Escort TraumfrauHH ist heute nachdenklich gestimmt, geht es doch um den Unterschied zwischen zwei Begriffen, die fast das gleiche meinen: Prostituierte und Sexarbeiterin.   

 

Der Begriff Sexarbeiterin existiert seit den 70er Jahren Der Begriff Sexarbeiterin ist relativ jung. Er ist entstanden mit der Bewegung, dass Prostituierte um die Anerkennung und Legalisierung ihrer Tätigkeit (und ihrer Existenz) kämpfen. Für viele ist diese Bezeichnung mit einer Aufwertung der Sexarbeit als Dienstleistung verbunden und mit einem neuen Selbstbewusstsein dieser Frauen, die sonst am untersten Rand der Gesellschaft lebten.

 

Prostitutionsgegner lehnen den Begriff Sexarbeit ab
Abolitionist*innen spotten eher über die Bezeichnung Sexarbeiterin und vermuten dahinter eine Beschönigung der Prostitution, die sie per se als frauenverachtend und missbräuchlich betrachten. Auch bei Männern setzt sich der Begriff nur schwer durch. Viele Männer nutzen meist umgangssprachliche Begriffe wie Hure oder (abwertend) Nutte.

 

Der Begriff Sexarbeit ist komplexer als Prostitution
Ich bezeichne mich gern als Sexarbeiterin. Darin schwingt für mich mit, dass es eben nicht nur um schnellen Sex geht, sondern um eine komplexe Dienstleistung, die neben dem klassischen Sex (GV, OV, AV) auch erotische Massagen, Fetische, SM, ja bis hin zur Sexualbegleitung und Surrogat enthalten kann.

 

Den Begriff Prostitution halte ich für verbrannt. Selbst ich denke dabei an Menschenhandel, Zuhälter und Frauen, die den Sex willenlos über sich ergehen lassen. Das ist das Bild, das viele Medien unter dem Begriff zeichnen und das sich in den Köpfen der meisten Menschen festgesetzt hat, die nichts mit dieser Szene zu tun haben.

 

 

 

Wie ist Eure Meinung dazu? Welchen Unterschied macht es für Euch aus, so bezeichnet zu werden? Manche lehnen ja auch diese Berufsbezeichnung ab, wie man hier lesen kann, um nicht als professionell zu gelten.  teile deine Erfahrungen mit der Community

 

Written by Gastautor


8 comments

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Es ist sehr interessant euren komenteren zu lesen . Mir gefällt es auch nicht mit dem SEXARTERIN und Freier. Aber momentan, was mich beschäftigt ist diese Idee von Prostitution verboten. Meine Meinung nach ist , das einzige veränderung ist das alle die angemelden Arbeit betroffen werden aber die Gruppe die schon jetzt auf dem illegale zeite steht , werde weiter machen , in gegen Teil es werde noch mehr missbrauchen geben. Wiso finde die Politiker einfach zu verboten , und hinter her viel Geld aus geben zum kontrollieren . Es wäre viel besser so lassen und und besser kontrollieren , die Gesetze zu verschärfen.

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Im Prostitutionsschutzgesetz ist es definiert: Prostitution ist der Verkauf von sexuellen Handlungen. Und dabei würde ich auch gern bleiben. Es muss das Wissen durchsetzen, dass Prostitution viele Facetten hat und dass Gewalt, Zwangsprostitution und Ausbeutung durch Zuhälter nur einen Teil dieser Facetten darstellt. Zur Prostitution gehört auch der Domina-Bereich, das heißt, dass Männer Geld bezahlen, um sich erniedrigen zu lassen (also genau das Gegenteil von dem Klischee, das die Abolitionistinnen verbreiten) bis hin zur Tantra-Massage. Bei den Abolitionistinnen geht es übrigens nicht um Sitte und Moral, sondern um Männerhass. Prostitution bedeutet für sie grundsätzlich, dass Männer Geld bezahlen, um eine Frau für kurze Zeit besitzen und beherrschen zu dürfen. Sex bedeutet für sie grundsätzlich Penetration, und Penetration bedeutet für sie Machtausübung, Unterdrückung und Erniedrigung. Den Begriff "Sexarbeit" mag ich überhaupt nicht. Ich lege großen Wert darauf, dass meine Dates von der jeweiligen Dame als Wellness, Entspannung und Genuss empfunden werden und nicht als Arbeit.

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Der Berufsverband BesD könnte vielleicht wie eine Innung Qualitätsrichtlinien definieren, dazu müßte man sich mal rechtlich schlau machen. Das Problem ist, daß wir Sexworker, die illegal oder ohne Sprachkenntnisse, im Untergrund arbeiten kaum erreichen können. D.h. diese Qualitätsrichtlinien würden wieder nur auf die Minderheit der legalen und Steuer zahlenden Sexworker ausstrahlen und jene, die diese Schulungen und Wissen benötigen kaum erreichen. lg Susi

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Hey Susi, wäre das nicht der BesD?

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Yepp, alle ARBEITEN, aber nicht alle sind ARBEITER. Selbstverständlich arbeiten auch Selbständige, und auch eine Hausfrau arbeitet, ohne jedoch in einem ARBEITSverhältnis zu stehen. Aber ein ARBEITER ist noch immer jemand, der abhängig beschäftigt ist, also in einer Form von Angestelltenverhältnis – weshalb ich, wie ich gesagt habe, den Begriff SexARBEITERIN für nicht wirklich korrekt halte. Alle Deine anderen Ausführungen zu Arbeitsschutz, Arbeitsbedingungen, Arbeitsverbänden (Innungen) sind davon unberührt: natürlich gilt dies entsprechend auch für die Rotlichtbranche!!

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Arbeit bedeutet doch nicht automatisch nur ein Angestelltenverhältnis, was in der Rotlichbranche aus vielen Gründen kaum umsetzbar ist. Ein Anwalt macht seine Arbeit, genauso wie eine Krankenschwester und alle brauchen Arbeitsschutz und gute Arbeitsbedingungen, um ihre Jobs sicher und erfolgreich auszuüben. Im Rotlicht ist man learning by doing gewöhnt, obwohl Professionalisierung von Anfang helfen würde, aus Abhängigkeitsverhältnissen auszusteigen, mehr Geld zu verdienen, Safer Sex durchzusetzen, keine bzw. weniger Gewalt zu erleben. Deshalb braucht es im Prinzip wie bei anderen Berufsständen eine Innung, die Qualitätskriterien definiert und Schulungen anbeitet, diese zu erarbeiten. Es braucht den Begriff Arbeit auch, um solch eine Berufsinnung sowie eine eigene Akademie zu schaffen. lg Susi Community Management

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Ich störe mich an der Bezeichnung SexARBEITERIN, denn das impliziert eigentlich ein Angestelltenverhältnis in irgendeiner Form (und die Abkürzung ist außerdem auch noch verbrannt). Meine Präferenz ist Sexdienstleisterin … Ok, der Job ist KnochenARBEIT, und "Dienstleistung" da vielleicht ein wenig euphemistisch, andererseits ist es aber genau das, was die Damen verkaufen: eine Dienstleistung (bzw. eine Kombinationen vielfältiger Dienstleistungen, aber das sind Details, die hier zu weit führen). Und wenn alles gemäss den Buchstaben des Gesetzes abläuft, als selbständige Unternehmerinnen. "Prostitution" ist die technische Bezeichnung des Gewerbes, aber tatsächlich halte ich, ebenso wie TraumfrauHH, die Bezeichnung "Prostituierte" für die Ausübenden dieses Gewerbes für verbrannt. Auf die Frage danach, welche Berufsbezeichnung sie für sich selbst benutzen, höre ich am häufigsten "Hure", dann "Escort", gefolgt von "Sexarbeiterin" und "SDL/Sexdienstleisterin". "Prostituierte" eher nie, und "Nutte" wird von den meisten als eine Beleidigung gesehen ("Nutten" sind nur die unbeliebten "Kolleginnen" …). Allerdings wird auch der Begriff "Kunde" eher selten benutzt, häufiger ist es "Gast" – und "Freier" habe ich noch nie gehört … Aber was GrandLoser in seinem Kommentar gesagt hat, kann man nicht oft genug wiederholen: die Anti-Prostitutionslobby (oder Abolitionisten) verwenden bewusst die abwertenden Vokabeln, um Stimmung zu machen.

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Ich sehe genauso, die Begriffe Prostitution un Freier sind negativ besetzt und werden in der Regel negativ verwendet. Die Abolitionist betreiben meiner Erfahrung nach auch gezieltes Framing mit dem absichtlichen ignorieren und verwendeten der richtigen Begrifflichkeiten. Hat auch damit zu tun das diese eine erstaunliche konservative zum Teil prüde Moral verbreiten wollen. Das "saubere" Begriffe wie Kunde, Sexarbeiter und Dienstleistung nicht ins Bild, vor allem da diese normalisierend wirken. Während gerne die falschen Begrifflichkeiten für legale Tätigkeiten verwendet werden, wie zum Beispiel Frauen kaufen....nach deren Lesart kaufen wir uns unsere Bäcker, Ärzte....Kurzum Sprache schafft Bilder, leider ist eine kleine radikale Minderheit zu wahrnehmbar.

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