In unserer Reihe Länderberichte berichten wir regelmässig zum Thema der rechtlichen Situation der Sexarbeit in Europa und weltweit. Dieses Mal bieten wir rechtliche Informationen zur Situation in Island. Sexarbeit ist in Island legal, allerdings wurde 2009 ein Sexkauf Verbot ähnlich Schweden, Norwegen und Frankreich eingeführt, dass Freier bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft. Zuvor gab es zwischen 2005 und 2007 ein Prostitutionsverbot und Sexarbeiterinnen wurden in die Illegalität gezwungen. Auch Strip Shows sowie Nacktheit von Mitarbeiterinnen sind seit 2010 verboten.

 

Es sind vor allem Osteuropäerinnen, die in Island als Sexworker, Tänzerinnen und Bardamen arbeiten. Bordelle sind verboten, d.h. Sexworker dürfen auch nicht zusammen arbeiten, da dies nach Rechtslage ein Bordell definiert.

 

Eine Auswirkung dieser Rechtsprechung ist, dass es so gut wie keinen Strassenstrich gibt. Die Sexworker inserieren über Dating Websites, wo allerdings einschlägige Inserate/Profile entfernt werden. Über Mund zu Mund Propaganda finden Sexworker ihre Kunden. Alles in allem wird das Gesetz kaum durchgesetzt, weil es der Polizei an finanziellen Mitteln sowie Mitarbeitern für diese Aufgabe mangelt.

 

Eine von Sexworkern geleitete Organisation gibt es bis dato nicht. Die einzige Organisation, die auch Beratung für Sexarbeiter anbietet, ist Stigamót, die sich hauptsächlich um Opfer von Gewalt und sexuellen Missbrauch kümmert und Sexworker grundsätzlich als Gewaltopfer betrachtet, nicht als selbstbestimmte Akteure.

 

Politische Aktivitäten, die bessere Arbeitsbedingungen für Sexworker vorantreiben und gegen die Freierbestrafung mobilisieren, sind noch in den Kinderschuhen.

 

Written by Susi


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Anonymous

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Viele Frauen bevorzugen es, sich einen netten Mann auszusuchen - die Möglichkeit gibt es, bei der großen Auswahl an Freiern - und mit diesem gegen ein Taschengeld Sex zu haben, als für einen Hungerlohn für eine Zeitarbeitsfirma oder Fast-food-Kette schuften zu müssen. Viele andere Frauen kommen mit ihrem Monats-Hungerlohn nicht aus, und brauchen etwas Zusatztaschengeld, um einigermaßen würdevoll leben zu können. Das geht den Großaktionären und Mullimilliadären aus der Industrie aber gegen den Strich. Die Industrie- und Arbeitgeberverbände (hier verdeckt die Bertelsmannstiftung) möchten aber, dass in solchen Fällen noch mehr an Stunden gearbeitet wird. Gerne bis zu 10 Stunden und mehr pro Tag. Und jetzt weiß man hoffentlich auch, von welchen Kreisen die faschistoiden Prostitutionsgesetze in Deutschland vorangetrieben werden. Denn es ist unübersehbar, dass damit die Freiheitsrechte der Frauen massivst drangsaliert und beschnitten werden sollen. Mit Schutz für Frauen hat dieses Gesetz nichts zu tun, im Gegenteil. Die Frauen müssen alles melden (wieviel Freier sie haben, wieviel sie dabei verdienen, ob das Finanzamt und andere Ämter informiert ist, ob auch ja nicht ohne Kondom geblasen wurde u.s.w.). Und sich sollen/müssen sich persönlich ein bis zwei mal pro Jahr beim Amt melden und ausfragen und bedrohen lassen. Diese ganze Drangsale gegen Frauen kommt von Industrieverbänden, die jegliche Prostitution verbieten wollen, damit es keine andere Möglichkeit Für Frauen gibt an Geld zu kommen, als für die Konzerne zu arbeiten. Politiker machen in Deutschland schon lange keine Gesetze mehr. Wie wir ja aus Belgien gelernt haben, bekommen die hohen und höchsten Kreise dort alles an Sexsklaven, was sie möchten. Für sie selbst bringen brutale Prostirutionsgesetze also keinerlei Nachteile!

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