Die Sklaven möchten oft nicht nur alltägliche Dienste ausführen, sondern stellen sich unter „fester Sklave“ Lustspielzeug, Begleitung der Domina oder gar regelmäßige Sessions vor.
Tatsache ist, dass so ein fester Sklave den Chauffeur spielen, Besorgungen machen, Dinge erledigen, Aufträge ausführen kann. Hin und wieder wird er eventuell als Accessoire an Veranstaltungen mitgenomment oder in Sessions mit zahlender Kundschaft eingebaut. Aber der überwiegende Teil der Personen, die mich diesbezüglich angeschrieben haben, möchten im Grunde das haben, was allenfalls eine private Beziehung mit einer dominanten Frau erfüllen könnte – regelmäßige Interaktion in Form von Sessions, Eingebunden sein in die alltäglichen und privaten Belange der Dame, rund um die Uhr Kontakt haben usw. Manche möchten auch direkt einziehen und im Keller oder neben dem Bett angekettet werden und nur noch ihr „Sklavenleben“ führen. Woher sie allerdings das Einkommen haben sollen, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, das überlegen sie sich in den seltensten Fällen. Es ist offensichtlich bei vielen ein unausgegorener, schlecht überdachter Wunsch. Für andere schlicht nur eine Phantasie.
Sicher sind nicht alle so, aber recht viele haben diese naiven Vorstellungen.
Skurril wird das besonders dann, wenn sie etwas von 24/7-Versklavung phantasieren, und dann erstaunt feststellen, dass der Job, Familie und das eigene Sozialleben doch mehr Raum einnehmen als gedacht, und öfters die aufgetragenen Dinge gar nicht einfach umsetzbar sind.
Ich möchte gar nicht sagen, dass solche Beziehungen nie funktionieren! Ich kenne genug Kolleg*innen, die seit Jahren ihre festen Sklaven und eine schöne und vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufgebaut haben. Aber das funktioniert nur, wenn man im Vorfeld die eigenen Vorstellungen klar kommuniziert und den Umfang der Versklavung genau absteckt. Und wenn klar ist, dass das Privatleben der Herrin auch privat bleibt. Fast immer sind diese Sklav*innen in solchen Beziehungen vorher lange Zeit Stammkund*innen der jeweiligen Kolleg*innen gewesen und haben sich über die Zeit deren Vertrauen erarbeitet. Manchmal verschwimmen dann auch die Grenzen zwischen beruflicher und privater Beziehung. Das ist in meinen Augen ok, solange das von allen Beteiligten so gewollt ist. Ein Aspekt bleibt aber fast immer – der monetäre. Das muss, wie schon erwähnt, nicht dasselbe Honorar wie der reguläre Stundentarif für eine Session sein. Die wenigsten könnten sich das auf Dauer leisten. Aber ganz ohne monetäre Kompensation für die Zeit der Herr*innen laufen solche Beziehungen dann doch nicht ab.
Unterschied zwischen „fester“ und „privater“ Sklave.
Ich unterscheide das ganz massiv. Private Sklaven sind auch tatsächlich Spielpartner*innen, mit denen ich nie in irgendeiner beruflichen Beziehung gestanden habe, oder stehen werde. Da ist die Beziehung wie jede Beziehung zwischen Femdom und passivem Partner. Ich bin dann auch nicht die Domina, sondern investiere viel meiner privaten Zeit und das gerne.
Ein fester Sklave, der mich als Domina kennengelernt und mein Vertrauen erworben hat, ist eine gänzlich andere Sache. Auch da respektiere ich den Menschen, schätze den Sub und auch da kann ich eine Beziehung aufbauen, aber die Positionen bleiben immer klar – ich bin die Domina und ich werde für meine Zeit in irgendeiner Form auch entlohnt.
Also – wenn es Euer innigster Wunsch ist, fester Sklave einer Domina zu werden: Das ist nicht unmöglich. Unterschiedliche Kolleg*innen haben auch vollkommen andere Voraussetzungen oder Ansichten zu dem Thema. Aber bleibt auf dem Boden und lasst Euch nicht von Euren Phantasien zu sehr beeinflussen.