Der Masturbationsmonat wird im Mai auf Kaufmich gefeiert und wir möchten Euch einen neuen Beitrag unseren Gastautoren Jadetiger vorstellen. Wie ein "Quickie ohne Partner", so treffend hat es noch keiner formuliert. Auch sonst ist dieser Beitrag wirklich lesenswert. Findet Ihr nicht auch? Teilt Eure Meinung dazu im Kommentarbereich.
Am Anfang war das Bild
Hm, Masturbation, fange ich in der Jugend an oder steige ich mitten rein ins Thema? Am Anfang war das Bild. Im Schrank meines Stiefvaters fand ich die ersten Magazine. Hochwertig, keine Gyn-Shots, keine insertierten Dinge. Frauen in schönen Posen. Da seine Magazine unten im Schrank lagen wusste ich, dass es etwas Geheimes, nicht öffentliches ist. Ich schaute die Bilder, etwas regte sich und ich machte es mir das erste Mal selber. Weil es schön war, immer öfter.
Wie ein Quickie ohne Partner
Natürlich wurde ich erwischt, nicht in flagranti. Ich fand einen Zettel in den Magazinen. Kein Grund, es zu lassen. Aber ich bemühte mich, noch verstohlener, unauffälliger zu sein. Auch das gab dem ganzen einen zusätzlichen Reiz. Wie ein Quickie ohne Partner. Schüchtern durchlebte ich meine Pubertät. Statt der Magazinbilder hatte ich jetzt Fantasien über meine Klassenkameradinnen. Irgendwann wurde die Masturbation problematisch. Sie war/ist für mich der ideale Stressabbau, aber auch Stressfaktor, falls ich nirgendwohin verschwinden kann oder nicht allein bin. Andere können aufs Klo, ich aber nicht. Toilette ist für mich kein Ort, an dem ich Fantasien aufbauen kann oder will. Aber auch die ständige Verfügbarkeit vom Internet wird zum Problem. Wie Schokolade, die ständig da ist. Stressimpuls, Internet – ahhhh.Der egoistische Aspekt ist auch schwierig. Meine Fantasie bestimmt meinen Orgasmus. Bin ich heute in Stimmung für einen Reiz, schaue ich das entsprechende Video. Morgen halt ein anderes. Ich komme, andere sind ja egal. Eine Beziehung kann das selten leisten. Eine Partnerin kann nicht heute braun, morgen gelb sein. Eine Partnerin kann nicht heute riesige Brüste und morgen schmal und schüchtern sein und ihre Lüste brauchen nicht meine zu sein.
Masturbation kann ein einsames Thema sein
Deswegen war Masturbation für mich immer ein einsames Thema, bis ich eine Fernbeziehung führen musste. Videodienste ermöglichten uns beiden, uns zu sehen und zuzusehen. Im Chat formulierte ich das erste Mal Wünsche und offenbarte meine Fantasien. Ihr war es ja überlassen, ob und wie sie meine Wünsche umsetzt. Als wir dann wieder zusammenlebten, führten wir diese Art Voyeurismus/Masturbation fort. Für mich war es ein fließender Übergang, mich vor ihr selber zu stimulieren und auch zu kommen. Ich empfinde etwas anderes dabei, vor ihr an mir zu spielen oder im Akt kurz per Hand für den richtigen Druck zu sorgen.
Masturbation ist Macht: ich brauche Dich nicht
Es ist ein Gefühl wie „Du machst mir Spaß, aber hier ist deine Grenze. Er gehört heute mir.“ Masturbation ist an dieser Stelle Macht „Ich brauche dich nicht….“ Andererseits, im richtigen Moment, heißt es auch „… ich will dich aber.“Aber, obwohl ich mit ihr die Selbstbefriedigung zur Befriedigung machte, benötige ich ein großes Maß an Vertrautheit und ist es mir immer noch sehr unangenehm, vor dem PC erwischt zu werden.
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