Update * Unterschriftenaktion: gegen die kommende Registrierungspflicht von SexarbeiterInnen

...wir sind doch bereits erfasst... ich bekam sogar von der IHK ein Schreiben in welchem mir erklärt wurde dass ich nun für die letzten 5 Jahren rückwirkend den IHK Beitrag zu zahlen habe.. von wegen Annonymität durch das Düsseldorfer Abkommen.. wenn es um Kohle geht, dann gibt es eh keine Annonymität...warum ich zahlen soll? Telefonisch teilte man mir mit, ich hätte Einkünfte aus Gewerbebetrieb (Prostitution) und bin folglich beitragspflichtig....

Bei dieser ganzen Diskussion werden regelmäßig persönliche Empfindungen hochgekocht. Betrachten wir das ganze einmal nüchtern. Wir haben ein Vielzahl von Berufen in Deutschland, die gesondert registriert sind, um sich legitimieren zu können. Würden nun die Escorts erfasst, hat das den Vorteil - auch aus Wettbewerbssicht´- das alle illegal Tätigen angreifbar sind. Wie Harry nun schrieb, die Hinterhofwohnungen würden ggfs. schnell geräumt werden können, zum anderen bekommt der Kunde ein Schwert, nach dem Motto, weniger Geld bezahlen und ich schweige - aber zu wenig wollen auch die Hinterhofbetreiber nicht haben. Nun bleiben wir bei der Registrierung. Wenn auf einer Karte der "Künstlername und eine Nummer" - siehe auch Dienstausweise vermerkt ist, ist dieses anonym und unverbindlich. Kunde kann nachfragen mit diesen beiden Angaben und gut ist. Betrachten wir nun die Regelung an sich. Behörde kann überwachen, meinetwegen mit Unterstützung weiterer, geht das jeweilige Escort auch immer zur Kontrolluntersuchung - werden Infektionen festgestellt - ggfs. Berufsverbot - wenn dann erwischt, ggfs. Gefängnis - nun aber die andere Seite - Kranke Escorts werden aus dem Markt entfernt, Kunden werden nicht mehr so oft zum Verteiler von Krankheiten, das ganze ist dann für alle Beteiligten sicherer - nun fragen wir uns, wenn registriert - dann wie lange, bis Gewerbeabmeldung, das ist sinnvoll. Also bleibt ein Ausweis relativ anonym, dann könnte ein Regelwerk den Markt und die Beteiligten tatsächlich besser schützen...

Die Registrierung bringt nur noch mehr Wohnungs- und Hinterhofbordelle. Z.Z. sind viele Zuhälter dabei, normale Wohnungen unter harmlosen Vorwand anzumieten, um dort ihre Damen arbeiten zu lassen. Ich kenne so einen Fall. Für die gesamte Nachbarschaft, u.a. Familien mit Kindern, ist das eine unzumutbare Belästigung. Leider reagieren viele Betreiber von solch illegalen Wohnungen bei direkten Beschwerden mit Drohungen oder Sachbeschädigungen, um einzuschüchtern. Viele tarnen das so raffiniert, dass Vermieter sogar Schwierigkeiten haben, trotz eindeutiger Indizien, diese "Subjekte" wieder loszuwerden. Also Registrierung bringt absolut nur Nachteile und eine Verschlimmerung der Situation.

@ Sedirte DANKE ! Ich habe mich nicht so ganz getraut das 3. Reich anzusprechen -aber genau SO fühlt es sich an ! Vlt bekommen wir " SDL " dann ja einen Strichcode in den Nacken tätowiert ?! Bin ganz Deiner Meinung -Gewerbeschein und Steuern zahlen reicht völlig ! Jedes weitere Outen dieses Gewerbes ist menschenunwürdig ! Und die Würde des Menschen sollte ja lt Artikel 1 des Grundgesetzes UNANTASTBAR sein ! Dann soll sich unsere Regierung auch bitte dran halten ! Oder sind SDL keine Menschen ,deren Würde auch geschützt werden muss ! Die Frage hätte ich doch gerne mal beantwortet !!!!

@sedirte Kein Atempause, Geschichte wird gemacht -es geht voran!!! "Link" https://www.youtube.com/watch?v=4JztCkQ4ubQ "Link Ende" im Original von der Band Fehlfarben...

Die Registrierungspflicht stigmatisiert Huren, so wie Juden im III. Reich sich auch registrieren lassen mussten. Die Registrierung wird leider keine Zwangsprostitution verhindern, im Gegenteil: Es werden noch mehr illegale Hinterhofbordelle entstehen. Eine Kontrolle ist mangels Personal gar nicht möglich. Hat man aus der Prohibition nicht gelernt? Es wurde in dieser Zeit mehr Alkohol getrunken als zuvor, aber leider starben auch viele Menschen an Alkoholvergiftung, weil der Stoff illegal gebrannt wurde und Methanol enthielt. Es reicht doch, wenn jede Escort verpflichtet ist einen Gewerbeschein zu beantragen und ordentlich ihre Steuern bezahlt. Wofür diese zusätzliche Stigmatisierung?