichen Catherine Deneuve:
Ein cineastisches Meisterwerk vom "Kino-Provokateur" Luis Bunel....
Und: ich weiß es noch genau - Der Film lief irgendwann abends im Fernsehen.
Meine Eltern waren auf irgendeinem Ball...und ich war wie elektrisiert von dieser Geschichte:
Die wunderschöne, aber sexuell gelangweilte Ehefrau Severine, die tagsüber heimlich, während ihr Mann arbeitet, in eimem Paris Nobelbordell ihre sexuellen Obessionen auslebt.
Und als sehr junge Zuschauerin ist man lange nicht sicher:
Diese wilden Sex-Szenen...sind es nur ihre Träume?
Oder erlebt sie das gerade wirklich in diesem verruchten Etablissement, in dem all ihre brav-konservative Attitude, ihre ganze sexuelle Kälte und Unnahbarkeit... plötzlich der ungezügelten Lust weicht...???
Dieser Film war definitiv MEINE Initialzündung:
Ich wußte...irgendwann will ich genau DAS auch erleben!
Was für eine aufregende, verbotene, geheimnisvolle Welt... gut versteckt hinter bürgerlichen Fassaden.
Die zweite Begegnung hatte ich im Kino... mit dem "verbotenen" Erotik-Universum Prostitutuon...
Und ich habe diesen Film dann bestimmt zehn Mal "heimlich" immer wieder angesehen:
Fortsetzung folgt
Alles Liebe!
Marie-Rose