Die Begriffe Sugardating und Rinsing sind seit einiger Zeit in aller Munde. Sind diese Trends neue Formen der Prostitution, gar eine Alternative zu Escorts?
Sugardaddy - Sugarbaby
Sugardating bedeutet ursprünglich, dass eine junge attraktive Frau einen älteren vermögenden Herrn, den Sugardaddy, datet und er sie umgekehrt finanziell über einen längeren Zeitraum großzügig unterstützt.
Sugarbabyies suchen üblicherweise nach einem glamourösen Lifestyle und nach teuren Geschenken. Der Sugardaddy zahlt für diese Affäre, wobei er sich nicht nur die reine Anwesenheit des Sugarbabies erhofft, sondern auch der Sprung ins Bett obligatorisch sein sollte. Allerdings bietet nicht jedes Sugarbaby Sex an. Gerne lässt man sich ausschließlich für gemeinsame Reisen und Restaurantbesuche einladen...
Rinsing
Prostitution im Graubereich? Beim Rinsing bieten junge Frauen sexy Selfies und Videos im Tausch gegen Luxusartikel und Geld. Dies findet über Social Media statt, wo junge Sugarbabies auf ältere Sugardaddies stoßen. Sie treffen sich im Regelfall niemals persönlich.
Bei Escorts ist klar, worum es geht. Ein definierter Zeitraum, in dem Begleitung sowie Intimität und Erotik im Spiel sind. Bei Escorts hat man klare Erwartungen, bei einem Sugarbaby läuft es eher auf eine Affäre bzw. Begegnung auf Zeit hinaus, in der körperliche Intimität nicht automatisch inklusive, aber wohl erwünscht ist.
Auch in Deutschland erfreut sich dieser Trend einer gewissen Beliebtheit und es gibt bereits zahlreiche Onlinedating-Portale, die es auf diese Zielgruppe abgesehen haben.
Die Folgen
Wie man jedoch liest, geht mit dieser Entwicklung auch ein Zuwachs von Fake-Profilen einher und man weiß nicht, ob man mit einer „echten“ Person chattet. Auch sind die Vorstellungen und Erwartungen teilweise unklar. Manche Sugarbabies möchten mit ihrer reinen Anwesenheit etwas verdienen. Die meisten Sugardaddies suchen allerdings eine erotische Affäre und Sex.
Wenn man genauer hinschaut, ist es eigentlich nichts anderes als Prostitution. Auch hier werden geldwerte Leistungen neben Bargeld getauscht und natürlich soll der Fiskus nichts davon erfahren. Schließlich sei man kein*e Escort, wenn man sich nur auf einen einzigen Sugardaddy beschränkt.
In der Praxis suchen Sugarbabies auch mehrere Gönner; kein Wunder, dass man auch Escorts auf den Sugardating-Portalen entdecken kann. Natürlich unter einem anderen Namen. Unterm Strich könnte man sagen, dass der Kontakt zu Escorts ehrlicher und die Spielregeln klarer sind. Auch bieten viele Begleitung an und haben über einen längeren Zeitraum Stammkund*innen. Warum also nach einem Sugarbaby suchen, wenn es auch einfacher geht?
Was bringt das ProstSchG mit sich?
Das Prostituiertenschutzgesetz ist auch besonders gründlich dahingehend, wenn es um die Definition von Prostitution geht. Es definiert Prostitution als das Zulassen einer sexuellen Handlung gegen Entgelt, und dies können auch geldwerte Vorteile sein, um den Lebensunterhalt zu sichern. Dies bedeutet, dass der Gesetzgeber auch das Sugardating im Visier hat und damit sämtliche Formen des Datings, bei denen ein finanzieller Austausch zwischen zwei Parteien stattfindet:
„Als Entgelt kann dabei nicht alleine ein Geldbetrag angesehen werden, sondern jede im Rahmen eines wirtschaftlichen Tauschverhältnisses vereinbarte geldwerte Gegenleistung“. Und: „Wer sich im Rahmen privater Kontakte ohne gezielte Gewinnorientierung bei Gelegenheit auf einen Tausch Sex gegen Restaurant oder Konzertbesuch einlässt, erbringt damit noch keine sexuelle Dienstleistung. Anders hingegen, wenn jemand solche Tauschgeschäfte anbietet, um damit gezielt den Erhalt oder die Steigerungen des eigenen Lebensunterhalts zu sichern.“
Du bist selbst ein Sugarbaby oder Sugardaddy und kennst alle Vor- und Nachteile? Oder spielst Du mit dem Gedanken, Sugardating mal auszuprobieren? Schreibe uns gerne im Kommentarbereich & Forum oder teile uns Deine Gedanken mit Deinem eigenen Blog mit!
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