Insgesamt findet das Geschäft auf der Strasse, in Clubs und Bordellen und über Escortservices statt. Aufgrund der wirtschaftlichen Krise wurden die geschätzten Zahlen von in der Prostitution tätigen Frauen von 400.000 auf 600.000 nach oben korrigiert.
Da Prostitution nicht rechtlich geregelt ist, entwickeln Städte ihre eigenen Regeln und Massnahmen. Die häufigsten Massnahmen sind polizeiliche Strafverfolgung, Bußgelder und das Verhängen von Verbotszonen im öffentlichen Raum.
2004 hat Madrid ein Programm auf den Weg gebracht, das auf den Kampf gegen sexuelle Ausbeutung abzielt, aber tatsächlich Polizeimassnahmen gegenüber SexarbeiterInnen am Strassenstrich beinhaltet sowie die Überwachung von Kunden in den Rotlichtbezirken.
Barcelona hat zum Kampf gegen die Strassenprostitution ausgerufen und Sexarbeit in öffentlichen Räumen verboten. Das Gesetz erlaubt der Polizei Bußgelder gegen Sexarbeiterinnen und ihren Kunden zu verhängen. Dieses Gesetz wurde zum Vorbild für viele Städte in ihrem Kampf gegen Strassenprostitution.
In der Stadt Bilbao ist es Clubs untersagt, sich in der Nähe von Schulen anzusiedeln.
Die meisten Sexarbeiterinnen arbeiten indoor, also in Wohnungen und Clubs, wo sie für Dritte, also Betreiber arbeiten. Miete wird tageweise, in vielen Fällen auf wöchentlicher Basis bezahlt.
Das Arbeitsverhältnis zwischen Betreibern und Sexarbeitern wurde bis vor kurzem nicht anerkannt. Erst kürzlich entschied ein Richter in Barcelona, dass Prostituierte in einem Bordell dieselben Rechte erhalten sollen wie andere Arbeiter auch. Konkret bedeutet das Arbeitsverträge zwischen Betreibern und Sexarbeiterinnen und dass Arbeitnehmer- sowie Arbeitgeber in die Arbeitslosenkasse und in die Altersversorgung einzahlen müssen. Auch dass die Arbeiterinnen die Möglichkeit haben zu streiken. Dies ist aktueller Präzedenzfall, der in Spanien noch weiter Kreise ziehen wird.
Auf Landesebene gab es Vorstösse und Druck auf die Regierung, Werbeanzeigen für sexuelle Dienstleistungen zu verbieten, da man unterstellte, dass sich organisierte Kriminalität sowie Menschenhandel hinter den Anzeigen verbirgt.
Nach spanischen Einwanderungsgesetz ist es verboten, ohne eine gültige Aufenthaltsbescheinigung und Arbeitsbewilligung im Land zu bleiben. Prostitution wird nicht als Arbeit definiert und jene, die in der Prostitution arbeiten, haben keine rechtlichen Mittel ihren Aufenthalt zu legalisieren. Sie leben daher unter sehr prekären Bedingungen und es macht sie sehr verletzlich.
Länderberichte weltweit - eine Übersicht
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