Unsere Hauptstadt ist schon immer ein erotischer Hotspot Deutschlands gewesen. Heute besuchen wir Studentin Emma, die mit ihrer kreativen und vielseitigen Art alle Berliner Damen und Herren (und alle dazwischen und außerhalb) umhaut!
KM-Team: Herzlich Willkommen zum Interview, liebe Emma. Auf Deinem Profil zeigst Du Dich von verschiedenen Seiten - sowohl ganz natürlich, als auch mit kreativem Make-Up! In welchem Look fühlst Du Dich bei Deinen Dates am wohlsten?
Emma: Vielen Dank für die Einladung! Kreative Make-Up Looks zu machen ist quasi ein Hobby von mir. Ob ich mich bei Dates für ein kreatives Make-up oder einen natürlichen Look entscheide, hängt ganz davon ab, wie ich mich an dem Tag fühle oder wen ich treffe. Allerdings genieße ich mir Zeit zu nehmen, um mich auf die Dates vorzubereiten, da kann es schon leicht passieren, dass ich Lust auf etwas Aufwändigeres habe.
KM-Team: Du bist Studentin und arbeitest nebenbei als Escort - was gibst Du anderen Studierenden als Rat, die ebenfalls anfangen möchten, als Escort zu arbeiten?
Emma: Mein wichtigster Rat an andere Studierende ist, sich selbst und ihre Grenzen gut zu kennen und klar zu definieren, bevor sie in diesem Bereich arbeiten. Escort kann eine aufregende Erfahrung sein. Man lernt Menschen kennen, denen man normalerweise wahrscheinlich nicht über den Weg gelaufen wäre. Ich denke es ist wichtig dabei immer auf das eigene Bauchgefühl zu hören, um abzuschätzen, ob man sich mit der Person wohl und sicher fühlt und Grenzen eingehalten werden.
KM-Team: Was bedeutet es für Dich, Teil der LGBTQIA+ Community zu sein? Und (warum) ist es für Dich wichtig, für die Rechte von queeren Menschen zu kämpfen?
Emma: Ein Teil der LGBTQIA+ Community zu sein bedeutet für mich, einer Gruppe Menschen zugehörig zu sein, vor denen ich mich nicht erklären oder rechtfertigen muss und wo ich über meine Erfahrungen sprechen und verstanden werde. Es wird nicht sofort von einer heteronormativen Norm ausgegangen, in die man am Ende nicht reinpasst. Es ist wichtig für mich für die Rechte von queeren Menschen zu kämpfen, weil Diskriminierung weiterhin in der Tagesordnung steht, weil es um grundlegende Menschenrechte geht, die jede Person verdient und weil es nicht nur mich betrifft sondern so viele Menschen die ich kenne und liebe. Ich will, dass zukünftige Generationen es einfacher haben und sie sicher und respektiert in einer Gesellschaft aufwachsen in der es nichts Besonderes mehr ist, queer zu sein.
KM-Team: Plauder doch mal aus dem Nähkästchen: Was kann ein*e Kunde*in tun, damit Du so richtig Spaß hast beim Sex?
Emma: Für mich ist es wichtig, dass man offen über gegenseitige Wünsche, Fantasien und Grenzen sprechen kann und sich respektvoll und aufmerksam zueinander verhält. Das geht am besten, wenn man sich schon öfter getroffen hat und schon eine vertrautere Ebene erreicht hat. Es ist wichtig, Interesse zu zeigen, herauszufinden, was mir in dem Moment gefällt, und genauso offen mitgeteilt wird, was der anderen Person Spaß macht. Es macht auch ganz viel mit mir, wenn ich fühle, wie viel Spaß die Person an etwas hat.
KM-Team: Du bietest als Service unter anderem auch erotisches Ringen an! Ist das ein beliebter Wunsch von Gästen? Und worauf kommt es beim Ringen an?
Emma: Erotisches Ringen ist ein ziemlich beliebter Wunsch. Ich glaube, weil es eine spielerische und zugleich intensive Erfahrung bringt. Ich mag die Kombination aus Erotik und körperlichen Herausforderungen und die Dynamik zwischen den Partnern zu spüren und sich darauf einzulassen. Für mich ist dabei wichtig klare Regeln und Grenzen vorab zu definieren und diese einzuhalten, dann kann es eine wahnsinnig gute Erfahrung werden.
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KM-Team: Stigma ist immer noch ein riesiges gesellschaftliches Problem - vor allem in unserer Branche. Welches Stigma gegenüber bisexuellen Menschen würdest Du gern ein für alle Mal auslöschen?
Emma: Ein weitverbreitetes Stigma gegenüber bisexuellen Menschen ist die Annahme, dass sie sich nicht entscheiden können oder in einer Art Übergangsphase stecken. Es wird irgendwie nicht ernst genommen. Menschen in homosexuellen Beziehungen wird zugeschrieben eigentlich homosexuell zu sein und in heterosexuellen Beziehungen, eigentlich heterosexuell zu sein. Bisexualität ist genauso valide wie jede andere sexuelle Orientierung. Es geht darum, Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht zu lieben und als Mensch zu betrachten. Ich finde das schön.
KM-Team: Zum Schluss wünschen wir uns noch einen Praxistipp von Dir: Was rätst Du Escorts und Kund*innen, die zum ersten Mal mit einem Strap-on hantieren möchten?
Emma: Ich denke es ist wichtig, sich miteinander wohl zu fühlen und gut zu kommunizieren, was einem dabei wichtig ist und wo die Grenzen sind und zu wissen, dass die andere Person die Grenzen auch einhält. Ein ständiger Austausch darüber, was sich gut oder nicht gut anfühlt, ist für mich dabei unabdingbar. Manchmal braucht es etwas Zeit, um herauszufinden, was einem am meisten gefällt. Lasst euch Zeit dabei und genießt die neue Erfahrung, dann kann es unfassbar geil werden!
KM-Team: Huiuiui, jetzt sind wir ganz neugierig auf mehr geworden. Also, Euch allen da draußen eine geile Zeit, und danke Dir für das Interview, liebe Emma!
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