Das Thema der Selbstliebe und Selbstsorge sollte für Escorts an erster Stelle stehen. Dazu gehört auch, mal eine Auszeit von der Sexarbeit zu nehmen. Denn dieser Job, wie viele andere Berufe, kann bisweilen sehr herausfordernd sein und man kann an seine Grenzen kommen: körperlich, emotional und geistig.

 

Sexarbeit wird im Normalfall als selbständiger Beruf ausgeübt und das bedeutet, dass es kein Krankengeld oder Urlaubsgeld gibt und man meist durcharbeitet. Dabei gibt es Zeiten mit hoher Kundenanfrage, aber auch sehr niedriger, was dazu führt, dass man nie vorhersehen kann, wieviel Geld am Ende des Monats unterm Strich übrig bleibt. Das kann sehr nervenaufreibend sein. Bei all diesen Herausforderungen sind Pausen deshalb umso wichtiger.

 

 

 

Woran merkst du, dass es Zeit für eine Pause wird? - wenn du es vermeidest, Kundenanfragen per Mail oder telefonisch zu beantworten und es vor dir herschiebst

 

- wenn du Kundenanfragen an Kolleginnen weiterleitest

 

- wenn du Entschuldigungen dafür suchst, so wenig Zeit wie möglich mit Kunden zu verbringen

 

- wenn es dir schwer fällt zu lächeln oder ein Gespräch mit Kunden zu führen

 

- wenn du zunehmend Kundenanfragen ablehnst

 

 

 

Was, wenn du nicht sofort eine Auszeit einlegen kannst? Schau auf die positiven Seiten deines Jobs. Nimm dir Zeit und schreib dir alle Vorteile auf. Du wirst überrascht über das Ergebnis sein. Nehme dir einen Zeitpunkt in der Zukunft in den Blick, wo du eine Pause einlegen kannst. Plane einen Urlaub und freue dich darauf!

 

Du solltest auch versuchen, dich mit anderen Kolleginnen und Freunden auszutauschen. Über diese Arbeit zu sprechen, kann sehr entlastend sein und dir helfen, auch manchen harten Tag zu überstehen. Lass dich massieren, nehme ein Wannenbad! Tue Dinge, die du geniessen kannst.

 

Wenn du Kontakt zu anderen Kolleginnen suchst, nehme Kontakt zur Interessenplattform sexworker.at oder zur nächsten Sexworker Organisation in deiner Nähe auf oder schreib mich an ([email protected]) und ich gebe Dir Hinweise, wo Du Kolleginnen für den Austausch findest. Auch gibt es verschiedene Stammtische für Sexarbeiterinnen in den einzelnen Bundesländern. In Berlin kannst Du z.B. Kontakt mit der Beratungsstelle Hydra aufnehmen. Im Verein trifft man sich regelmässig zum regen Austausch!

 

Written by Susi


2 comments

Anonymous

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In Zeiten flauer Anfragen date ich bewusst auch mal 2-3 Wochen garnicht. Schreibe das fairerweise auch ins Profil rein (was leider selten gelesen oder auch ignoriert wird). Auch wenn ich merke ich kann einfach keine Schw... mehr sehen sollte man diese Alarmglocken nicht ignorieren. Pause... danach geht's wieder viel besser. Geht natürl. Alles nur wenn man damit nicht Hauptberufl. Geld verdient. Der Körper und das Aussehen ist ja mein Kapital bei dieser Tätigkeit. Welcher Kunde mag schon eine missgelaunte, gelangweilte und verwelkte Escort besuchen? Die Herren bezahlen viel erarbeitetes Geld dafür... ich will auf meiner Käsesemmel für mein Geld auch ordentlich Belag in Qualität draufsehen!?

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Anonymous

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Das ist ein wirklich wichtiges Thema, toll dass das angesprochen wird! Ich habe auch immer mal wieder Phasen, in denen ich eine, mal kürzere, mal längere, Auszeit brauche. Eine aktive Psychohygiene ist für uns alle in dem Job wichtig, denn man kann nur eine gute Leistung bringen und auf Dauer gesund bleiben, wenn man mit sich selbst im Reinen und glücklich mit dem ist, was man macht. Manchmal reicht die oben genannte Massage, ein Binge-watching-Abend mit "Secret Diary of a call girl", ein anderes Mal hilft aber nur eine Woche abschalten, Urlaub und raus. Wie jeder andere selbstständig arbeitende Mensch muss man für diese Zeiten vorsorgen.

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