Das Team von Kaufmich möchte die Community, alle Fans und Freunde der käuflichen Lust, auch interessierte und tolerante Außenstehende dazu aufrufen, am Welthurentag Farbe zu bekennen und einen roten Schirm zu zeigen. Der rote Schirm ist Symbol der internationalen Bewegung der Sexarbeiterinnen und vereint die Interessen von Escorts, Callboys, Transgirls und Streetgirls. Sie fordern Rechte und Rechtssicherheit, geschütztes und faires Arbeiten ein und sprechen sich gegen Kriminalisierung, Verbote und Doppelmoral aus.
Kaufmich verbindet mit dieser Initiative auch den Wunsch, eine Botschaft nach außen in die Gesellschaft zu senden und durch weitere Aktionen auf Facebook und Twitter diesen besonderen Tag ins Gedächtnis zu rufen.
Du willst teilnehmen? So geht’s!
Hier im Blog könnt Ihr am 2. Juni, auch ohne Registrierung, ein persönliches Statement abgeben, warum Du z.B. gerne als Escort arbeitest, auch, was Dich ärgert; oder als Kunde ein persönliches Bekenntnis, warum Du Escorts schätzt und ihre Dienste gerne in Anspruch nimmst; als Außenstehende, warum Euch die Teilnahme an der Demo ein Anliegen ist. Entscheidend ist; Ihr könnt anonym, ohne Outing und auch ohne Registrierung im Blog Flagge zeigen. Einfach, indem Ihr als Kommentar Eure Meinung kundtut.
Ihr Kaufmich-Mitglieder - Escorts, Kunden und Unternehmen - habt darüber hinaus die Möglichkeit, am 2. Juni auf der Startseite zu erscheinen und Euer Profilfoto mit einem rotem Schirm zu verzieren. Das ist ganz einfach und funktioniert automatisch, wenn Ihr Euch für die Teilnahme an der Online-Demo entscheidet. Nur für diesen einen Tag! Ihr könnt bis zum Gedenktag auch zusätzlich ein neues Foto als Profilfoto hochladen, das Euch z.B. anonymisiert zeigt oder mit einem persönlichen Statement versehen ist, um damit auf unserer 2. Juni-Spezial-Seite zu erscheinen. An diesem Tag erscheint Kaufmich in einem anderen Outfit. Es steht Euch übrigens frei, jederzeit die Teilnahme an der virtuellen Demo abzusagen. Aber wir freuen uns natürlich, wenn an diesem Tag alle - Escorts, Kunden und Companies - auf unserer Startseite für Gerechtigkeit gegenüber der Sexarbeit demonstrieren!
Für Euch Kunden kann die Teilnahme ein Zeichen Eurer Wertschätzung gegenüber allen Lustspenderinnen bedeuten und als Ausdruck des Respekts gegenüber ihrer ganz persönlichen und intimen Tätigkeit betrachtet werden.
Für Euch Escorts ist es eine Möglichkeit, sich anonym und ohne Outing in einer virtuellen Öffentlichkeit solidarisch zu zeigen, und auf Eure Rechte aufmerksam zu machen.
Hier haben wir einige Hintergrund-Infos zum geschichtlichen Hintergrund dieses Gedenktages gesammelt, damit ihr wisst, wofür der Tag steht:
Der 2. Juni wird als Geburtsstunde der europäischen Hurenbewegung gefeiert und wurde in Deutschland 1989 auf Initiative von Laura Méritt erstmalig ausgerufen.
Der Welthurentag geht auf die Besetzung einer Kirche in Lyon im Jahr 1975 zurück, in die ca. 100 Prostituierte flüchteten, um sich vor Polizei und Ordnungshütern in Sicherheit zu bringen. Die Frauen besetzten die Kirche und antworteten mit diesem öffentlichen Protest auf die Kriminalisierung ihrer Arbeit.
Ihre soziale und rechtliche Situation fand damit erstmalig eine größere Aufmerksamkeit in den Medien und in der Gesellschaft. Nach acht Tagen wurde die Kirche mit einer Hundertschaft der Polizei morgens um 6 Uhr gestürmt und mit äußerster Brutalität geräumt. Politisch Verantwortliche lehnten jedes Gespräch mit den Sexarbeiterinnen ab.
Schon seit Jahren fanden in Lyon willkürliche Verhaftungen der Frauen statt und sie wurden mit Bußgeldern überzogen, selbst wenn sie zum einkaufen tagsüber die Straße überquerten. Man vertrieb sie von den Straßen und entzog ihnen damit jede Existenzgrundlage. Zuvor waren Pensionen und Hotels, die der Kontaktanbahnung dienten, dicht gemacht worden. Die Straße ist auch heute noch ein illegalisierter Ort der Kontaktanbahnung in Frankreich, da Bordelle für geschützteres und sicheres Arbeiten verboten sind. Trotzdem gibt es den Straßenstrich.
Bis heute wird Sexarbeit fast überall auf der Welt kriminalisiert und die selbstbestimmte und freie Berufsausübung weitgehend unterbunden und setzt die Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter dadurch hohen Risiken aus.
In Deutschland wird die selbstständige und legale Ausübung dieser höchst persönlichen und intimen Dienstleistung durch Sonderverordnungen und durch gebietsweise Verbote eingeschränkt, so dass in weiten Teilen Deutschlands die Ausübung der Prostitution praktisch verboten oder eingeschränkt ist. Das Prostitutionsgesetz war der erste Schritt, um den Sexarbeiterinnen Anerkennung und Wertschätzung ihres besonderen Berufes entgegenzubringen und ihnen wie anderen Staatsbürgern gleiche Rechte zuzusichern.
Wer mehr zum Thema erfahren möchte:
Erklärung des Bufas zum Internationalen Hurentag: Rechtssicherheit statt Repression!
World Charter For Prostitutes' Rights Wir freuen uns über jeden Teilnehmer: macht mit, zeigt Schirm!
Euer Kaufmich-Team