Dieser Top Blog der Woche ist ein Bericht über den vergangenen Sexarbeiter-Kongress in Berlin, geschrieben von Kaufmich Community Mitglied Escort Anja ***

 

Vor gut drei Wochen war ich für 3 Tage in Berlin auf dem Sexarbeiter Kongress. allein die Fahrt dorthin begann schon sehr abenteuerlich. ich hatte mich für die Anreise mit der Bahn entschieden wie nicht anders zu erwarten hatte diese natürlich wieder einmal Verspätung so dass ich erst spät abends dort war. von den Bahnhof von so viele schwärmen war ich nicht begeistert für mich ist das Ding ja ein hässlicher Klotz. dafür erlebte ich mit meinem Busfahrer eine sehr amüsante Fahrt. genau so habe ich mir die Berliner vorgestellt offen witzig und amüsant ich kann euch sagen ich hatte die ganze Fahrt viel zu lachen.

 

Ich hatte mich in Berlin-Kreuzberg in einer kleinen Pension eingemietet. sehr hellhörig dafür aber zentral! irgendwann weit nach Mitternacht fand ich dann auch endlich meinen wohlverdienten Schlaf allerdings klingelte mich mein Wecker am nächsten morgen schon früh raus. denn ich wollte an dem einzigen freien Vormittag wenigstens ein bisschen von Berlin sehen.

 

ich entschied mich also für eine kleine Sightseeing Tour so sah ich von Berlin wenigstens mal den Fernsehturm das Brandenburger Tor und noch ein paar kleine Sehenswürdigkeiten bevor es dann gegen Mittag wieder weiter ging zum Sexarbeiter Kongress.

 

Am ersten der drei Tage gab es verschiedene Vorträge und Podiumsdiskussionen. so wurden unter anderem die Situationen in anderen EU-Ländern beleuchtet wie uns die Medien beziehungsweise die Presseteilweise völlig falsch darstellt sei es zum Beispiel indem sie Bilder vom Strassenstrich aus einer so ungünstigen Perspektive präsentieren das man im Vordergrund Müll sieht weiter hinten eine leicht bekleidete Dame die bei einem Auto steht oder ihr Artikeln in völlig anderen Rubriken präsentiert und ähnliches. es wurde auch beleuchtet wie zum Beispiel die Polizei das Ordnungsamt Rechtsanwälte und andere wichtige Organisationen zu den neuen geplanten Gesetzesänderungen der Politik stehen. Die unter anderem Zwangsregistrierung freier Bestrafung Kondom Pflicht Zwangs Untersuchungen und andere absurde Sachen durchsetzen wollen.

 

am Ende des Tages stellten sich die Politiker noch einer Podiumsdiskussion mit den Zuschauern unter denen interessierte Forscher Menschen die beruflich mit dem Thema zu tun hatten und Sexarbeiter waren. erstaunlicherweise waren es nur PolitikerInnen! vertreten auf SPD CDU die Grünen und die Linken doch die Diskussion ging zum Teil leider völlig am Thema vorbei hauptsächlich wurde das Thema Zwangsregistrierung behandelt und die Politiker kapiert man einfach nicht das Zwangsprostitution nicht dasselbe ist wie Sexarbeit. dass es Frauen und Männer gibt die sich für diesen Berufszweig freiwillig und ohne jeden Zwang entscheiden......

 

mit dieser Registrierung nicht in Politik haben gegen Zwangsprostitution vorgehen. außerdem soll es ja so sein dass angeblich die wenigsten Prostituierten Steuern zahlen. klar mag es richtig sein dass sich die wenigsten als Prostituierte registrieren sondern tanea anderen Namen wie erotische Dienstleistungen Massagen oder sonst etwas verwenden.

 

umso wichtiger ist es weiter am Ball zu bleiben und in der Politik aktive Arbeit zu leisten aufzuklären und für unsere Rechte einzustehen.

 

Am zweiten Tag gab es verschiedene Workshops. Ich hatte mich für Professionalisierung steuern und Gesundheitssystem entschieden.

 

Und wurde doch sehr überrascht von dem Workshop von dem ich am meisten erwartet hatte nämlich der Professionalisierungkonnte ich am wenigsten für mich herausziehen denn es ging weniger um die Professionalisierung des Einzelnen Sexarbeiter als darin zu schauen und zu erarbeiten was man regional beziehungsweise überregional bundesweit anbieten könnte wie könnte allgemein eine Fortbildung aussehen wer könnte sie anbieten wie sieht es mit der Finanzierung aus........

 

ein paar gute Aspekte konnte ich dann doch für mich mit herausziehen.

 

Der zweite Teil wo es um die Steuern ging wurde dann für mich interessanter. erst einmal ging es allgemein um die Steuererklärung und ich fand zum Beispiel heraus dass ich mich nicht mehr mit zwei Steuererklärungen für meinen Hauptberuf und meine sexual Arbeit abqualen muss sondern alles auf einmal machen kann.

 

Außerdem wurde kurz das Düsseldorfer Modellangeschnitten welches eine Pauschalbesteuerung pro tagvorsieht .... welches ich nicht für gerecht halte.

 

Der dritte Workshop welcher sich mit dem Gesundheitssystem inbesondere der Krankenversicherung auseinander setzt hatte mich am meisten überrascht da ich mir von diesem Vortrag am wenigsten Neues erwartet hatte so hatten wir zum Beispiel ausgerechnet davon wenn eine Prostituierte 2000 Euro verdienen würde und sich nach dem jetzigen Stand der Rechtslage Kranken senden Arbeitslosen und ähnlichem versichern würde über 1000 Euro alleine dafür ausgeben musste wovon die Krankenkasse mindestens 315 Euro bekomm und da sind noch keine Steuern oder andere Sachen mit bei!!!!!!!!!

 

Allein aus diesem Grund haben viele Prostituierte mindestens eine Teilzeit Arbeitsstelle worüber ihre Krankenkasse läuft aber es kann nicht sein dass wir und damit meine ich alle Selbständigen also eingestuft werden dagegen will zum Beispiel auch der Bundesverband für Sexarbeiter etwas tun.

 

Dies ist ein Verein wer sich für die Rechte der Sexarbeiter stark macht und sich dafür einsetzt, dass die absurden neuen Gesetzesänderung in der Politik vielleicht doch noch verhindert werden können auch ist weiter geplant dass der Verein Stammtische bundesweit organisiert bisher gibt es bereits hauptsächlich in NRW Berlin und hamburg1

 

nach dieser anstrengenden aber auch sehr lehrreichen Tag ging es dann noch zu einer kleinen Feier die der Bundesverband für Sexarbeiter mit organisiert hat.

 

Ich hatte mich zuvor mit einigen von uns abgesetzt um zuvor in der Nähe etwas essen zu gehen auf diesem Abend entwickelte sich einige super interessante Gespräche.

 

Die Feier war auch sehr gut gemacht, es gab Klassen Bühnenshows, tolle Musik und eine super Atmosphäre, da es aber am nächsten Tag wieder um 9 Uhr weiter ging, entschied ich mich, nur bis etwa 23 Uhr zu bleiben.

 

Der dritte Tag richtete sich dann nur an die Sexarbeiter und ehemaligen Sexarbeiter separat gab es noch eine Gruppe für die Forscherinnen und Forscher.

 

Wir ließen an diesem Tag nochmal die anderen beiden Tage Revue passieren shouten was lief gut und was nicht und was man für den nächsten Sexarbeiter Kongress verbessern könnte.

 

später gab es dann noch kleinere Arbeitsgruppen die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen ich ging in die Regionalpolitik beziehungsweise in die Politik Gruppe und werde mich nun politisch mehr für die Rechte von 6 Arbeitern im Bereich Niedersachsen einsetzen.

 

Auch wenn nicht alles so war wie ich es mir vorgestellt habe so war dieses Kongress eindeutig super und ich weiß ich werde im nächsten Jahr wieder dabei sein. Und wer weiß, vielleicht bekomme ich auch noch einige andere Sexarbeiterinnen aus Hannover und Umgebung dazu mitzumachen und sich den Sexarbeiter anzuschließen. Diese Einladung geht übrigens an alle Frauen, die in diesem Bereich arbeiten wer Interesse hat oder mehr Infos möchte einfach melden. Nun wünsche ich euch allen noch einen schönen Tag und hoffe ich konnte euch mit meinem Beitrag ein bisschen neugieriger machen.

 

Written by Kaufmich Team


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