Mit Workshops, Austausch und Informationen von und für Sexarbeitende sorgt Corona für Mitgliederzuwachs beim Berufsverband für Sexarbeiter:innen BESD.  

 

Verunsicherung in der Branche
Die Corona-Zeit macht das Leben für Prostituierte gerade verdammt schwer. Die Einnahmen brechen weg, das Risiko der Arbeitsausübung ist gestiegen. Wer erwischt wird, dem drohen Bußgelder. Viele orientieren sich gerade in Richtung Online-Sexwork. Doch auch wer schon Jahre im Bordell oder im Studio gearbeitet hat, weiß deshalb nicht automatisch, welche Posen vor der Webcam am besten ankommen. Welche  Preise kann man online verlangen oder wo sind die meisten Gewinne zu holen? Viele in der Branche sind außerdem verunsichert, was die Corona-Regeln angeht. Was ist gerade verboten? Was geht vielleicht bald wieder? Wie hoch ist das Risiko für die eigene Gesundheit und die der anderen? Welche Hilfe stellt welches Bundesland zur Verfügung, wie ist der Antrag richtig auszufüllen und wer hat überhaupt Anspruch darauf? Dazu findet man auf der BESD Website Informationen und Hilfe.  

 

Informations-Austausch wichtiger denn je
Die vielen Fragen bedeuten: Die gegenseitige Unterstützung und der Informations-Austausch unter Sexarbeiter:innen sind gerade jetzt in der Krise wichtiger denn je. Die Menschen aus der Branche – egal wie lange und in welchem Bereich sie tätig sind – haben jetzt alle ähnliche Probleme. Und sie können mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten so viel voneinander lernen. Ein bewährter Ort für genau solchen Austausch ist der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD), der seit Beginn der Krise starken Zuwachs bei den Mitgliederzahlen feststellt. Über die internen Informationswege können Mitglieder auf dem Laufenden darüber bleiben, was sie interessiert. Seien es Workshops, Termine für Online-Stammtische, oder politische Entwicklungen, die unsere Branche betreffen. Wer das möchte, kann darüber hinaus seine Ideen für Aktionen, Projekte oder Pressearbeit einbringen und damit die Aktivitäten und die politische Richtung des Verbandes mit bestimmen.  

 

BESD deutschlandweit im Austausch
Die BesD-Community steht deutschlandweit im Austausch: im internen Forum, in eigenen Telegram-Gruppen oder auch in Online-Videochats. Es wird über Lösungen für aktuelle Probleme, alternative Geschäftsmodelle, aber auch ganz persönliche Probleme wie zum Beispiel Outing geredet. In den vom Verband veranstalteten Workshops von Sexworkern für Sexworker können Kolleg:innen neue Skills lernen, ihr Wissen auffrischen und ihr Angebot an die derzeitige Situation anpassen. Der nächste Workshop-Termin mit dem Thema:–> „Gute Fotos/Videos mit Webcam, Handy und Co machen“ findet am 14. Mai statt und ist für Anmeldungen offen. Zitat BesD:
Jeder der selbst als Sexarbeiter:in arbeitet oder gearbeitet hat, kann Mitglied im Berufsverband werden. Wir sind gegen das ProstSchG, gegen ein Sexkaufverbot und kontrollieren keine Hurenausweise. Eine Mitgliedschaft bei uns ist völlig unverbindlich, anonym und per Online-Antrag möglich. Wir arbeiten ehrenamtlich und basisdemokratisch, jede und jeder hier ist wichtig. Je mehr wir sind, desto lauter wird unsere Stimme und desto glaubwürdiger werden die Anliegen von Sexarbeiter*innen für die Politik und die Medien in Deutschland.
 

 

Während des Arbeitsverbots ist eine Mitgliedschaft beim Verband kostenfrei. Danach zahlen Mitglieder jährlich einen selbstgewählten Beitrag und unterstützen so die Arbeit des Verbands nach eigenen Möglichkeiten. –> Hier erfährst Du mehr zu einer Mitgliedschaft beim BesD.  

 

Liebe Escort, werde Teil der BESD Community! Und an die Kunden gerichtet: Du kannst uns natürlich mit einer Spende unterstützen, damit der BESD kontinuierliche Arbeit leisten kann, weil fast alle unserer Mitglieder ehrenamtlich arbeiten. 

 

Written by Susi


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