Escort TheSirenErnestine zählt mittlerweile zu einem der bekannten Gesichter auf Kaufmich.com. Sie erfreute uns in der Vergangenheit schon mit so manch einem interessanten Interview zu sich und ihrer Arbeit als Escort. Heute spricht sie mit uns über ihr neuestes Arbeitsmodell, dass den Escort-Beruf nachhaltig revolutionieren soll - am besten europaweit, wie sie sagt. Wir verraten nicht mehr - lest am besten selbst!

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Foto: TheSirenErnestine

 

Kaufmich Escort TheSirenErnestine & das zukunftsorientierte Arbeitsmodell für Sexarbeiter*innen

KM-Team: Liebe Ernestine, schön Dich wieder bei einer neuer Interview-Runde dabei zu haben! Heute verrätst Du uns mehr über Dein neues Geschäftsmodell, das die Escort-Welt revolutionieren soll. Die "Paramour Collective" ist eine Genossenschaft, was nach deutschem Recht eine Art von Unternehmen ist, das von einem Genossenschaftssystem gesteuert wird. Ist Paramour Collective aus der Not oder aus Freude entstanden?

Ernestine: Beides. Vor etwa 2 Jahren haben wir festgestellt, dass es in Berlin kaum Escort-Agenturen gibt, die ihre Mitarbeiter*innen nicht ausbeuteten. Escort-Agenturen nehmen zum Beispiel 30 bis 50 Prozent des Verdienstes von Arbeiter*innen, und wenn man sich über die Arbeitsbedingungen beschwert, verliert man den Job. Viele von diesen Agenturen verstoßen auch gegen das Arbeitsrecht, die Arbeitnehmer*innenrechte und die Gesetze der Zuhälterei.

Wir haben durch die gewerkschaftliche Organisierung mit der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) Berlin einige Fortschritte im Kampf gegen diese Unternehmen gemacht, aber das Problem ist, dass viele dieser Unternehmen mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung stehen - und selbst wenn das nicht der Fall ist, verhalten sie sich so, als ob wir immer noch in einer Ära leben würden, in der Sexarbeitsunternehmen auf hinterhältige und zwielichtige Weise arbeiten müssen. Das führt zu einer extrem schlechten Lebensqualität und zu einer beängstigenden Situation für die Escorts.

Die 11 Gründungsmitglieder des Paramour-Kollektivs sind Menschen, die das Escort-Geschäft lieben und viel Freude am Umgang mit ihren Kund*innen haben. Aber es ist sehr schwer, unter schlechten Arbeitsbedingungen und unterdrückenden Chefs Freude an der Arbeit zu haben.

Seit wir mit der Arbeit an Paramour begannen, haben wir ein überwältigend positives Echo von Menschen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Sexarbeitergemeinschaft erhalten. Alle, mit denen wir gesprochen haben, sind der Meinung, dass es längst an der Zeit ist, diese Art von Unternehmen zu gründen, in dem sich die Arbeiter*innen ganz dem Vergnügen ihrer Arbeit hingeben können, ohne dass unsere Rechte beschnitten werden. Und zwar in einer kollektiven Umgebung, in der wir den Großteil unserer Einnahmen behalten.

 

KM-Team : Wie ist es für Dich als Unternehmerin, eine Genossenschaft zu leiten? Gibt es Unterschiede zur "normalen" Unternehmensführung?

Ernestine: Als ich das erste Mal von dem Modell der Genossenschaft erfuhr, dachte ich: "Das ist wie ein kleiner Hafen des Sozialismus." Aus rechtlicher Sicht ist es, wie in einem demokratischen System, in dem alle die gleiche Stimme haben. Jeder erhält den gleichen Anteil an den Gewinnen des Unternehmens. Wir alle entscheiden gemeinsam, wie die Dinge funktionieren. Der Aufbau einer Gemeinschaft ist ein fester Bestandteil des Prozesses. Das ist das diametrale Gegenteil eines Einzelunternehmens, wie es die meisten unabhängigen Escorts haben.

Bei Paramour bringt jeder ein hohes Maß an Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen mit, die für die Führung eines Unternehmens erforderlich sind. Wir haben Leute für die Finanzen, Grafikdesigner*innen und Fotograf*innen. Wir ziehen alle an einem Strang und bauen die Sache genau so auf, wie wir sie haben wollen. Ich muss sagen, als alle zu unserer Gründungsversammlung kamen, dachte ich auch: Oha, diese Leute sind alle so schön! Sich mit ihnen zu organisieren ist also auch eine ästhetische Freude für mich!

 

KM-Team: Was macht Deine Dienstleistungen in einem kollektiven Umfeld wie PC zu etwas Besonderem in der Erotikbranche?

Ernestine: In Berlin gibt es tonnenweise Orte, zu denen Kund*innen für alle Arten von Sex gehen können. Wir haben Bordelle, Domina-Studios, Massagesalons, FKK-Clubs und Agenturen. Paramour ist das einzige Business in der Stadt - und wir glauben, in ganz Deutschland -, das Sexarbeiter*innen gemeinsam gehört.

Viele Kund*innen haben ethische Bedenken, Sexarbeiter*innen aufzusuchen. Viele andere, die gerne bezahlten Sex erleben würden, halten sich zurück, weil sie befürchten, dass wir alle ausgebeutet werden. Und das werden wir auch. Der Chef wird immer mehr Geld bekommen als die Arbeiter*innen - und die Bedingungen diktieren, unter denen wir arbeiten - es sei denn, es handelt sich um eine Genossenschaft. Wir denken, das spricht für sich selbst, wenn es darum geht, ob wir uns für diese Arbeit entscheiden oder nicht, und ob es eine gesunde Erfahrung ist oder nicht.

In diesem Sinne möchte ich auch der FAU ein Lob aussprechen. Ohne die Unterstützung unserer Gewerkschaft hätten wir es nicht so weit bringen können. Als Generalsekretärin der FAU verbringe ich viel Zeit damit, von schlechten Arbeitsbedingungen in allen Bereichen der Arbeitswelt zu hören, und der Kampfgeist der Gewerkschaft hat uns dazu verholfen, dies zu erreichen. Es gibt also einen starken gewerkschaftlichen Ethos in dem, was wir tun. Ich meine, am Ende des Tages sind Arbeitnehmer*innen, die gut behandelt werden und die Kontrolle über ihr eigenes Leben haben, glücklichere Menschen, und glücklichere Escorts = bessere Orgasmen für alle!

 

KM-Team: Auf Deiner Homepage legst Du großen Wert auf DEI (Diversity, Equity and Inclusion). Welches Feedback bekommt Du von Mitgliedern/Kund*innen?

Ernestine: Du kannst eine große, dünne, blonde, weiße, deutsche Escort-Dame sein, wenn Du aber ein einziges Tattoo hast, dann werden Dich die meisten Escortagenturen nicht mehr nehmen. Sie gehen von der bizarren Vorstellung aus, dass Kund*innen an nichts anderem interessiert sind als an diesem langbeinigen, blauäugigen und hellhäutigen Archetyp. Jeder, der diese Arbeit nicht erst seit gestern macht, weiß, dass das so nicht stimmt. Wir haben es satt, dass diese Ästhetik uns vorschreibt, wer Zugang zu der Kundschaft hat, die Escort-Agenturen in Anspruch nimmt, und wer nicht. Das ist ganz klar eine Form der Diskriminierung.

Wir wissen, dass die menschliche Sexualität unendlich viele verschiedene Geschmäcker hat. Ja, Kund*innen mögen große, schlanke Blondinen, aber man muss ihnen auch zugestehen, dass sie Tätowierungen sexy finden, Kurven mögen und - ja - an Sex mit Menschen aller Hautfarben und aller Geschlechter interessiert sind. Für alle Escorts gibt es Kund*innen. Warum lassen die anderen Agenturen diese Kund*innen außen vor? Wir sind stolz darauf, die erste All-Gender-Escort-Agentur zu sein, und wir freuen uns darauf, alle Wünsche der Kund*innen zu erfüllen: die Geschäftsfrau, die einen männlichen Begleiter sucht, um sich begehrt und sexy zu fühlen; das schwule Paar, das einen heißen Dritten sucht; und alle anderen, die bisher keinen sicheren Rahmen hatten.

 

KM-Team: Du bist jetzt schon eine Weile KM-Queen, was bringt Dich dazu, Teil der KM-Community zu sein und gleichzeitig eigene Projekte zu haben?

Ernestine: Kaufmich ist die Online-Drehscheibe für Sexarbeit in Deutschland. Es ist eine unschlagbare Plattform, die den Markt anführt. Ich kenne niemanden, der Kaufmich nicht nutzt!

 

KM-Team: Was denkst Du, wo Du und Paramour Collective in 5 Jahren stehen werden?

Ernestine: Wir haben große Zukunftsvorstellungen! Die Agentur in Berlin ist nur der Anfang. Wir haben bereits Arbeiter*innen aus dem ganzen Land, die sich uns anschließen wollen. Deswegen planen wir, bundesweit zu wachsen - und vielleicht irgendwann auch europaweit. Wir haben Kontakte zu anderen aufstrebenden Sexarbeiter*innen-Kollektiven, sodass wir vielleicht irgendwann ein EU-weites Unternehmen werden. Unsere Arbeiter*innen sind auch in allen anderen Bereichen der Branche tätig, und so würden wir gerne irgendwann unsere eigene Pornofirma und ein stationäres Bordell aufbauen. Wir haben auch große Träume darüber, welche Dienstleistungen wir der breiteren Gemeinschaft anbieten wollen und wie wir Arbeitnehmer*innen helfen können, die nicht registriert sind und daher aufgrund unseres diskriminierenden Regulierungssystems nicht mitmachen können. Aber ganz gleich, wie sehr wir wachsen, in unserer Satzung ist das Versprechen verankert, dass wir immer demokratisch organisiert, in Arbeitnehmer*innenhand, gerecht und zukunftsorientiert bleiben. Wir werden nur im Rahmen unseres ethischen Kodex wachsen. Wir werden niemals einen Boss haben und die Mitarbeiter*innen immer an die erste Stelle setzen.

Da dies in unserer Branche äußerst selten ist, halten wir es zweifellos auch für ein Rezept für außergewöhnlichen finanziellen Erfolg. Aber mehr noch, wir wollen die Erwartungen der Sexarbeiter*innen an den finanziellen Erfolg, den sie haben können, an die Lebensqualität, die sie erwarten können, und an das, was wir für unser Leben verdienen, verändern. 

Jeder, der mehr über uns erfahren möchte, kann unsere Website unter ParamourCollective.com besuchen oder uns auf den sozialen Medien unter @ParamourBerlin folgen. In Kürze werden wir die Pläne für eine schicke, rauschende Gala mit Cocktails, sexy Performances und allen unseren Mitarbeiter*innen in eleganter Kleidung bekannt geben; und macht Euch bereit für den offiziellen Start des Unternehmens im Oktober 2023!

 

KM-Team: Vielen Dank Ernestine für das Interview und die spannenden Einblicke in Euer Unternehmensmodell! Wir wünschen Euch viel Erfolg und einen guten Start im Oktober!

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Auf Kaufmich.com unterstützen und empowern wir Escorts, damit sie in professioneller wie persönlicher Hinsicht erfolgreich und unabhängig arbeiten können. Wenn Du auch ein Unternehmen hast oder anderweitige Projekte verfolgst, die mit Sexarbeit zu tun haben, dann melde Dich gerne unter [email protected] für Dein persönliches Interview.

 

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