Ich war vor ziemlich genau einem Jahr ca. 3 Monate Escort auf kaufmich (mein Benutzername war xxx, ich möchte aber anonym bleiben). Jetzt hab ich mich als xxx angemeldet, in der Hoffnung Hilfe zu finden und bin auf deine Artikel gestoßen. Ich hab das nie als Hauptberuf gesehen, sondern mehr so als Hobby oder Abenteuer und war deshalb auch nicht steuerlich angemeldet oder hatte eine Genehmigung, zumal solch ein Job bei einem Medizinstudium nicht gestattet ist. Leider ist mein Ex-Freund hinter dieses Abenteuer gekommen und hat von meinem Profil einschließlich Fotos und Bewertung einen Screenshot gemacht und mir mit Weitergabe ans Dekanat und an meine Familie gedroht, wenn ich nicht sofort aufhöre oder ihm als kostenlose Sexsklavin diene und meine Einnahmen mit ihm teile. Daraufhin hab ich mein Profil umgehend gelöscht, jedweden Kontakt abgebrochen und hatte bisher Ruhe.
Jetzt hat er eine neue Freundin, die mich kennt und die hat den Screenshot auf dem Handy meines Ex gefunden. Sie hat mich erkannt und will nun "mein wahres Gesicht" veröffentlichen, bezeichnet mich als unwürdige Schlampe, die ihr den Freund ausgespannt hätte (was nicht stimmt) und versucht, mich durch Telefonterror zum Geständnis zu bringen. Nun meine Frage: Was kann ich da tun? Wenn ich zur Polizei gehe, zeige ich mich doch selber an oder? Hätte ich mich überhaupt beim Finanzamt anmelden müssen? Außerdem behauptet sie, ich hätte kein Recht an den Bildern, da ich sie ja schon durch mein Profil veröffentlicht hätte. Ist das so? Gibt es Fristen, die man einhalten muss, wenn man Anzeige erstatten will? Ich habe wirklich Angst und weiß nicht, was ich tun soll! Danke schon mal!
behalte die Nerven und lass Dich auf keinen Fall erpressen. Weder von Deinem Ex, noch von der Freundin von Deinem Ex. Den Telefonterror kannst Du ganz einfach abstellen, indem du die Nummern dieser Personen blockst und drohst, einen Anwalt wegen versuchter Erpressung und Nötigung einzuschalten, wenn man Dich nicht in Ruhe lässt. Ansonsten würde ich ihre Vorwürfe geflissentlich ignorieren und keinesfalls etwas zugeben. Sie will nur Macht über Dich ausüben und Dir Angst machen.
Allerdings kann ich absolut nachvollziehen, dass Du Dich nicht an der Uni geoutet sehen möchtest und Dir dadurch Schaden entsteht. Theoretisch hättest Du bei Arbeitsaufnahme sofort eine Steuernummer beantragen müssen. Auch Werbung und damit das Erstellen eines Profils zeigt an, dass Du Gewinnabsichten hast, selbst wenn Du theoretisch nichts verdient hättest.
Also die Bildrechte liegen bei Dir. Da gibt es keine Fristen und nichts dran rumzudeuteln. Egal ob Screenshot oder Originalbild. Allerdings würde ich an dieser Stelle nicht darauf pochen, weil Du dann ja zugeben würdest, dass Du das Profil erstellt hast. Wenn der Screenshot Grundlage weiterer Erpressung ist, würde ich mich umgehend rechtlich beraten lassen und juristische Schritte gegen die Freundin einleiten. Ideal, wenn Du sämtliche Beweise über die versuchte Erpressung aufbewahrst (z.B. SMS etc.), die Du noch benötigen wirst.
Entscheidend ist, dass man als Studentin sehr vorsichtig sein sollte, wer in Kenntnis dieser Tätigkeit kommt. Es kann passieren, dass einem eine Karriere an der Universität und darüber hinaus komplett verschlossen bleibt. Deshalb darf niemand, auch nicht der Freund, in die Hände dieser sensiblen Daten bzw. Internetauftritts kommen.
Wenn man beruflich noch in anderen Branchen eine Zukunft haben will, sollte man niemals mit Gesicht und besonderen Tatoos auf Fotos in Erscheinung treten. Natürlich auch nicht per whatsapp an Kunden schicken.
Und immer das Finanzamt über diese Nebentätigkeit informieren, auch wenn man kaum bis keine Umsätze in einem kurzen Zeitraum erzielt hat. Man macht sich sonst erpressbar und strafbar. Wenn die Schwarzarbeit auffliegt, wird rückwirkend das Einkommen geschätzt und man muss die Steuern nachzahlen. Steuerhinterziehung wird mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe belangt.
Liebe Grüsse
Susi
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