Es sind vor allem Osteuropäerinnen, die in Island als Sexworker, Tänzerinnen und Bardamen arbeiten. Bordelle sind verboten, d.h. Sexworker dürfen auch nicht zusammen arbeiten, da dies nach Rechtslage ein Bordell definiert.
Eine Auswirkung dieser Rechtsprechung ist, dass es so gut wie keinen Strassenstrich gibt. Die Sexworker inserieren über Dating Websites, wo allerdings einschlägige Inserate/Profile entfernt werden. Über Mund zu Mund Propaganda finden Sexworker ihre Kunden. Alles in allem wird das Gesetz kaum durchgesetzt, weil es der Polizei an finanziellen Mitteln sowie Mitarbeitern für diese Aufgabe mangelt.
Eine von Sexworkern geleitete Organisation gibt es bis dato nicht. Die einzige Organisation, die auch Beratung für Sexarbeiter anbietet, ist Stigamót, die sich hauptsächlich um Opfer von Gewalt und sexuellen Missbrauch kümmert und Sexworker grundsätzlich als Gewaltopfer betrachtet, nicht als selbstbestimmte Akteure.
Politische Aktivitäten, die bessere Arbeitsbedingungen für Sexworker vorantreiben und gegen die Freierbestrafung mobilisieren, sind noch in den Kinderschuhen.