Nicht zu verwechseln mit PEP (Post-Expositions-Prophylaxe), die schon seit längerem empfohlen wird, nachdem zum Beispiel das Kondom gerissen ist.
Truvada ist keine neue Medizin, sondern schon seit 2005 in der EU zugelassen. Neu ist, dass Truvada auch in der HIV Prävention Anwendung findet. Das bedeutet, das Personen, die nicht HIV infiziert sind, aber dem erhöhten Risiko einer Infektion durch ungeschützten Verkehr ausgesetzt sind, präventiv dieses Medikament nutzen können, das bei regelmässiger Einnahme das Infektionsrisiko um bis zu 75 Prozent senkt.
Allerdings gibt es auch Bedenken, dass die Präventionspille die Safer Sex Kultur unterläuft, also alle Anstrengungen, Safer Sex mit Kondomen durchzusetzen. Mit der Einnahme dieser Pille könnten sich jene in Sicherheit wiegen, die riskanten Sex praktizieren und dazu führen, das erst Recht keine Kondome genutzt werden. Truvada bietet übrigens keinen Schutz gegen sonstige Geschlechtskrankheiten.
Bei aller Skepsis: Erfolge mit PrEP konnten weltweit beobachtet werden. Die Infektionszahlen unter schwulen Männern sanken z.B. in San Francisco und New South Wales/Australien. In Südafrika gibt es für Sexarbeiterinnen ein PrEP Programm und Thailand will dies ebenfalls ausbauen.
Mehr zu PrEP findet man auf den Seiten der Deutschen Aids-Hilfe.