Ja, wie verläuft eigentlich so ein Tag im Leben einer Escort? Berichte bitte ungeschönt ... höre ich schon einige rufen ..., aber ich will das Ganze mal nur positiv betrachten.
Idealerweise wacht man tief entspannt und gut ausgeschlafen auf, nachdem man nach einem anstrengenden Tag rechtzeitig in sein "Nest" gefunden hat. Man ist nüchtern eingeschlafen und hat nichts belastendes mit in den Schlaf genommen; für Problemlösungen ist der Tag da. Vom Morgenglockengeläut ist man aufgewacht - es ist 6.00 Uhr morgens, im Garten zwitschern die ersten Vögel auf. Die Luft ist klar, es hat geregnet- und es riecht wunderbar nach Erde und den Frühblühern. Die Hyazinthen tun sich hier besonders hervor.
Diesen Morgen darf ich nicht versäumen, springe in meine Sportklamotten und jogge ganz easy einmal um die alte Stadtmauer herum, die sich "der Erfinder" im frühen Mittelalter anstelle eines modernen Stadtparks ausgedacht hat. Immer mal ein kurzes Innehalten zahlt sich aus, um die erwachende Natur wahrzunehmen, das frische Grün überall, die Magnolienblüten, nun auch schon die Kirschbäume (nachdem die japanische Kirsche sich schon vor Wochen beeilt hat), ja, man muss den Akku volltanken mit Natur, bevor man die meiste Zeit in der Wohnung verbringt.
Daheim duftet schon bald ein Käffchen aus Bella Italia - die erste Besonderheit des Tages. Frisch aufgeschnittenes Obst, was mein Markthändler so hergibt, wird der nächste Genuss dieses Tages sein. Bevorzugt sind hiesige Sorten. Und ohne ein Stück gute Schokolade ist dieser Genuss nicht komplett; lange habe ich versucht, ohne Süsses zu leben - denkste. Gar nicht so einfach!
Manchmal wechselt das Umfeld; dann bin ich unterwegs und wache in einem fremden Zimmer auf. Auch dann bevorzuge ich einen urigen Landgasthof, wo sich die Wirtin noch selber um einen kümmert und es nicht alles aus der SB-Theke gibt. Klar sind die guten Hotels mit ihren tollen Büffets und dem Sekt schon morgens ungeschlagen in der Leistung, aber erinnern kann man sich an den Aufenthalt in einem urigen Wirtshaus doch besser.
Frisch gestärkt gehts an den Schreibtisch. Mails checken, kennt ja jeder. Und man muss ebenfalls stark genug sein für die ersten Anrufe: "Machst Du Hausbesuche?" lautet die erste Frage. Ich erkläre dem Anrufer kurz, nein, und er lieber zu mir kommen solle, hier herrschen beste Bedingungen. Und es gibt keine Rezeption. Nun gut, dann überlege es Dir in Ruhe, sage ich noch.
Dann wird es schon verzwickter. "Ich hätte gern eine Tantra-Massage mit Zungenküssen und GV!" - der Anrufer hat ganz klare Vorstellungen. Nanu? Die habe ich doch gar nicht im Angebot stehen? Ich versuche ihm zu erklären, dass Tantra an sich und GV und schon gar nicht ZK zusammengehören, denn soweit kann ich mich noch daran erinnern, als ich mal eine buchte. Ich antworte meinem Spezialisten: Ja, Tantra mache ich gar nicht. Es wäre mir im Grunde auch zu langwierig, da ich andere Sachen viel besser kann. Und mit einer schönen Massage von Finger- bis Zehenspitzen kann man ein tolles Erlebnis perfekt abrunden".
Liebe Ishtar- an dieser Stelle verspreche ich Dir hoch und heilig: ich werde Dir nicht in Dein Lebenswerk pfuschen. Denn dafür hast Du eine spezielle Ausbildung und Deine Erfahrungen.
Der dritte Anrufer erklärt mir gleich, dass er total gestresst ist und dringend eine Massage braucht. Ich erkläre ihm: ja, mit Happy End eine knappe halbe Stunde. "Ja, und wenn ich das andere auch noch möchte?" Na dann machen wir eben den Frontalangriff als erstes, fangen am besten im Stehen an, ich schmuse Dich schön an und dann gehts langsam aber sicher in die Waagerechte. Wie es abschliesst, sehen wir dann.... sage ich noch.
Nun kommt richtig Dynamik ins Gespräch (!!!). Aber wie wäre es denn, wenn Du erst eine halbe Stunde dominantes Programm mit mir machst? Und mir richtig das Popöchen verhaust? (hat er genauso formuliert!) "Und dann die Entspannung und Deine Massage hinterher?" frage ich noch. Jaaa, kommt als Antwort, das wäre doch das Allerschönste!
An diesem Punkt des Gesprächs fällt mir ein, dass ein wichtiger Gast kommen wollte, den ich schon jahrelang kenne und der nur heute Zeit hat. "Ja, dann tut es mir leid. Aber ich meld mich wieder!" sagt mein Anrufer und legt erlösenderweise auf.
Von überstresst und dringendst massagebedürftig hat es der Gute geschafft, ein dominantes Programm, GV und alle Extras, die es gibt, auf einmal zu fordern. Davon mal abgesehen, dass dieses Programm alles andere als entspannend werden würde, würde man es in eine einzige Stunde hineinpacken, die er ja nur bezahlen wollte, wäre er damit bei weitem überfordert, das Ganze mental und physisch zu verkraften.
Nun ja, danke fürs Gespräch, dachte ich noch. Ist ja ein Tausendsassa! Wer will das denn als Dienstleister schaffen? Man beachte den Fakt, dass ein kleines Hotelzimmer sich bei weitem nicht eignet für eine dominante Session und man Platz, Geräte (wie Andreaskreuz u.a. Ausrüstung) braucht, sich selber stylen muss und eine Fernwirkung hergeben soll.
Und nicht zuletzt muss so etwas in einer passenden Umgebung sein, denn wer will schon Ärger mit den Nachbarn oder dem Hotelmanager, wenn die Hiebe auf dem Latex oder seiner Haut laut klatschen und ich im Befehlston herumschreien muss? Denn dafür braucht man ein Studio in einem Gewerbeobjekt. Und kein knuffiges Zimmer in einem Landgasthof. Und erst recht ungeeignet sind die Wohnzimmer der Hausfrauen, die das in der betreffenden Region munter anbieten.
Ja, wir Menschen haben Hunger, Hunger nach Leben, Liebe, Befriedigung, jeder von uns sucht etwas. Klar, irgendwo muss man mal anfangen- und nicht nur darüber reden. Denn vor diesem Programm, vorausgesetzt, ich hätte es zum Stunden-Preis angeboten, wäre der Anrufer eher geflohen bzw nicht erschienen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Viel zu viel für einen, der die Branche neu beschnuppert. Das kann ich mir wiederum an allen zehn Fingern ausrechnen.
Eier legen soll sie, die "Wollmilchsau". Richtige Strausseneier und am besten noch in unterschiedlichen Farben. Alles soll es sein, und das möglichst gleich. Erledigen wir doch alles gleich auf einmal, wenn wir schon den Trip ins Phantasialand gebucht haben.