Über den/die Autor*in
AlexBitchcraft
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32 Jahre, Trans*, Bisexuell
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Mein Paysex Coming-out

Nach den ersten Paysex - Treffen war mir recht schnell klar, dass ich diesen Beruf weiter führen möchte. Ich habe auch bereits nach kurzer Zeit mit engen Freund*innen offen darüber gesprochen. Ein paar machten sich anfangs Sorgen um mich, aber die wenigsten waren verwundert über meine Entscheidung. Ich war schon immer ein Mensch gewesen, der sehr offen über seine Sexualität geredet hatte, und dafür bekannt, notorisch fremd zu gehen. Letzteres ist nichts, auf das ich stolz bin.

Heute lebe ich nur noch in offenen/poly Beziehungen. Aber als ich jünger war, konnte ich noch nicht so sehr zu meinen Bedürfnissen und Vorstellungen bezüglich Sexualität und Liebe stehen. Sexarbeit hat mir sehr dabei geholfen, mehr über mich zu lernen, und nach meinen eigenen Regeln zu leben.

Mich als Sexarbeiterin zu "outen" war sehr befreiend für mich. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich nicht das Gefühl, "böse" zu sein, weil ich eine "Hure" bin. Heute hab ich zu dem Begriff ein ganz anderes Verhältnis als damals. Für mich bedeutet, eine "Hure" zu sein, meine Sexualität nach meinen eigenen Vorstellungen zu leben, Sex zu dem Preis und den Bedingungen zu haben, zu denen ich ihn haben will. Mein Sex gehört mir, ich kann damit tun, was ich will.

Als der größte Teil meines Freundeskreises über meinen neuen Beruf Bescheid wusste, und ich auch schon offiziell angemeldet war, beschloss ich, es auch meiner Familie zu erzählen. Die Hürde bei meiner Mutter und meinem Vater war recht niedrig. Um ehrlich zu sein, interessiert mich ihre Meinung von meinem Leben nicht sonderlich, da ich kein besonders gutes Verhältnis zu ihnen habe.

Nur bei meiner hatte ich Hemmungen. Meine ist mir sehr wichtig, und auch, was sie von mir hält. Aber ich fasste mir ein Herz und klärte sie darüber auf. Ihre Antwort war so trocken wie erleichternd:
"Bist du auch als Sexarbeiterin angemeldet und so?"

"Ja, warum?"
"Ich bin stolz auf dich."
"Ja? Warum?"
"Jetzt zahlst du auch mal endlich Steuern."

Darüber mussten wir beide lachen.

Ich grüße Dich! Ooooh...diese Reaktion stimmt mich alles andere als erfreuend. Ich denke in letzter Zeit mehr und mehr über diese Situation nach und meine, dass Treue und Loyalität in unser aller Leben mehr Stellenwert einnehmen sollte. Es wäre der bessere Lebensinhalt

28. Jun 2024Antworten
@Elle66 Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.
28. Jun 2024Antworten
@Elle66 Was ist Treue? Für mich bedeutet dies, in jeder Situation vorbehaltlos zur Partnerin oder zum Partner zu stehen. Und das ist doch unabhängig von Sex sofern keine 'exclusive' Vereinbarung getroffen wurde.
29. Jun 2024Antworten
@GeilLANGENAU Aber Polyamorie hat nichts mit mangelnder Treue und Loyalität zu tun. Ich dachte, sie meinte, dass man als SDL zum Treuebruch verhilft. Aber das, was andere Leute innerhalb ihrer Beziehung machen, ist nicht meine Verantwortung.
1. Jul 2024Antworten
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