Unter dem Motto „Brückenschlag zwischen Kunst und Sexarbeit“ startete heute das Schwarmkunst Projekt Strichcode mit Lovemobilen auf dem Berliner Washingtonplatz am Hauptbahnhof. Wir waren vor Ort! Kommt vorbei! Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Juli 2019!
Habt Ihr schon mal die Lovemobile, die Campingwagen mit Sexarbeiterinnen an der Landstraße gesehen? Solche Lovemobile präsentiert ab heute das Schwarmkunst Projekt Strichcode der Künstlerin Kerstin Schulz. Dies zusammen mit dem Verein Move e.V. und Stephanie Klee am Berliner Hauptbahnhof.
Schwarmkunst Projekt Strichcode zeigt Liebesmobile am Bahnhofsplatz
Das Schwarmkunst Projekt Strichcode präsentiert mehrere Liebesmobile auf dem Washingtonplatz. In jedem Liebesmobil gibt es besondere Programme für Euch:
Performances und die Politkunst Aktion „Huren und Heilige aller Geschlechter vereinigt Euch!“ sowie eine Klanginstallation mit Stimmen von SexarbeiterInnen.
Es gibt eine Ausstellung mit Literatur, Büchern und Infomaterial über die Geschichte der Sexarbeit. Außerdem ein Campingmobil, wo SexarbeiterInnen Fragen der Besucher beantworten und vieles mehr.
In einem Lovemobil informieren Berliner Organisationen und Vereine für Sexarbeitende über ihre Arbeit, auch das Berliner Gesundheitsamt.

Pressekonferenz Strich Code Move Berlin
Heute gab auch eine Bordellbetreiberin vom Freudenhaus Hase in Berlin Auskunft und stellte sich Fragen des Publikums und der Presse.
Preisschilder: es geht um Werte und Wertschätzung
Schwarmkunst bedeutet, daß alles mit Preisschildern beklebt wird, um ein Bewusstsein für Werte und Wertschätzung zu fördern. Insbesondere darauf, daß Sexarbeit Arbeit ist und Respekt verdient.
Es handelt sich um eine Wanderausstellung der Künstlerin Kerstin Schulz, die auch in anderen bundesdeutschen Städten Station macht. In Hannover wurden bereits vor sieben Jahren im Rahmen des
Schwarmkunst Projekt Strichcode 5 Millionen (!!!) Preisschilder verklebt.
Diese Aktion ist vor allem auch deshalb relevant, um auf die Kritik der SexarbeiterInnen an dem neuen
Prostituiertenschutzgesetz aufmerksam zu machen.
Ziele des Schwarmkunst Projekt Strich Code
Die zentralen Anliegen und Themen vom
Schwarmkunst Projekt Strichcode sind:
- Wie kann man die Wertschätzung der Sexarbeit verbessern?
- Kann man klare Linien zwischen der Erwerbstätigkeit Sexarbeit und Straftaten wie Zwang und Ausbeutung in der Prostitution ziehen?
- Hat jeder Mensch das Recht, über seinen Körper frei zu bestimmen?
- Sind die Erteilung sowie die Mitführungspflicht eines „Huren-Ausweises“ nicht menschenverachtend und stigmatisierend?
Das Projekt läuft seit heute eine Woche lang auf dem Washingtonplatz, dem Bahnhofsvorplatz am Berliner Hauptbahnhof. Außerdem gibt es dazu
ein Begleitprogramm, das es in sich hat.
Am Mittwoch startet die Aktion „
Gesunder Kunde“ der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft. Es gibt Vorträge über Tantra und Sexarbeit und Behinderung, Scham und Intimität.
Eigenes Mode-Label von brasilianischen Sexarbeitern DASPU
Am Freitag gibt es nämlich eine Modenschau des brasilianischen Mode-Labels DASPU. Das Mode-Label wurde von SexarbeiterInnen gegründet. Diese Show sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Am Kreuzberger Moritzplatz heißt Euch täglich die Ausstellung "HURE 1:1" der
IMAGO Kamera im Aufbau-Haus willkommen.
Die Ausstellung zeigt eine Portraitserie der Künstlerin Susanne Kraus von authentischen und echten Sexarbeiter*innen. Sexarbeit ist ein Teil von uns. Sexarbeit ist Realität.
Unterstützt wird das Schwarmkunst Projekt Strichcode von namhaften Unterstützern. Dazu zählen das Missy Magazine, die Kampagne „Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!, Laura Meritts „Sexclusivitäten“, PORYES, die TAZ, und natürlich Move E.V. und
KAUFMICH.COM.

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Dabei verfolgt die Kampagne „
Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!“ wichtige Ziele. Dazu zählen Arbeitsrechte, Selbstbestimmung, Beendigung der Stigmatisierung und Beteiligung von Sexarbeiter*innen bei Themen und Entscheidungen, die ihre Berufsgruppe betreffen.
Nur Rechte schützen!
Denn mit der Kampagne kämpfen Sexarbeitende für soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung der Sexarbeit mit anderen Erwerbstätigkeiten. Oberstes Ziel ist die Abschaffung des Prostituiertenschutzgesetzes, da es nicht schützt, sondern kriminalisiert, illegalisiert, stigmatisiert und diskriminiert.
Außerdem wollen sich viele Sexarbeitende nicht der Registrierungspflicht unterwerfen und den Hurenpass bei sich tragen. Auch findet ein Datenaustausch zwischen den Behörden statt. Die persönlichen Daten bei der Anmeldung gehen sofort an das Finanzamt. Insbesondere Migrantinnen in der Sexarbeit befürchten Repressalien in ihren Herkunftsländern, wo Sexarbeit und Prostitution verboten ist.
Umfangreiches Begleitprogramm beim Schwarmkunst Projekt Strichcode
Das
Begleitprogramm des Projekts Strichcode ist sehr umfangreich und täglich laufen in dieser Woche Aktionen am Berliner Hauptbahnhof. Das vollständige Programm findet Ihr hier auf der Homepage von
www.strich-code-move.art/termine-berlin/
Außerdem möchten wir noch auf die Ausstellung "bubbles & scraps", Malerei, im
Freudenhaus Hase im Berliner Wedding aufmerksam machen.
Denn im Freudenhaus Hase gibt es regelmäßig Kunstaktionen und Lesungen. Die Vernissage und Musik findet am kommenden
Samstag, 27. Juli 2019, im Freudenhaus Hase statt. Die Adresse lautet: Hochstraße 45, 13357 Berlin, im Hof links. Mehr Infos findest Du unter
www.freudenhaus-hase.de und
www.bubbles-scraps.com
Kommt vorbei, schaut Euch die Ausstellung an, berichtet dort von Euren Erlebnissen, stellt Eure Fragen, macht mit! Natürlich freuen wir uns wie immer über Eure Meinungen im Kommentarbereich.
Das Kaufmich Team wünscht allen Teilnehmenden und Besuchern eine tolle und erfolgreiche Woche.
Written by Susi
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