Anders als in anderen skandinavischen Ländern, verfügt Dänemark über eine liberale Prostitutionsgesetzgebung. 1999 wurde Sexarbeit entkriminalisiert. Bis 1999 durften Sexarbeiterinnen nicht allein von den Einkünften aus Sexarbeit leben und mussten weitere Einkommen aus anderen Jobs nachweisen.

 

Zuhälterei und das Betreiben von Bordellen ist allerdings verboten.

 

Sexarbeit wird nicht als Beruf anerkannt und ist nicht durch Arbeitsrecht, Sozialversicherung und Arbeitslosenunterstützung unterstützt. Auch besteht Steuerpflicht für die Einnahmen aus sexuellen Dienstleistungen.

 

Prostitution findet auch in Clubs, Cabarets und Varietés statt und natürlich in Wohnungen, Massagesalons und Hotels. Letztere sind in Dänemark weit verbreitet.

 

Viele Sexarbeiterinnen kommen aus dem Ausland und bieten neben einheimischen Frauen ihre Dienste an. Die meisten kommen aus Osteuropa, Afrika und Thailand und ihr Anteil liegt bei etwa 65%. Die grösste Gruppe stammt aus Thailand, haben entweder die dänische Staatsangehörigkeit oder arbeiten mit einer Aufenthaltserlaubnis. Viele der ausländischen Sexarbeiterinnen haben Zugang zu sozialen und gesundheitlichen Beratungsangeboten; leider ist ihnen diese Hilfe oft nicht bewusst oder sie sind nicht darüber informiert.

 

Die Gruppe der Osteuropäer pendelt häufig zwischen Dänemark und ihren Heimatländern. Sie erhalten keinen Zugang zu sozialen Einrichtungen. Die Gruppe der Afrikanerinnen, besonders aus Nigeria, arbeitet häufig nicht nur in Dänemark, sondern auch in anderen europäischen Ländern. Unter den ausländischen Gruppen gibt es einen Anteil an Opfern von Menschenhandel, aber keine zuverlässigen Zahlen mit genauen Schätzungen.

 

Strassenprostitution besteht weiterhin, auch wenn sich die Regierung bemüht, sie zurückzudrängen und gezielte Hilfen zum Ausstieg dabei anbietet.

 

Anders als in Schweden, hat sich die dänische Regierung keinem Sexkauf-Verbot angeschlossen, da man keine positive Wirkung darin erkennt, wenn man den Kauf von Sex bestraft. Ausserdem würde es negative Konsequenzen für Prostituierte haben, ihre wirtschaftliche Existenz verschlechtern und das Stigma vergrössern.

 

Wie in anderen Europäischen Ländern wird zunehmend der Anzeigenmarkt über das Internet wie Kaufmich genutzt, um Werbung zu schalten.

 

Eine Studie über Prostitutionskunden besagt, dass 14% aller dänischen Männer schon sexuelle Dienstleistungen in Anspruch genommen haben.

 

Written by Ariane G.


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