Escort Zara weiß was sie will und was ihr die Sicherheit und Gesundheit wert ist. Deshalb steigt sie auch nicht zu Fremden ins Auto. Oder wie seht Ihr das?  Okay, ein kleiner Rant zwischendurch, weil ich die Diskussion mit Kunden leider immer wieder führen muss:

 

Ich fahre nicht mit Kunden im Auto mit. Ich kenne Escorts und andere Sexarbeiter*innen, die das genauso handhaben. Und ich kenne Escorts und andere Sexarbeiter*innen, die das anders handhaben. Wie dem auch sei -- ICH PERSÖNLICH fühle mich absolut nicht sicher und wohl dabei, in einem abgeschlossenen, laufenden Fahrzeug mit einem fremden Mann zu sitzen, der im Gegensatz zu mir einen Schlüssel dazu besitzt und die volle Kontrolle über die Fahrt hat, während ich keinerlei Sicherheit oder Gewissheit darüber habe, wie die Fahrt für mich verlaufen wird. Nur sein Wort. Nur die Hoffnung, dass er *wirklich* ein anständiger Kerl ist.

 

Mein NEIN sollte ohne Nachfragen respektiert werden
Ich wäre so glücklich darüber, wenn Kunden das verstehen (evtl. sogar von allein drauf kommen, ohne "Warum denn???" fragen zu müssen) und mein Nein in dieser Hinsicht öfter ohne Diskussion akzeptieren würden.

 

Ja, ich weiß, manchmal macht das die Planung komplizierter. Auch, weil ich selbst z.B. kein Auto habe und daher nicht alle vorgeschlagenen Treffpunkte für mich zu jeder Zeit gut erreichbar sind etc. Ja, ich weiß, es wäre für dich *einfacher*, wenn du mich abholen könntest und wir zusammen zu Treffpunkt x fahren würden. Und ich mache es meinen Kunden wirklich gerne so bequem und einfach wie ich kann.

 

Aber ich kann und möchte keine Kompromisse eingehen, wenn es um meine Sicherheit und mein Wohlbefinden geht. Ich kann und möchte kein Date haben, bei dem ich während des gesamten Hinwegs bange, weil ich nicht weiß, ob der Kunde sein Wort hält und mich wirklich nur zum Treffpunkt fährt, und auf den Kunden angewiesen bin, um wieder zurück zu kommen. Ich werde mich niemals dafür entschuldigen, dass meine SICHERHEIT für mich Vorrang vor deiner Bequemlichkeit hat.

 

Sicherheit vor Bequemlichkeit
Ich weiß, viele von euch denken als Männer bzw. Kunden nicht unbedingt von sich aus darüber nach und wundern sich dann darüber, wenn eine Escortdame oder eine andere Sexarbeiterin ein solches Angebot, das ihr eigentlich nur gut meint, ablehnt. Aber nehmt euch mal einen Moment Zeit und holt das nach. Denkt darüber nach.

 

Denkt an die Frauen in eurem Leben und fragt euch, ob ihr euch damit wohlfühlen würdest, würde eine Frau, die euch privat wichtig ist, mit einem wildfremden Mann aus dem Internet mitfahren. Würdet ihr ihnen davon abraten? Würdet ihr ihnen, wenn ihr sie nicht davon abhalten könntet, vorher Tipps geben, wie sie sich wehren kann, falls etwas passiert, wie sie das schlimmste vermeiden kann? Würdet ihr euch Sorgen machen?

 

Denkt über eure Antwort nach. Sorgfältig. Und selbst, wenn sie Nein lautet -- setzt den Gedankengang fort.

 

Wir lernen Taktiken zum Selbstschutz
Wir Frauen bekommen von klein auf eingetrichtert, auf uns aufzupassen. Mehr noch als Männer. Wir lernen von klein auf Taktiken zum Selbstschutz, zur Verteidigung, zur Vermeidung gefährlicher Situationen. Viele von uns wenden auf jedem verdammten Nachhauseweg verschiedene Methoden an, um sich zu schützen, falls ein Übergriff passieren sollte, jemand sie verfolgt usw. Jede filtert für sich das heraus, was für sie umsetzbar ist und ihr am meisten bringt. Jede Frau kennt und verwendet irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen. Im Alltag. Im Beruf. Ständig.

 

Sexarbeiter*innen auch.

 

Respektiert das. Respektiert unser Bestehen auf Sicherheitsmaßnahmen und Grenzen.

 

Seid bitte nicht der unangenehme Kunde, der über Grenzen diskutiert und versucht, uns zu etwas zu überreden, womit wir uns nicht wohlfühlen. Weder beim Sex selbst noch bei den Vorbereitungen oder der Besprechung der Umstände eines Treffens.

 

Bitte denkt das nächste Mal an meine Worte, bevor ihr protestiert oder eine Entscheidung hinterfragt, die die persönliche Sicherheit eures Gegenübers betreffen könnte.

 

Sexpertin für Rechte Sicherheit geht vor Bequemlichkeit!

 

Wie ist Eure Meinung beim Thema Sicherheit? Ist es schon übergriffig, wenn fremde Männer einen einladen, zu ihnen ins Auto zu steigen? Auch wenn es freundlich gemeint ist. Frauen wechseln ja auch mal schnell die Straßenseite, wenn sie sich allein in der Nähe eines Fremden unwohl fühlen oder setzen sich in U-Bahn an einen belebten Ort. Schreibt Eure Meinung in den Kommentarbereich.

 

Written by Gastautor


7 comments

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Sexarbeit an sich ist schon 1 gefährlicher Job, nicht "ohne Grund" bekommt man statt Mindestlohn hier theoretisch 100 / 120 / 150 euro "stundenlohn" brutto... Hat man privat jemand kennengelernt, heißt es immer: Triff`Dich an nem öffentlichen Ort mit ihm - niemald gleich bei ihm zuhaus!" aber als Hure tut man genau das... hat kaum Zeit ausser 3,4 5 Mails, paar erfahrungsberichte, die häufig reine gefälligkeits - "gutachten" sind, kurzes telefonat & schon ist man in privater location auf gedeih & verderb allein & merkt dann erst, ob der typ entgegen seiner geschönten erfahrungsberichte aggro im real - date ist. hatte oft jahrelang nette stammgäste, die erst nach 2 - 5 jahren durch drehten, indem sie plötzlich meine tabus brechen oder einseitig ne gratis - affäre / gratis - overnight einforderten & mir z.b. mitten beim sexakt an die gurgel gingen & aggro drohten: "Und wehe, Du lässt mich nächstes Mal nicht gratis hier übernachten!" Also Männer, die jahrelang 1 Maske des Biedermanns oder vertrauens seeligen Kumpeltypes auf hatten. Seitdem ich solche Schock - Demaskierungen mit der Zeit öfter im Paysex erlebt hab, traue ich jeden nur noch bis zu einem gewissen Grad & bin vorschtig, mich in "naive" Situationen des Ausgeliefertseins (Auto, Outdoor, bei ihm zuhaus mit unkontrollierbar mehreren Kumpels im Nebenraum, Urlaub - Begleitung in arabischen Ländern wo Paysex verboten ist bzw andere Gesetze für unverheirate Paare gelten!) . Rückblickend war ich mit Mitte 20 viel zu naiv & hab mich in unzählige ungute Situationen privat wie im Paysex gebracht, wo es nachträglich ein 6er im Lotto war, dass das gut ging...

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Dem Statement der Autorin ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Eine Autofahrt ist wie ein Sprung ins kalte Wasser, - in einer Wohnung oder in einem Hotelzimmer besteht die Möglichkeit, um sich selbst und die Situation zu hinterfragen, ins Bad zu gehen oder einen Drink zu nehmen, - sich vorab an der Bar kennenzulernen. Wenn Dirk-73 ein netter Kerl ist - würde ich von mir auch behaupten - kann ich auch seine Argumentation nachvollziehen. Wenn die Frau es aber nicht will, nützt es ja nichts zu 'verführen', wenn sie eingeschüchtert oder verkrampft am Ziel ankommt. Ganz sicher denke ich allerdings, dass ein smartphone mit Alarm und GPS und sonstiger Schnickschnack nicht viel nützen, weil bis die Rettung kommt viel passieren kann.

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Hallo Felicitas, Du äußertest die Hoffnung, dass man über Smartphone feststellen kann, wo Du Dich zuletzt aufgehalten hast. Auf dem iPhone ab Version 8 gibt es eine SOS Funktion unter Einstellungen - Notruf SOS -, die Standortdaten sichert und im Notfall werden alle Kontakte informiert, die man dort eingespeichert hat, auch die Infos über deinen Standort wird automatisch übermittelt. https://support.apple.com/de-de/HT208076 IOS13 bietet unauffällige Notfall-Calls an (z.B. indem man zwei Tasten gleichzeitig ein paar Sekunden drückt. Vermutlich gibt es sowas auch bei Android. Siehe dazu auch https://www.futurezone.de/digital-life/article213132229/Wie-ihr-mit-der-SOS-Funktion-im-Smartphone-heimlich-einen-Notruf-absetzt.html liebe Grüße Susi

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Also mir ist es auch persönlich viel lieber, wenn ich die Dame holen kann! Während der Fahrt kann man durch ein wenig Smalltalk das treffen ein bisschen auflockern! Von der Wohnungstür direkt ins Bett ist auch nicht gerade so mein Ding! Aber ich verstehe die Zurückhaltung der Damen, da es ja nun leider auch viele gestörte Menschen auf diesem Planeten gibt!

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Ich fühle mich bei einem Hotelbesuch am sichersten. In der Wohnung eines Kunden habe ich nur einmal vor vielen Jahren schlechte Erfahrungen gemacht, wo er mir das Geld abgenommen hatte. Ich war jung und hatte erzählt, dass ich für mich allein arbeite und keinen Zuhälter hätte. Der Mann machte mir große Angst, weshalb ich auch von einer Anzeige absah. Jede Frau, die zu einem Kunden ins Auto/LKW steigt, liefert sich diesem total aus. Meine Hoffnung ist immer, dass über das Smarphone zumindest festgestellt werden kann, wo man sich zuletzt aufgehalten hatte. Das gibt mir so eine Pseudo-Sicherheit. Natürlich muss sich auch der Kunde darüber in Klaren sein. Darum denke ich, dass es heutzutage nicht mehr so gefährlich ist, wie noch vor 20 Jahren. Ich lehnte auch LKW-Besuche ab, obwohl mir die armen Kerle leid tun, die den ganzen Abend in ihrem winzigen Kabuff vor der Glotze sitzen müssen und Lust auf Zärtlichkeiten haben. Aber gleich mein erster Einsatz im LKW ging voll daneben. Nach einer kurzen Unterhaltung, Geld lag schon bereit (aber im Falle des Falles, was nützt mir das?), wurde der Kunde extrem dominant und je heißer er wurde, um so mehr schnürte er mir mir den Händen die Kehle zu. Was tun in so einer Situation? Man fühlt sich ziemlich ausgeliefert. Ich versuchte mir immer wieder zu sagen, dass es eben sein Fetisch sei. Also versuchte ich mir meine Angst nicht anmerken zu lassen, um ihn nicht abzutörnen. Schließlich wollte ich, dass er so schnell wie möglich kommt. Ich machte also schön mit, wies ihn trotzdem darauf hin, dass das Würgen mir etwas zuviel sei. Das Ende der Geschichte ist: Der Gast bedankte sich für die Nummer und ich verabschiedete mich brav und bedankte mich ebenfalls (dafür, dass er mich am Leben gelassen hatte). Das ist meine Geschichte mit dem LKW-Serivice, wo sich ein Kunde weniger Sorgen machen muss erwischt zu werden als wenn ihn die Frau in seiner Wohnung besucht. Todesangst und nie wieder!!

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Es war mir sehr wohl während ich diesen Artikel durch las, danke fürs bewusst werden

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Oh - wie interessant. Zu einem Kunden in die Wohnung zu fahren oder ins Hotelzimmer zu gehen ist weniger gefährlich als ins Auto einzusteigen? Ich meine nicht. Ich biete es der Dame immer dann an, wenn es beispielsweise für Sie bequemer als öffentliche Verkehrsmittel ist oder wenn es um einen Hotelparkplatz geht. Aus meiner Sicht kann man sich während der Autofahrt schon eine wenig kennenlernen und der Start beginnt nicht unmittelbar im Bett. Ist so für beide Seiten angenehmer. Und als Sicherheit kann ja das Autokennzeichen und der Typ (die Marke) „hinterlegt“ werden, so wie sonst die Hotelzimmernummer. Ein wenig Vertrauen gehört für beide Seiten dazu und nicht hinter jedem Busch lauert der böse Mann. In diesem Sinne wünsche ich uns allen angenehme Dates ohne böse Überraschungen.

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