Wer in der Paysex-Branche arbeitet, weiß, wie vielseitig der Beruf tatsächlich ist. Täglich lassen sich Sexworker*innen auf neue Begegnungen ein und erleben auch Stigmatisierung aus erster Hand. Zum Internationalen Frauentag am 8. März holen wir vier unserer Kaufmich-Escorts vors Mikro: MadameKali, Busty_Susan, Celestelazuli und VollbusigeAnna für ehrliche Gespräche über Selbstverwirklichung, den Alltag und gesellschaftliche Herausforderungen...
KM-Team: Hallo in die Runde, herzlich Willkommen zum Interview! Wir freuen uns sehr, dass Ihr heute bei uns seid.
Madame Kali: Vielen Dank für die Möglichkeit, zum internationalen Frauentag ein paar Zeilen veröffentlichen zu dürfen, denn Sexarbeitende sind zum größten Teil weibliche und queere+ Menschen.
Die Freiheit und Anerkennung in der Gesellschaft von Sexarbeitenden ging immer Hand in Hand mit der Freiheit von weiblich gelesenen Personen. Denn mit der "Hure" ist mitnichten auschließlich die Prostituierte gemeint - es geht um alle Frauen mit (vermeintlich) abweichendem sexuellen Verhalten, also jenseits bürgerlicher, heteronormativer Verhaltensmuster und gesellschaftlichen Rollen.
KM-Team: Wie hat Sexarbeit Deine Sicht auf Dich selbst als Frau verändert?
Madame Kali: Sexarbeit hat mich empowert, da es der erste Job in meinem Leben war, der keinen Gender Pay Gap hatte – eher im Gegenteil!
Als hedonistisches Spielkind und gelernte Theaterpädagogin habe ich mein Portfolio immer wieder erweitert. Gerade auch die Weiterbildungen im Bereich Tantra haben mir zu einem besseren Körperbewusstsein verholfen, was mir und meinen Gästen gleichermaßen zugute kommt.
Meine Sicht auf mich selbst als Frau ist bestimmt auch sexistischer geworden - berufsbedingt -, aber damit auch bewusster im Umgang mit Queerness und Rollenzuschreibungen, die wir annehmen können, aber nicht müssen! Als Hure bin ich unabhängig - ich muss nicht EINEM Mann gefallen. Ich gefalle mir selbst und in diesem Bewusstsein auch meinen Gäst*innen.
Busty_Susan: Früher war ich sehr selbstkritisch und konnte kaum in den Spiegel sehen, ohne etwas an mir zu bemängeln. Doch durch meine Tätigkeit in der Online-Erotik hat sich mein Selbstbild grundlegend verändert. Heute weiß ich, dass jede Frau auf ihre eigene Weise perfekt ist. Niemand muss sich verstecken oder verstellen.
KM-Team: Was war die größte Herausforderung für Dich, als Du Dein Geschäft als Escort gestartet hast, und wie hast Du sie gemeistert?
CélesteLazuli: Die größte Herausforderung war zunächst, mich richtig zu positionieren. Welche Tarife möchte ich festlegen? Welche Services möchte ich anbieten? Was bin ich bereit zu akzeptieren und was nicht? Im Voraus habe ich einen kleinen Benchmark gemacht und mir andere Escort-Profile angeschaut.
Die zweite große Herausforderung war das Vertrauen in die Kund*innen. Wem kann ich vertrauen und wem nicht? Viele Kund*innen haben mir in letzter Minute abgesagt. Das war am Anfang hart, und ich musste mir eine bessere Strategie überlegen – zum Beispiel mehrmals nachhaken, um eine Bestätigung vor dem Termin zu bekommen, oder eine Anzahlung einfordern.
Auch das Thema Sicherheit ist wichtig: Da ich noch relativ neu in der Szene bin, informiere ich immer eine Vertrauensperson vor einem Date. Ich teile mit, wo ich bin, wie lange ich bleibe und melde mich kurz danach zurück. Vertrauliche Informationen über meine Kund*innen gebe ich jedoch niemals weiter.
KM-Team: Madame Kali, wo siehst Du die Escort-Branche in 10 Jahren?
Madame Kali: Ich hoffe in freiheitlicher Demokratie – denn sonst sehe ich für alle Sexarbeitenden ziemlich schwarz!
CélesteLazuli: Ich wünsche mir, dass alle Escorts in Europa oder sogar weltweit das Glück haben, normale Arbeitsrechte zu erhalten – so wie in Deutschland. Ich hoffe, dass diese Arbeit nicht länger als etwas Schmutziges angesehen wird, sondern als eine Form der Sozialarbeit.
Anna: In erster Linie wünsche ich mir natürlich keine politischen Rückschritte in Form eines Nordischen Modells, sondern eine seriöse Debatte und keine emotional aufgeladene, denn das ist sie aus meiner Sicht keineswegs! So wird von den Gegnern und Kritikern der Prostitution oft auf "Freierforen" verwiesen, in denen Sexarbeiterinnen wirklich und das muss ich leider bestätigen, auf eine erniedrigende Weise bewertet und zerrissen werden. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Allerdings muss man einfach sehen, dass die Männer, die dort schreiben und anonym Frauen erniedrigen, eine absolut kleine Minderheit darstellen. Die allermeisten Gäste behandeln doch uns Frauen nicht so und würden so etwas auch nicht in einem Forum schreiben. Ich vermute mal, es handelt sind vielleicht um 1-2% der Gäste, die sich derartig auslassen. Deshalb sind diese Foren auch absolut nicht repräsentativ und nicht als Grundlage für eine politische Debatte heranzuziehen. Anonyme Diffamierungen treffen doch absolut jeden, der sich in einem öffentlichen Raum bewegt, das müssten gerade Politiker eigentlich wissen. Ich wünsche mir von der Politik weitere Maßnahmen zur Entkriminalisierung von Sexarbeiterinnen und die Anerkennung als das, was es ist: eine ganz normale Dienstleistung, die es schon immer gegeben hat.
KM-Team: Was gefällt Dir besonders daran, hauptsächlich online zu arbeiten?
Busty_Susan: Die Online-Erotik bietet mir maximale Freiheit und Sicherheit. Ich bestimme selbst, was ich zeige und anbiete, ohne mich in unangenehme Diskussionen verwickeln zu müssen. Durch die Distanz zum Kunden fühle ich mich sicherer, kreativer und probierfreudiger.
KM-Team: Niemand fühlt sich gern allein. Was können Escorts tun, um sich besser innerhalb der Community zu vernetzen?
Madame Kali: Wärmstens empfehlen kann ich da unseren Berufsverband erotische und sexuellle Dienstleistungen #BesD, in der nur Sexarbeitende (und ehemalige) vernetzt sind.
Wir sind nicht nur online gut vernetzt in Foren und Gruppen, sondern engagieren uns auch gemeinsam in Gesellschaft und Politik für alle Themen rund um das Thema Sexarbeit.
Wir treffen uns auf verschiedenen Stammtischen / Brunches in der gesamten BRD, haben Workshops, Meetings & Weiterbildungen für undere Mitglieder. Einmal pro Jahr treffen wir uns live für ein Wochenende, um uns auszutauschen und zu beraten. Das schweißt zusammen und wir unterstützen und empowern uns gegenseitig.
Manche Kollegys treffe ich auch auf meinen Arbeitsreisen in andere Studios. Dann verbringen wir den Feierabend gerne mal gemeinsam beim Italiener um die Ecke.
CélesteLazuli: Ich bin eine neue Escort und habe vor Kurzem die Community von Kaufmich kennengelernt. Daher bin ich noch unerfahren, aber ich denke, dass der Erfahrungsaustausch unter Escorts eine gute Sache ist – insbesondere in Bezug auf Sicherheit (z. B. Fake-Profile oder problematische Kunden). So können Escorts gemeinsam stärker werden.
KM-Team: Wie schaffst Du es, Deine Rolle als Mutter und Deinen Beruf zu vereinbaren?
Anna: Zum Glück ist mein Kind schon ein Teenager und somit bin ich flexibler in meiner Zeiteinteilung und es gibt ja auch noch den Kindesvater und die Oma, die sich kümmern. Ohne ein familiäres Netzwerk wäre es schon deutlich schwieriger. Ich denke, da geht es mir genauso, wie jeder anderen berufstätigen Frau.
KM-Team: Und zum Schluss: Gibt es etwas, worauf Du in Deinem Beruf besonders stolz bist?
Madame Kali: Ich bin froh darüber, seit gut einem Jahr schöne, große Räumlichkeiten zu haben, in denen ich bald auch Kurse und Workshops anbieten kann zu den Themen Tantra, Sexualpädagogik, Selbsterfahrung, BDSM...
Busty_Susan: Ich bin stolz darauf, als Frau meine Freiheit und meine Vorlieben selbstbestimmt ausleben zu können – und dabei Spaß zu haben.
CélesteLazuli: Ich bin stolz darauf, Menschen innerhalb eines bestimmten Zeitraums die Gelegenheit zu geben, sie selbst zu sein – frei von Urteilen und Scham. Und darauf, ihnen Freude bringen zu können.
Anna: Ich freue mich darüber, dass ich heute mit über 40 den Mut und das Selbstbewusstsein habe, öffentlich zu meinem Business zu stehen und mich nicht mehr einschränken zu lassen von der Bewertung anderer Menschen. Ich mag den bunten Service, den ich anbiete. Ich habe für mich eine Mischung entwickelt aus Body to Body-Massage mit Elementen aus dem BDSM-Bereich auf Nachfrage. Manchmal bringen mich Gäste auf völlig neue Ideen wie z.B. Eine Kitzelmassage. Oft nachgefragt wird bei mir Ohrerotik, dass habe ich mir selbst ausgedacht und kommt mega gut an (das ist Ohrenknabbern). Das ist schon wirklich manchmal sehr lustig.
KM-Team: Danke, liebe Escorts. Für Eure Zeit, Euer Engagement und Eure Aufrichtigkeit! Und nicht vergessen: Jeder Tag ist Frauentag!
Was ist eigentlich die Sexdating Community Kaufmich?
Kaufmich.com ist ein kostenloses soziales Netzwerk für Dienstleister und Kunden aus der Escort-Branche. Sexkontakte mit Hobby-Huren, Studentinnen für Girlfriendsex, leidenschaftlichen Typen und Trans* Personen für heiße Abenteuer, Escort-Agenturen, Bordelle und Kunden - hier findet jeder, wen er sucht und kann jeden direkt kontaktieren, egal ob hetero, bi oder schwul. Mit dieser Community bringen wir das älteste Gewerbe der Welt ins 21. Jahrhundert!
Bei Kaufmich hat jeder die freie Auswahl: In vier Ländern stehen für jeden Anlass und Geschmack passende Escorts bereit – auch außerhalb der Großstädte! Egal ob BDSM, Rimming, Cuckold, Gruppensex oder einfach eine schlichte Abendbegleitung – Kaufmich bietet das All-Round-Paket!
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