WO? Bundestag „Paul-Löbe-Haus“, Paul-Löbe-Allee, 10557 Berlin
WER? Alle Sexarbeitenden und Unterstützer
WARUM?
An diesem Dienstag findet im Bundestag die erste Sitzung des parlamentarischen Arbeitskreises zum Thema Prostitution statt. Einberufen von der Bundestagsabgeordneten Leni Breymaier (SPD). Sie engagiert sich auch in der Organisation ‚Sisters‘ für das Verbot von Sexarbeit. Auch andere teilnehmende Politiker*innen der CDU/CSU und der SPD haben sich bereits positioniert: Sie wollen das „nordische Modell“, das sogenannte „Sexkaufverbot“ einführen.
Stellungnahme des Berufsverbandes zu den Bestrebungen der oben genannten Politker*innen. Die Justizministerin, Christine Lambrecht, hat sich allerdings schon gegen die Strafregelung im Sinne der Freierbestrafung ausgesprochen.
„Da, wo man das nordische Modell gewählt hat, hat dies nicht etwa zu einem Rückgang der Prostitution geführt, auch nicht zu mehr Rechten und mehr Sicherheit für die Prostituierten. Im Gegenteil: Sie sind mehr Gewalt und größeren Gefahren ausgesetzt.“ 1)
Was nicht gesagt wird ist, dass jegliche Unterstützung von Sexarbeitenden illegal ist. So z.B. Fahrservice zu einem Escort-Date ins Hotel und wenn Kolleginnen sich gegenseitig Schutz bieten wollen. Auch Bordellbetriebe sind verboten, und Arbeiten in Privatwohnungen ist sehr schwierig, denn es darf nicht an Sexarbeitende vermietet werden.
Es gibt Fälle, dass Sexarbeitenden das Sorgerecht für ihre Kinder aberkannt wurde. Es gibt Fälle, dass Kinder der Zuhälterei angeklagt wurden, weil sie vom „Hurenlohn“ ihrer Eltern leben. In Irland sitzen zwei Sexarbeiterinnen im Gefängnis, weil sie sich zum Schutz eine Arbeitswohnung teilten und dies als illegales Bordell gewertet wurde.
Daß der Straßenstrich kaum noch existiert wird als Erfolg des schwedischen Modells verkauft, ist aber eine natürliche Folge, wenn Sexkauf unter Strafe steht. Um überhaupt noch Kunden zu erreichen weichen die Sexarbeitenden aus an verlassene Plätze und Orte außerhalb der dichtbevölkerten Städte.
Die Arbeitsbedingungen in den Ländern mit Schwedischem Modell sind schlecht. Die Gewalt nimmt zu 2). Es gibt keine wissenschaftlich haltbaren Zahlen, dass der Menschenhandel in den Ländern zurückgegangen ist. Die Sexarbeit insgesamt verlagert sich in den Untergrund und in das Internet.
Infos dazu liefert die Schwedische Sexarbeits-Organisation Fuckförbundet: www.fuckforbundet.com
Bei den Bestrebungen diese gesetzlichen Regelungen auch in Deutschland einzuführen, geht es nicht darum den Sexarbeitenden zu helfen, sondern die Prostitution soll abgeschafft werden – unter dem Deckmantel des Schutzes.
Den Sexarbeitenden sollen „Ausstiegs-Programme“ angeboten werden. Ein Jahr nach der Einführung der Freierbestrafung in Frankreich ermittelte eine Untersuchung nur eine verschwindend kleine Zahl an erfolgreichen Umsteigerinnen. Die angebliche Zielgruppe wird nicht erreicht, denn ein großer Teil der Sexarbeitenden möchte ihre Tätigkeit gar nicht beenden.
Ziel: 1. Schwedisches Modell
Ziel: 2. Abschaffung Prostitution
Fragen zur Aktion: www.sexarbeit-ist-arbeit.de Fragen allgemein: Johanna Weber, politische Sprecherin des BesD
0151-1751 9771 oder [email protected]