Gastautor Thomas-H ist kein Fan von Tattoos und Piercings. Warum, erklärt er hier. Wie ist Eure Meinung dazu? Teilt Ihr seine Kritik oder seid Ihr selber Fans von Körperschmuck wie Tattoos und Piercings? Wir freuen uns über Eure Meinung im Kommentarbereich.
Tattoos und Piercings verunstalten den Körper
Tattoo und Piercing. Beides finde ich in keiner Weise ansprechend und leider habe ich schon viele Frauen sehen müssen, die ihre ansonsten äußerst begehrenswerten Körper damit verunstaltet haben. Bevor mir der Einwand entgegengehalten wird, es handele sich schließlich nur um Äußerlichkeiten, möge man bedenken, daß Äußerlichkeiten, die auf den eigenen gestaltenden Willen zurückgehen, ein Spiegelbild des Inneren sind.Weibliche Körper sind - zugegeben, es spricht auch der Geschlechtstrieb aus mir - ein Wunderwerk der Natur. Manche staunenswerter, andere vielleicht weniger, je nach Geschmack des Betrachters. Aber dem Grunde nach ein Produkt aus mehreren hunderttausend Jahren Evolution. Einen Versuch, die Ergebnisse dieses Prozesses noch übertreffen zu wollen halte ich für, vorsichtig formuliert, extrem ambitioniert.
Think before you ink
Dazu kommt, daß die Resultate solcher Versuche im Bereich Tätowierung mit einer nicht unbeträchtlichen Permanenz behaftet sind. Diese macht es, sollte man wohl meinen, absolut erforderlich, sein Vorhaben auf das aller gründlichste zu durchdenken. Think before you ink. Nun ist die Fähigkeit zum Denken allerdings sehr ungleich verteilt. Die Beweise dafür füllen, was Tätowierungen angeht, mehrere Staffeln einer Fernsehserie und sind auch sonst erschreckend ubiquitär. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte die Bedenkzeit vor einer Tätowierung, auch für überdurchschnittlich intelligente Menschen, achtzig bis hundert Jahre betragen.
Bedenkzeit vor einer Tätowierung
Aber selbst wenn die Wahl des Motivs genügend ästhetisches Empfinden und die Ausführung ausreichend Können beweisen, bleiben weitere Aspekte zu bedenken. Zumeist legt man sich Tätowierungen zu, wenn man noch jung und knackig ist. Irgendwann allerdings verliert das Bindegewebe seine Spannkraft. Cellulite und Falten deformieren die ehemals straffe Haut - mit allem was darauf zu sehen ist. Die Verfärbung der Haut ist zwar sehr dauerhaft, nicht jedoch das eintätowierte Bild. Berückende Aussichten für alle mit ein bißchen Weitblick.
Verfärbung der Haut ist dauerhaft
Zudem wecken Tätowierungen in mir mit schöner Regelmäßigkeit die Assoziation an ein Gangrän. Das ist der Fachbegriff für infolge Mangeldurchblutung abgestorbenes und verwesendes organisches Gewebe. Die Farbe von Tätowierungen in ihrem verschiedenen Verblassungsstadien ähnelt frappierend dem häßlichen Dunkelblaugrau, das Fäulnisbakterien hinterlassen, wenn sie totes Fleisch zersetzen. Bilder davon finden sich nicht mehr nur in medizinischen Lehrbüchern, sondern inzwischen auch zuhauf im Internet.
Piercings sind eine Unsitte
Piercings sind, wenn auch weitestgehend unbeachtet, praktisch allgegenwärtig. Durchstochene Ohrläppchen sind schließlich auch Piercings und so verbreitet wie Herpes. Daran bin ich gewöhnt und kann darüber hinwegsehen. Nicht jedoch, wenn diese Ohrlöcher durch immer stärkeres Dehnen so weit vergrößert werden, daß das Ohrläppchen förmlich ausgeleiert wird. Ich finde so etwas sehr unschön anzusehen, um nicht zu sagen, es stößt mich ab. Dazu kommt die Unsitte, nicht nur jedes, aber auch wirklich jedes Körperteil zu durchbohren, sondern durch diese Perforationen in verzierender Absicht allerlei Metallgegenstände zu stecken. Ich habe Menschen gesehen, bei denen sich mir die Frage aufdrängte "Wohin wohl nach dem Exitus : Krematorium oder Schrottpresse ?"
An einem Stück Metall rumlecken
Und schließlich : Wenn ich mich als oraler Freudenspender betätige, will ich nicht an einem Stück Metall herumlecken. Der Geschmack dabei ist schon gewöhnungsbedürftig genug, da ist es doch nun wirklich unnötig, mir die Sache zusätzlich zu erschweren. Aber Ladies, lasst euch nicht abhalten. Jede ist ihres Glückes Metzgerin.