Trotz Strafverfolgung und Razzien gibt es eine starke Sexworker-Bewegung, die sich wehrt und für die Entkriminalisierung dieses Berufszweigs streitet. Schon kurz nach der Einführung des Gesetzes demonstrierten allein 2.500 Prostituierte gegen das Gesetz, weil es ihre Existenzsicherung gefährdete.
Im Jahr 2007 wurde der Sex-Tourismus für illegal erklärt und daraufhin 35.000 Kunden strafrechtlich verfolgt. Ausserdem kann es passieren, dass Prostitutionskunden in spezielle Erziehungsschulen für Freier geschickt werden, um sie von der Prostitution abzubringen (ähnlich wie die sog. John’s Schools in den USA; John = Freier).
Trotz all dieser Entwicklungen haben sich auch Rotlicht-Bezirke über die Jahre entwickelt, zwei davon in der Hauptstadt Seoul. Bemerkenswert ist auch das Alter vieler Prostituierter: es gibt immer mehr mittellose Rentnerinnen, die dieser Tätigkeit nachgehen. Das liegt vor allem daran, dass sich alte Traditionen aufgelöst haben, wonach sich die Kinder um ihre Eltern im Alter kümmerten, diese ihrer Verantwortung aber nicht mehr nachkommen wollen.
Es gibt auch Migrantinnen, so z.B. viele Russinnen, die in Korea seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion arbeiten.
Wie erwähnt, ist die politische Sexworker-Bewegung relativ gross, die es auch regelmässig in die internationalen Medien schafft. Sexarbeiterinnen demonstrieren meist in sehr grosser Zahl für die Anerkennung der Sexarbeit als Arbeit, gegen die Schliessungen von Bordellen und für die Abschaffung des Prostitutionsverbots. In Seoul wie auch in vielen anderen internationalen Städten geht die Vertreibung der Sexarbeiterinnen mit der Gentrifizierung einher, also der Umwandlung von Wohn- und Gewerberäumen in hochpreisige Luxusimmobilien.
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