Erzählt wird in diesem rasanten Film das Leben von Sonia, gespielt von Svenja Jung, die Mathematik in Berlin studiert, der tollsten Stadt der Welt, wie sie sagt. Parties und Nightlife stehen auf der Tagesordnung der Zwanzigjährigen. Sonia ist hemmungslos und lässt sich im Hörsaal von ihrem Freund die Muschi sogar heimlich lecken. Ihr Freund Ladja hat schon als Stricher gearbeitet, was Sonia zunächst total schockiert. Aber sie brauchen Geld für die Drogenbeschaffung und so fängt sie an, mit Webcam Sex Geld zu verdienen.
Und statt einem Job im Call Center, wie Sonia zunächst gegenüber Freunden behauptet, beginnt sie an Weihnachten in einem Wohnungsbordell zu arbeiten. Dazu hat sie die Inserate in der BZ studiert, wo die Berliner Bordell & Massage Szene üblicherweise ihre Inserate schaltet.
Im Bordell findet sie Kameradschaft und Vertrautheit zwischen den Frauen, bis das Bordell, die Oase, verkauft wird. „Wie in einer Familie“, so sagt sie, fühlte sie sich dort. Der Wohnungspuff wird an einen neuen Betreiber verkauft und eröffnet unter dem Namen „Ekstase“ neu. Hier ist es nicht mehr so lustig wie in der Oase und die Mädels müssen ran, jeden Kunden nehmen und das zu niedrigen Preisen.
Sonia trägt als Hure eine Perücke und verwandelt sich in „Mascha“, so ihr Künstlername. „Falsche Namen, echte Seelen“ kommentiert ihre Arbeitskollegin.
Zu Beginn bietet sie nur Handentspannung, dann auch Spiele mit Kerzenwachs sowie Natursekt an, aber später wird auch gevögelt. Wer explizite Sex Szenen sucht, wird wohl enttäuscht sein, denn Pornografie wird nicht angeboten. Der Film ist übrigens FSK 16.
Mit der Zeit leidet ihr Studium unter ihrer Arbeit. Es gibt Streit und Versöhnung mit ihren Freunden, ein neuer Lover taucht auf, der ihr das Gefühl gibt, ein Freier zu sein. Schliesslich fängt auch ihre Freundin an, im Puff zu arbeiten.
Der Film zeigt recht realistisch das Doppelleben der Teilzeithure Sonia, die sich in der Oase pudelwohl fühlt. Schwierig sind ihre Erlebnisse mit Outing und Doppelleben und einige brenzlige Situationen, in die sie hinein gerät. Zum Schluss entscheidet sie sich für das bürgerliche Leben: „Es hat angefangen wie im Rausch, ich wollte Grenzen austesten und hab sie überschritten. Berlin ist keine Stadt, es ist ein Rhythmus. Ich habe meinen Rhythmus verloren.“
Sonia Rossi (Pseudonym) arbeitet heute als Programmiererin und hat zwei Kinder. Zuletzt ist von ihr „Dating Berlin“ erschienen und handelt von ihrer Suche nach „Mr. Right“. Der Film ist absolut sehenswert. Schaut ihn Euch an und berichtet uns, wie er Euch gefallen hat! Wir sind gespannt.