Oft geboten, selten beherrscht… Mario Adorf sagte einmal: „Es ist doch immer dasselbe: Zuerst hat man eine Frau im Herzen, dann auf den Knien, dann im Arm und dann am Hals.“ Als ich dieses Zitat einmal las, dachte ich lächelnd bei mir „Ich habe sie amHals? Ok, das ist fair! Schließlich hat sie mich häufiger IM Hals!“ Warum? Ich liiiieeebe den Deepthroat! Wenn ich dann gelegentlich die Abwechslung suche, schätze ich auch insoweit häufiger Frauen, die diese Praktik beherrschen. Schließlich hat man(n) gewisse Traditionen und Handlungsabläufe, die fast genauso selbstverständlich sind wie die Reihenfolge „Pipi machen, ab ins Bett“. Als zufriedener Kunde von Kaufmich durfte ich auch bereits mehrere Frauen kennenlernen, die den Deepthroat wirklich beherrschen. Leider ist das nicht immer so. Angeboten wird „Deepthroat“ in einer Häufigkeit, die mich von vornherein ein wenig stutzig gemacht hat. Schließlich gehört doch eine Menge Erfahrung und Übung zum DT. Die Erfahrung hat mich leider teilweise bestätigt. Der Wunsch, ein möglichst hohes Serviceangebot angeben zu können, ist doch häufig größer, als die diesbezüglichen Fähigkeiten. Um Missverständnisse und unzufriedene Kunden zu vermeiden, einmal der Versuch, die Frage zu klären: was ist eigentlich der „Deepthroat“?
„Als Deepthroating (Tiefe Kehle) wird eine Variante des Oralverkehrs bezeichnet, bei welcher ein Penis oder Dildo GÄNZLICH im Rachen aufgenommen wird.“ (Quelle Wikipedia) Es geht also NICHT darum, „ihn“ ein bisschen weiter in den Mund zu bekommen als üblich, sondern darum, ihn ganz aufzunehmen. Voraussetzung dafür ist ein antrainiertes Unterdrücken des Würgereflexes (wobei ein wenig Würgen sicherlich für den Beglückten durchaus anregend sein dürfte). „Eine Variation der Sexualtechnik: Der Hals wird gestreckt und das tiefe Einführen des Penis fällt leichter.“ (Quelle Wikipedia) Diese Praktik lässt sich am besten durchführen, wenn „sie“ (am besten über einer Kante) liegt und „er“einführt. Diese weitergehende Variation (dem Gagging zuzurechnen) ermöglicht es gerade dem Mann, aktiv den Deepthroat zu bestimmen, fordert allerdings von der Dame sicherlich noch mehr Selbstbeherrschung und „Können“. Um es also noch einmal zusammenfassend festzuhalten: Deepthroat findet in der Kehle statt, nicht im hinteren Mundhöhlenraum! Als unverbesserlicher Zitate-Reiter möchte ich noch etwas von Kate Millett anbringen: „Ein Mann, das ist doch nur ein paar Zentimeter Fleisch mehr.“
Unabhängig davon, ob die liebe Kate mit der Aussage Recht hatte, ist jedenfalls zu ergänzen, dass die „paar Zentimeter“ sowohl in Länge als auch Breite doch sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Ich habe daher volles Verständnis, wenn eine Anbieterin von „Deepthroat“ bei manchem XXL-Riemen die weiße Flagge hissen muss. Alles geht eben nicht. Aber, meine lieben Damen des hochgeschätzten Wellness-Gewerbes, wer ein in Länge und Breite übliches Norm-Würstchen nicht bis in den Rachen schieben kann, beherrscht keinen Deepthroat, hat aber sicherlich andere Qualitäten. Und diese Qualitäten sollten auch vermarktet werden. Ein Kunde, der allerdings einen echten Deepthroat erwartet und einen reinen Blowjob bekommt, wird enttäuscht sein. Für Kurzzeit-Anbieterinnen vielleicht kein Problem, für eine vielleicht ansonsten sehr gute Hure allerdings ein Minuspunkt, der in den einschlägigen Foren für Negativ-Publicity sorgt. Ich für meinen Teil vergnüge mich jedenfalls lieber mit einer Frau, die keine falschenErwartungen erzeugt. „Die Werbung ist die Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen.“ (Vance Packard)
Wenn Ihr, meine lieben Damen, allerdings herrliche Erdbeermarmelade anzubieten habt, versucht nicht Kunden zu locken, die eindeutig nach Nutella suchen…