Gastautor Dadaist hat für uns wieder eine tolle Filmkritik geschrieben. Der Film über die exklusive Swingerszene "Eyes Wide Shut" ist nach wie vor ein Klassiker im Bereich erotischer Filme. Einfach grandios!
Dieser 1999 in England produzierte Film war das letzte Werk von Stanley Kubrick, der in vielen Genres bedeutende Erfolge geschaffen hat (u.a. "Spartacus", "Lolita", "2001:Odyssee im Weltraum", "Clockwork Orange", "Shining", "Full Metal Jacket").
Der als Perfektionist bekannte Filmemacher und Gestalter großartiger Bilder, der auch für Eyes Wide Shut als Drehbuchautor, Produzent und Regisseur tätig war, starb nur wenige Tage nachdem der Filmschnitt abgeschlossen war.
Grundlage des Films ist Arthur Schnitzlers Traumnovelle
Grundlage des Filmstoffs ist Arthur Schnitzlers
Traumnovelle, veröffentlicht in einzelnen Kapiteln in der Berliner Zeitschrift „Die Dame“ von Dezember 1925 bis März 1926. Der Arzt Fridolin und seine Frau Albertine scheinen ein harmonisches Eheleben zu führen. Doch es gibt verdeckte und nicht ausgelebte sexuelle Wünsche und Bedürfnisse, die für die K.u.K-Gesellschaft in den Trümmern des Nachkriegs typisch waren und deren Moral einer unterdrückten Sexualität kennzeichnen.
Genauso ist es bei Bill (Tom Cruise) und Alice (Nicole Kidman), die ein junges Paar in der amerikanischen Upperclass verkörpern, aber auch für das prüde und verklemmte Amerika stehen. Auch hier geht es um sexuelle Phantasien, die Verführbarkeit neben der Ehe und durch Prostitution.
Stanley Kubrick arbeitete dreißig Jahre an dem Film
Stanley Kubrick, der über dreißig Jahre an dem Projekt arbeitete und auch immer wieder das Konzept änderte, verlegte die Handlung von Wien nach New York und in die Gegenwart (1999). Doch grundsätzlich und im großen Ganzen blieb er der Vorlage Schnitzlers treu. Eingefügt hat er die Figur Victor Ziegler (Sydney Pollack), der als Teil von Bills normalem Leben, aber auch als Mitglied der geheimen Gesellschaft eine Verbindung zwischen beiden Welten schaffen soll. Damit wird auch der Thrillereffekt verstärkt.
Bill und Alice sind bei einem Freund auf einer Weihnachtsparty eingeladen. Im Laufe des heiteren Abends zwischen Smalltalk und Flirts bittet Gastgeber Ziegler Bill um ärztliche Hilfe. In einem Badezimmer hatte er Sex mit einer jungen Frau, die offenbar unter Drogeneinfluss kaum mehr ansprechbar ist. Sie erholt sich wieder, und Bill verspricht, darüber zu schweigen.
Streit um Untreue und Eifersucht
Zwischen Bill und Alice kommt es am nächsten Tag zu einer Auseinandersetzung über Untreue und Eifersucht. Enthemmt von dem gemeinsam gerauchten Joint gesteht Alice, dass sie Bill in Gedanken mit einem Marineoffizier betrogen hat, den sie im letzte Sommerurlaub kennengelernt hatte. Das Telefon klingelt: sein langjähriger Patient und Freund ist gestorben. Bill fühlt sich verpflichtet zur Familie zu fahren. Dort gesteht ihm die Tochter des Verstorbenen ihre Liebe und versucht ihn zu küssen. Deren Verlobter trifft ein, und Bill verabschiedet sich schnell.
Aufgewühlt irrt er durch die nächtliche Stadt. Eine Prostituierte spricht ihn an. Er folgt ihr in die Wohnung, wo ihn ein Anruf Alices auf dem Mobiltelefon erreicht und weiteres verhindert. Bill zieht weiter und landet in einem Jazzclub, wo sein früherer Studienfreund Nick, dem er gestern nach langer Zeit auf Zieglers Party wieder begegnet ist, als Pianist arbeitet.
Mit verbundenen Augen in einer geschlossenen Gesellschaft
Nick erzählt von einem weiteren Auftritt in späterer Nacht, wo er mit verbundenen Augen spielen muss und wo es in einer geschlossenen Gesellschaft recht geheimnisvoll zugeht. Bill will unbedingt mitkommen, aber Nick traut sich nicht, ihn mitzunehmen. Er sagt ihm aber, wo die Veranstaltung stattfindet und dass alle Besucher ein Kostüm und Maske tragen. Auch das Codewort für den Zugang, das Nick selbst erst erfahren hat, verrät er ihm.
Bill muss einen Kostümverleiher bestechen, um zu dieser Zeit noch bedient zu werden. Wieder gerät er in eine eigenartige frivole Situation, indem ihn die frühreife Tochter des Ladeninhabers anbaggert.
Eine Orgie in einem abgeschiedenen Herrschaftssitz
Die Veranstaltung findet in einem abgelegenen Herrschaftssitz statt. Bill gelingt der Zutritt, aber offenbar fällt er trotz Maske und Mönchskutte als Fremder auf. Eine Frau warnt ihn und rät ihm, schnell wieder zu verschwinden. Eine satanische Zeremonie beginnt, die in eine Orgie übergehen wird.
Bill will sich das Ereignis nicht nehmen lassen, aber er wird entdeckt und soll für sein unerlaubtes Eindringen bestraft werden. Die unbekannte Schöne, die ihn gewarnt hatte, nimmt die Schuld auf sich. Unter der Bedingung absoluter Verschwiegenheit darf Bill das Haus verlassen.
Bill will wissen, um was es geht und daher anderntags Nick in dessen Hotel aufsuchen. Doch der habe am frühen Morgen im Beisein zweier Männer überraschend ausgecheckt, sagt man ihm dort. Er fährt noch einmal hinaus zu dem Herrschaftssitz, der nun wie ausgestorben und verwaist wirkt. Doch offenbar hat man ihn nicht nur gesehen und erkannt, sondern sogar erwartet. Bill erhält einen Brief mit einer wiederholten ernsten Warnung, seine Nachforschungen fortzusetzen.
Die Warnungen sind kein Spiel
Die Sache lässt ihn nicht los. Er fühlt sich verfolgt und erfährt vom Tod einer Frau. Er ahnt, dass es die Frau ist, die ihn gewarnt und an seiner Stelle die Strafe auf sich genommen hatte. Im Krankenhaus untersucht er die Leiche und erkennt in ihr seine Retterin.
Ziegler ruft ihn an und bittet um seinen Besuch. Ziegler gibt sich als einer der Maskierten zu erkennen und versichert Bill, dass der Drogentod der Frau nichts mit den Ereignissen in der Nacht zu tun habe. Man habe ihn lediglich einschüchtern wollen, und überhaupt sei alles nur eine Farce gewesen.
Verwirrt und unter Tränen berichtet er Alice von seinen fehlgeschlagenen Versuchen, sich für ihre Untreuephantasien zu rächen. Sie vergeben einander und beschließen, von nun an ihre Beziehung wieder wichtiger zu nehmen. Alice meint, dass sie ihn liebt und es etwas gibt, das sie so schnell wie möglich tun müssen: Ficken!
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