Ich war noch sehr jung als ich das erste Mal einer Dame aus dem Rotlichtmilieu bewusst begegnete. Es war in einem dieser Jahre in denen mich meine Mutter in Deutschland nicht haben wollte und so wurde ich kurzerhand ins Flugzeug gesetzt und zu meinem Daddy in die USA geschickt.
Ich kannte das ganze ja schon aus den Jahren davor und war neugierig ob er sich diesmal Zeit für mich nimmt.
Natürlich war er wieder nicht bereit auf seine Flasche zu verzichten und sich ein paar Wochen um mich zu kümmern also lief ich einfach weg.
Mit meinen Rucksack saß ich und überlegte was ich nun machen könnte, Geld hatte ich kaum Also blieb mir nicht viel Auswahl.
Ich fahre nach South Dakota ins Reservat zu meiner Tante dachte ich mir nach einer Weile.
In meiner Erinnerung war es ja nicht weit, also Daumen raus und losgetrampt. Bei meiner Tante bin ich immer willkommen sagte ich mir und Mama und Daddy können mich mal.
Es kam natürlich alles anders als ich mir das ausgemalt habe mit meiner blühenden Phantasie im zarten Alter von 13 Jahren.. Es begann schon damit, dass keine Auto anhielt um mich mit zu nehmen. 2 Tage wanderte ich die Strasse Richtung Norden entlang, setzte mein unschuldigstes Lächeln auf, aber nichts passierte. Am Abend dieses Tages aber hatte ich dann Glück, ein Wagen hielt an und “Sie“ saß am Steuer. “Bist du nicht ein bisschen zu jung um hier noch um die Zeit rumzulaufen“ sprach sie etwas streng zu mir. Ich versuchte mich zu rechtfertigen, dass mich ja niemand mitgenommen hat, aber sie bugsierte mich ohne groß
zu fragen einfach in ihren Wagen. „Wo soll ich dich absetzen Kleiner“... was fällt der ein mich so zu nennen dachte ich mir, traute mich aber nicht ihr das so zu sagen. “Ich will nach South Dakota zu meiner Tante“ kam es etwas schüchtern aus mir raus. “Ok sagte sie, ich hab kein richtiges Ziel vor Augen, also warum nicht.“ Sie fuhr los und ich schlief auf dem Beifahrersitz wie ein Baby ein.
Nach ein paar Stunden kamen wir in eine kleine Stadt und sie weckte mich auf. Ich solle im Auto auf sie warten sagte sie und verschwand im einer Bar. Es dauerte knapp 3 Stunden bis sie wieder im Wagen war. Ich war ziemlich nervös in der Zeit und konnte nicht schlafen. Als sie zum Wagen kam, hatte sie 2 Männer im Arm die sich betatschten und sie ekelhaft küssten. Sie lachte und verabschiedete sich von den Typen, startete den Wagen und fuhr los. „wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen und morgen fahr ich dich zu deiner Tante sagte sie nur. Nach nur ein paar Kilometern bog sie rechts ab in einen Feldweg und stoppte den Wagen. “Gute Nacht Kleiner“ sagte sie und verschwand auf dem Rücksitz. Ich konnte sehen, dass sie Tränen in den Augen hatte und fragte sie, ob alles ok sei. Sie hat aber leider nicht geantwortet und so ließ ich meinen Sitz nach hinten um auch etwas zu schlafen.
Am nächsten Morgen fuhren wir ziemlich früh los und ich hatte viele Stunden Zeit sie zu beobachten. Ich kann nicht sagen wie alt sie war, ich schätze so Mitte 30. Sie war eine sehr schöne Frau mit braunen langen Haaren und dunklen Augen. Obwohl ich noch sehr jung war sah ich aber eine Traurigkeit in ihren Augen die ich nie vergessen werde. Ich fragte sie nach ein paar Stunden noch ein mal, was gestern los war und sie antwortete nur kurz „Frauen machen manchmal vieles um Leben zu können und Männer zahlen dafür mit den Frauen Dinge zu machen, die sie zu Hause mit ihren Frauen wohl nie machen würden.. wenn du älter bist wirst du wissen was ich meine. Den Rest der Fahrt sprach sie kaum mehr, sie brachte mich zu meiner Tante ins Reservat und drückte mich lange und herzlich zum Abschied. “Pass auf dich auf Kleiner und vergiss nicht, was ich dir während der Fahrt gesagt habe und verlier nie den Respekt vor anderen Menschen“ sie stieg in den Wagen und fuhr los, sie winkte noch aus dem Fenster und weg war sie.