In einer Veranstaltungsreihe widmet sich der Ewaldshof e.V. in Niddatal vom 19. bis 28. Juni dem Thema Intimität. Gezeigt werden überwiegend Dokumentarfilme, die anschließend mit Protagonist*innen oder anderen Beteiligten diskutiert werden.  

 

Raum für politischen Austausch über Sexarbeit
Räume in denen ein künstlerischer und politischer Austausch über Sexarbeit stattfinden kann sind selten. Dass dies so ausführlich im ländlichen Raum geschehen kann ist gerade zu ungewöhnlich. Es ist zu hoffen, dass es zu konstruktive Diskussionen zu den Filmen kommen wird von denen allle Anwesende etwas mit nach Hause nehmen können.

 

Besonders hervor zu heben ist dabei der nagelneue Film crossings - the stories of migrant sex workers. Der Film wurde von International Committee on the Rights of Sex Workers in Europe (ICRSE) - also von Sexarbeitenden selbst - in fünf Ländern produziert.

 

Crossings und die Folgen der Kriminalisierung
Er präsentiert die selbstbewusste Perspektive von Sexarbeitenden aus Serbien, Mazedonien, Frankreich, Spanien und Norwegen. Er thematisiert die Folgen der Kriminalisierung von Sexarbeit und den kraftvollen Widerstand der Sexarbeitenden gegen rechtliche Benachteiligung und soziale Stigmata.

 

Indem die porträtierten Personen ihre Perspektiven als Frauen, Männer, Mirgrant*innen, LGBT-Personen, alleinerziehende Mütter , Muslima, Roma, und Sexarbeitenden einbringen, fordern sie die einseitige skandal-orientierte Darstellung der Sexarbeit heraus, innerhalb derer sie stets nur als Opfer adressiert werden. Crossings präsentiert einen kritischen Blick auf Vorurteile gegenüber Sexarbeit, die Hand in Hand gehen mit Vorurteilen gegenüber anderen marginalisierten Gruppen, Populismus und wachsender Fremdenfeindlichkeit in Europa.

 

Zur anschließenden Diskussion sind gleich zwei Gesprächspartnerinnen geladen die relevante zusätzliche Perspektive zu dem im Film Gezeigten einbringen können. Sonja Dolinsek forscht an der Uni Erfurt zu den Thmen Frauenhandel, Sklaverei und Sexarbeit. Fabienne Freymadl ist im Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. (BeSD) aktiv.

 

Gezeigt wird crossings am 22. Juni.
Der Film Sexarbeiterin
Der Film Sexarbeiterin von 2016 zeigt den Alltag und die Arbeit der Sexarbeiterin Lena Morgenroth die zur anschließenden Diskussion anwesend sein wird.

 

Gezeigt wird Sexarbeiterin am 27. Juni. In einem weiteren Portrait widmet sich der Film Searching Eva von 2019 dem Leben von Eva Collé die ebenfalls als Sexarbeiterin tätig ist. Sexarbeit steht in diesem Film aber weniger im Vordergrund als ihre Selbstdarstellung im Internet und ihre Drogensucht. Leider hat Eva Collé ihre Teilnahme kurzfristig absagen müssen, ein Ersatz steht noch nicht fest.

 

Searching Eva läuft am 26. Juni noch vor dem offiziellen Kinostart. Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am 19. Juni von Touch me Not, der 2018 auf der Berlinale den Goldenen Bären gewonnen hat. Der Film setzt sich mit verschiedenen Formen von Intimität auseinander, darunter auch Sexarbeit.

 

Die Protagonist*innen Christian Bayerlein und Grit Uhlemann werden zum Gespräch anwesend sein.

 

Violently Happy von 2017 zeigt die BDSM- und Kunstlocation Schwelle 7 in Berlin. Dabei wird auch die Sexarbeit einer Protagonistin thematisiert.

 

Zum Publikumsgespräch am 20. Juni wird die Protagonistin Jana Scherle und eventuell auch Felix Ruckert anwesend sein.

 

Alle Filme beginnen um 20h. Der Veranstaltungsort ist: Ewaldshof e.V. Bahnhofstraße 31 Niddatal direkt am Bahnhof Niddatal-Assenheim.

 

Den Eintrittspreis können alle Gäste selbst wählen.

 

Weitere Informationen und Kartenreservierung unter:

 

ewaldshof.de  

 

Hallo liebe Alle! Wer besucht diese Filmreihe im Ewaldshof? Erzählt uns doch von den Filmen über Sexarbeit im Kommentarteil. Wir freuen uns auf Euer Feedback!  

 

 

 

Written by Gastautor


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