Es gibt viele Aussagen und Mythen, mit denen Sexworker und Aktivisten für Sexworker Rechte regelmässig konfrontiert werden. Besonders in der Auseinandersetzung mit Prostitutionsgegnern. Daher habe ich im folgenden Artikel - Mythen über Prostitution -  einige herausgepickt und dazu Stellung bezogen.

12 Mythen über Prostitution Kaufmich

 

Mythos: Escorts begeben sich aufgrund ihres Jobs in Gefahr und sind selbst schuld, wenn sie Opfer eines Gewaltverbrechens werden

Tatsache ist, dass niemand sich wünscht, Opfer einer Gewalttat zu werden. Sexarbeit basiert in der Regel auf einvernehmlichem Sex. Wenn Sexarbeiter*innen mit Gewalt durch Kund*innen konfrontiert werden, meiden einige eine Anzeige, weil sie als Escort stigmatisiert und häufig beschämt sind und die Schuld bei sich suchen. Dies betrifft auch andere Opfer von Gewalttaten, insbesondere wenn eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet, sodass die Opfer doppelt degradiert werden.

 

Mythos: Prostituierte sind Opfer

Tatsache ist: Es gibt Frauengruppen, Organisationen und Feminist*innen, die grundsätzlich Sexarbeiter*innen als Opfer betrachten, obwohl dies auf viele überhaupt nicht zutrifft. Dabei werden (Ex-) Sexarbeiter*innen, die sich sehr wohl als selbstbestimmt positionieren, zusätzlich mit der Zuschreibung konfrontiert, dass sie in einem falschen Bewusstsein leben und nicht wissen, was gut für sie ist und deshalb nicht in der Lage sind, kluge Entscheidungen zu treffen. Redet man mit vielen Sexarbeiter*innen selbst, sieht die Realität aber anders aus.

 

Mythos: Alle Prostituierten sind Überlebende sexuellen Missbrauchs in ihrer Jugend

Tatsache ist, dass es Sexarbeiter*innen mit und ohne diese Erfahrungen gibt. Selbst für solche, die Opfer von Missbrauch wurden, bedeutet es nicht, dass sie grundsätzlich nicht in der Lage sind, eigene Entscheidungen zu treffen. Und dazu gehört auch die Entscheidung, in der Prostitution zu arbeiten.

 

Mythos: Prostituierte müssen (vor sich selbst) gerettet werden

Tatsache ist, dass Escorts am besten wissen, was gut für sie ist. Es gibt viele selbsternannte Retter*innen, die bevormunden wollen. Eine Erfahrung, die viele Escorts machen müssen. Das geplante Prostituiertenschutzgesetz hat sich das Thema Schutz ebenfalls auf die Fahnen geschrieben.

 

Mythos: Die meisten Prostituierten sind drogenabhängig

Auch hier muss unterschieden werden. Einige sind abhängig, viele nicht. Genau wie bei anderen Berufssparten, die sehr herausfordernd sind. Hier gibt es im Gesundheitswesen freiwillige Programme, die man aufsuchen kann. In manchen Ländern gibt es sogar Zwangsmaßnahmen für Drogen gebrauchende Escorts. Zwang funktioniert im Regelfall nicht, freiwillige Angebote werden eher angenommen.

 

Mythos: Alle Prostituierten leiden unter wenig Selbstbewusstsein

Nun, Escorts sind Menschen wie andere auch, manche mit mehr, manche mit weniger Selbstbewusstsein ausgestattet. Anerkennung zu erhalten ist für jeden Menschen erstrebenswert, nicht nur für Escorts.

 

Mythos: Prostitution geht immer mit Erniedrigung einher

Es ist nicht per se erniedrigend, sich sein Einkommen mit Sexarbeit zu verdienen. Das gesellschaftliche Stigma und die Verinnerlichung des Hurenstigmas trägt dazu bei, dass man privat im Freundeskreis oder bei öffentlichen Gelegenheiten nicht selbstbewusst sagt: "Ich bin Prostituierte". Es ist die gesellschaftliche Zuweisung, die erniedrigend ist.

 

Mythos: Prostituierte sind faul, sie wollen „echte Arbeit“ vermeiden

Sexarbeit ist Arbeit, die in vielen Köpfen nicht gesellschaftlich anerkannt ist. Auch hier müssen Fähigkeiten gelernt und trainiert werden, um die Arbeit sicher und gut zu machen. Wenn sich Escorts beruflich neu orientieren wollen, lassen sie im Regelfall Sexarbeit in ihrem Lebenslauf unter den Tisch fallen und damit auch die in diesem Job erlernten Fähigkeiten. Die Gesellschaft definiert, was „echte Arbeit“ ist und macht es häufig schwierig, sich zu Sexarbeit zu bekennen und vermindert bei einem gesellschaftlichen Outing die tatsächlichen Job-Chancen.

 

Mythos: Prostitution ist der einfachste Weg, viel Geld zu verdienen

Nicht leicht, aber schnell verdient im Gegensatz zu anderen Jobs, die häufig unterbezahlt sind. Leicht ist es, mit der Sexarbeit zu starten, aber es ist nicht leicht, gut und sicher über einen längeren Zeitraum zu arbeiten, denn der Job birgt gewisse Risiken und Gefahrenpotential. Das Einkommen ist auch häufig schwankend und nicht im voraus planbar, wie bei anderen Selbständigen auch. Das macht es mitunter schwierig. Meist wird das durchschnittliche Einkommen von Sexarbeiter*innen durch Dritte geschätzt, oft viel zu hoch. Wenn das der Fall wäre, gäbe es keine wohnungslosen und armen Escorts. Dies gehört zu den Realitäten aber dazu.

 

Mythos: Prostituierte wollen nicht auf der Straße arbeiten

Auch hier muss man differenziert hinschauen. Viele Sexarbeiter*innen wünschen sich gute und sichere Arbeitsbedingungen, haben jedoch keinen Zugang dazu. Andere entscheiden sich bewusst, auf der Straße zu arbeiten und wollen nicht in Bordellen oder Wohnungen werkeln, wo sie sich an bestimmten Regeln oder Arbeitszeiten orientieren müssen bzw. Miete zahlen. Für sie ist der Straßenstrich eine flexible Art, ein Einkommen schnell und kurzfristig zu erzielen, auch entfällt ausgefeiltes Kundenscreening, man sieht und bespricht sich mit den Kunden sofort und entscheidet vor Ort, mit wem man mitgeht oder -fährt.

 

Mythos: Prostituierte verbreiten Geschlechtskrankheiten

Die meisten Escorts benutzen schon aus Eigeninteresse Kondome und sind in der Lage, den Kunden auf sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu prüfen, die sichtbar sind. Außerdem lassen sich die meisten Escorts regelmäßig untersuchen. Es gibt auch Untersuchungen, dass STI in der Gesellschaft kaum verbreiteter sind als bei der Gruppe der Sexarbeiter*innen. Allerdings muss hier unterschieden werden, wer Zugang zum Gesundheitssystem hat oder nicht. Viele migrierte Sexarbeiter*innen, die nicht krankenversichert sind, nutzen anonyme und kostenlose Behandlungsangebote.

 

Mythos: Freier sind Frauenhasser und nutzen die Prostitution, um ihren Hass gegenüber Frauen auszuleben

Viele Kund*innen besuchen Sexarbeiter*innen aus Abenteuerlust, Einsamkeit, sexueller Unsicherheit, Entspannung oder einfach aus Geilheit. Dies spiegelt sich auch in Freierforen wider. Man kann nicht Kund*innen sexueller Dienstleistungen über einen Kamm scheren. Die meisten gehören zu den Guten und suchen einvernehmlichen Sex.

 

Mythen über Prostitution: Was denkt Ihr darüber? Wie sind Eure Erfahrungen in Bezug auf Vorurteile und Mythen über Prostitution? Was sagt Ihr, wenn Ihr damit konfrontiert werdet? Auf Eure Meinung sind wir gespannt!  

 

Was ist eigentlich die Sexdating Community Kaufmich?

Kaufmich.com ist ein kostenloses soziales Netzwerk für Dienstleister und Kunden aus der Escort-Branche. Sexkontakte mit Hobby-Huren, Studentinnen für Girlfriendsex, leidenschaftlichen Typen und Trans* Personen für heiße Abenteuer, Escort-Agenturen, Bordelle und Kunden - hier findet jeder, wen er sucht und kann jeden direkt kontaktieren, egal ob hetero, bi oder schwul. Mit dieser Community bringen wir das älteste Gewerbe der Welt ins 21. Jahrhundert!

Bei Kaufmich hat jeder die freie Auswahl: In vier Ländern stehen für jeden Anlass und Geschmack passende Escorts bereit – auch außerhalb der Großstädte! Egal ob BDSM, Rimming, Cuckold, Gruppensex oder einfach eine schlichte Abendbegleitung – Kaufmich bietet das All-Round-Paket!

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Auf Kaufmich wird Sexarbeit als eine sehr persönliche Dienstleistung verstanden und Anbieter*innen, Kund*innen und Gewerbe als anerkannte Mitglieder unserer Gemeinschaft gesehen. Bei Kaufmich gilt die gesetzliche Kondompflicht und das Werbeverbot für sexuelle Dienste ohne Schutz.
 
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3 comments

Anonymous

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Ich kenne genug ungebildete junge Frauen die weder sexuell noch psychisch befreit sind wenn sie im laufe ihres jungen fadenlosen lebens zum falschen Zeitpunkt an den Falschen Kerl geraten, dann kann es immer passieren das er sich die Taschen vollstopfen will, aufgrund seines größenwahns mittels semiprofesioneller schauspielerei und dripplerei. Viele erzählten mir auch von Erniedrigung und einem Verhältnis aus dem sie nicht rauskommen. Es ist einfach momentan am hypen und der dumme wird zum Opfer gemacht. Die lernen zuerst das Autofahren ohne führerschein. Und solange es auch nur 1e von 10 ist die gezwungen wird ist das Geschäft mit dem Sex total unmoralisch und unvereinbar mit der Gleichstellung zwischen mann und frau.

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Anonymous

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Ich finde es auch,das man differenziert an diese Punkte gehen sollte.Die Normalos sind in vielen Dingen leichtfertiger mit den Umgang des öfteren Wechsel beim Sex ohne Kondom....Es gibt überall schwarze Schafe...und gegen Sex gegen Geld ist nichts verwerfliches...Das Gewerbe war früher meist für Menschen...die anders keinen Sex bekamen...z.B. durch Behinderung.

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Ich kam im zarten Alter von 52 Jahren durch " Zufall " zur Hobby Prostitution. Schon während meiner Ehe hatte ich im " Happy Weekend " und später im Internet nach sexbetonten Affären gesucht und auch immer mal wieder ein TG Angebot bekommen und auch ein Angebot einer Escort Agentur. Ich hatte solche Angebote immer abgelehnt da ich Prostitution bis dahin nur mit dem Hamburger Kiez , dem Bahnhof Zoo, schnellen Nummern in dreckigen Absteigen oder Dominas im Zusammenhang sah und nie auf die Idee gekommen wäre dass die Mehrzahl der Kunden den sogenannten GF6 sucht. Neben meinem ganz normalen Beruf lebe ich nun mit viel Spaß mein Hobby aus , freue mich über die vielen Bekanntschaften und natürlich auch über das Geld. Keine der Escorts die ich in den letzten 2 Jahren persönlich kennen lernte gehörte dem " Milieu " an sondern waren alle attraktive Frauen die im Leben stehen. Man muss schon differenzieren.

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