Bist Du es leid, beim Arzt bzw. bei der Ärztin immer vorsichtig sein zu müssen, wenn Du von Deinem (Neben-)Beruf erzählst? Denn was für viele selbstverständlich ist – der Gang zur ärztlichen Praxis – kann für Sexarbeitende zur Herausforderung werden.

Unserem Beruf haftet noch immer ein Stigma an. Falls wir ein Outing wagen, wissen wir nicht, ob uns das Fachpersonal noch gleich behandelt. Mangelnde Sensibilität in Form von invasiven Fragen, Vorurteile bis hin zu Diskriminierung – all das kann leider vorkommen. Wie also finden wir Ärzt*innen, die unseren Beruf respektieren und uns als Mensch behandeln?

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Erste Anlaufstelle: Der Rote Stöckelschuh

Das vom BesD e.V. und der GSSG unterstützte Projekt Roter Stöckelschuh fand 2017 in Hamburg seinen Anfang, als gynäkologische Praxen Sticker mit einem roten Stöckelschuh an ihre Tür klebten, um zu zeigen, dass Sexarbeitende hier vorurteilsfrei behandelt werden.

Daraus entwickelte sich eine Datenbank, in der Du Ärzt*innen, Kliniken, Beratungsstellen für Sexarbeit, Schwangerschaft, Sexologie, HIV, STI und weitere (Gesundheits-)Themen, Psychotherapeut*innen sowie Steuerbüros, Anwaltskanzleien und mehr findest, die explizit sexarbeitsfreundlich sind.

Die Liste der Ergebnisse ist, je nach Bundesland, noch recht übersichtlich. Wenn Dir weitere Adressen bekannt sind, mit denen Du gute Erfahrungen gesammelt hast, trage sie gerne ein. So können Kolleg*innen von Deinen Erfahrungen profitieren. Als erste Anlaufstelle kann Dir der Rote Stöckelschuh aber bereits helfen.

 

Erste Schritte bei der Arztsuche

Solltest Du beim Roten Stöckelschuh nicht fündig werden, kannst Du zuerst unter Deinen Kolleg*innen nach Empfehlungen fragen.

In der Chat-Gruppe des Berufsverbandes fragen regelmäßig Sexarbeitende, ob andere eine Adresse in einer bestimmten Stadt oder Region empfehlen können. Oft haben andere bereits Erfahrungen mit bestimmten Praxen gemacht und können sagen, ob sie professionell und respektvoll mit Sexarbeitenden umgehen.

Hat Deine Stadt eine Fachberatungsstelle, können sie Dir sicherlich auch Ärzt*innen nennen, die mit den besonderen Bedürfnissen von Sexarbeiter*innen vertraut sind. Eine Liste der Fachberatungsstellen findest Du hier auf unserer Homepage.

 

Vor der Terminvereinbarung

Hast Du nun einige Adressen, solltest Du Dir klar werden, was Dir an der neuen Praxis wichtig ist. Sammle am besten eine Liste mit Fragen. Diese kannst Du, bevor Du einen Termin vereinbarst, telefonisch oder per E-Mail stellen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie respektvoll und offen die Praxis ist. Du kannst direkt nach Erfahrungen mit Sexarbeitenden fragen oder auch erwähnen, dass Du in einem Beruf mit besonderen Anforderungen arbeitest, ohne diesen konkret zu nennen. Die Reaktionen werden Dir helfen, besser einzuschätzen, ob es eine für Dich passende Praxis ist.

Manche Praxen sind auch zertifiziert, z.B. durch die DAH. Dies kann auch ein erster Hinweis sein. 

 

Weitere Fragen, die hilfreich sein können: 

  • Wie geht Ihre Praxis mit sensiblen Themen um?
  • Wie wichtig sind Ihnen Diskretion und Vertraulichkeit?
  • Haben Sie Erfahrung mit Menschen, die ungewöhnliche Lebensentwürfe leben?

Welche weiteren Fragen fallen Dir ein? Teile sie gerne in den Kommentaren, damit andere sie sehen können.

 

Was eine respektvolle Praxis ausmacht

So wichtig Vorbereitung auch ist: Gewissheit gibt Dir nur ein erster Besuch. Wenn Du zum Termin kommst, achte vor allem auf folgende Punkte: 

  • Hören die Ärzt*innen aufmerksam zu? 
  • Hat das Personal Vorurteile? 
  • Nehmen sie Dich und Deine Probleme ernst? Oder tun sie Deine Belange ab und versorgen Dich nur kurz und knapp, um “das Nötigste” getan zu haben? 
  • Macht das Personal abwertende oder moralische Bemerkungen über Dich oder Deinen Beruf?
  • Werden Fragen gestellt, die für die Behandlung nicht notwendig erscheinen? Wird erklärt, warum diese und sehr private oder sexarbeitsbezogene Fragen für die Behandlung relevant und wichtig sind?

Gute Anzeichen sind, wenn die Ärztin oder der Arzt Dir gewissenhaft zuhört und aufgrund Deiner Schilderungen urteilt. 

Auch die Frage nach Diskretion und Vertraulichkeit ist zentral. Ärzt*innen müssen Deine Privatsphäre schützen. Dazu gehört auch, Informationen über Deinen Beruf nur dann zu dokumentieren oder weiterzugeben, wenn es medizinisch notwendig ist und Du ausdrücklich zustimmst.

 

Wie Du mit mangelndem Respekt umgehen kannst

Im Idealfall hast Du nun eine Praxis gefunden, in der Du als Mensch behandelt wirst und Dein Beruf eben nur das ist – ein Beruf. Sollte das nicht der Fall sein, ist es wichtig, das offen anzusprechen. Viele Vorurteile sind unbewusst und das Fachpersonal merkt vielleicht nicht, wie sehr Dich ihre Bemerkungen treffen. 

Solltest Du das nicht persönlich tun wollen (absolut verständlich!), kannst Du Dich per E-Mail an die Praxis wenden. Offene Praxen sind dankbar für Personen, die Zeit und Mühe investieren, ehrliches Feedback zu melden.

Sende dabei am besten auch den Praxisleitfaden des Roten Stöckelschuhs mit. Der Leitfaden zum diskriminierungssensiblen, informierten und bedürfnisorientierten Umgang mit Sexarbeitenden ist für Personen des Gesundheitswesens erstellt. 

Wenn trotzdem keine Verbesserung eintritt oder Du Dich weiterhin unwohl fühlst, solltest Du in Erwägung ziehen, die Praxis zu wechseln. Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden stehen an erster Stelle. Auch, wenn die neue Suche Zeit und Energie kostet – Du hast ein Recht, respektvoll behandelt zu werden.

Je nach Situation kann es auch Sinn machen, formelles Feedback zu geben, sei es durch Online-Bewertungen oder Beschwerden bei der Ärztekammer. Solche Schritte helfen nicht nur Dir, sondern der ganzen Sexarbeits-Community.

Wir hoffen jedoch, dass dieser Schritt nicht notwendig ist. Vorurteile und Stigmatisierung können dazu führen, dass Deine gesundheitlichen Bedürfnisse nicht ernst genommen werden oder Du gar falsche Beratung erhältst. Deshalb ist es wichtig, dass Du Ärzt*innen findest, die Dich und Deinen Beruf respektieren. Vier Erfolg!

 

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