Es ist uns eine besondere Ehre, für das Kaufmich-Magazin mit Lady MacLaine ein Interview führen zu dürfen. Sie war über drei Jahrzehnte als Domina in Berlin tätig und hat mit ihrer Arbeit nicht nur die Berliner BDSM-Szene geprägt, sondern auch gesellschaftliche Grenzen hinterfragt. Ihre Story, die von einem traditionellem Elternhaus bis hin zur Karriere als Lady MacLaine reicht, wurde durch Rosa von Praunheim in dem Dokudrama "30 Jahre an der Peitsche" verfilmt. Wir freuen uns, mit ihr über ihre Zeit als Domina, ihren Ausstieg aus der Branche, Stigmatisierungen und ihr Leben nach der Peitsche sprechen zu können.
Lasst uns einmal zurück in die 90er Jahre von Berlin gehen. Das Studio von Lady MacLaine befand sich im Parterre eines Wohnhauses in der Konstanzer Straße in Wilmersdorf, wo sie zugleich Nachbarin von Regisseur Rosa von Praunheim gewesen war. Diese langjährige Nachbarschaft führte zu einer Freundschaft zwischen den beiden und inspirierte von Praunheim zu dem Dokudrama "30 Jahre an der Peitsche", das im Oktober 2024 bei den Hofer Filmtagen Weltpremiere feierte.
In ihren Memoiren schildert sie ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte, über die wir heute ebenfalls sprechen wollen.
KM-Team: Lady MacLaine, vielen Dank für diese tolle Gelegenheit, ein Interview für unser Magazin mit Ihnen führen zu dürfen! Wie kam es eigentlich das erste Mal zu dem Gedanken, einen Film über Ihr bewegtes Leben zu machen? War es die Idee von Rosa von Praunheim oder ging die Initiative von Ihnen selbst aus?
Lady MacLaine: Ich habe 2005 das Buch „Zwanzig Jahre an der Peitsche“ geschrieben. Es wurde dann lange nicht mehr verlegt, aber Rosa hatte noch ein altes Exemplar und wir haben uns während Corona so ungefähr 2021 zufällig beim Einkaufen getroffen und er hat mich gefragt, ob er mein Buch verfilmen dürfe. Wir waren ja 30 Jahre lang Nachbarn im Haus Konstanzer Straße 56 und ich habe ja immer mal wieder bei seinen verschiedenen Projekten mitgemacht – und so hab ich gesagt. „Na klar. Mach mal.“ Dass am Ende wirklich ein Kinofilm dabei herauskommen würde, habe ich damals im Supermarkt nun wirklich nicht gedacht.
KM-Team: Gab es besondere Herausforderungen oder Vorurteile, mit denen Sie schon damals in Ihrem Beruf konfrontiert waren? Wie sind Sie damit umgegangen?
Lady MacLaine: Das alles zu beschreiben, wie katastrophal es mit einer bürgerlichen Familie, braven Freunden, besorgten Geschwistern und überhaupt allen Beteiligten war – dafür bräuchten wir ein neues Buch – und einen neuen Film. Mich hat nur gerettet, das mein Leben so um die 30 aus vielen Gründen sowieso am Ende war. Da hat mich nix mehr interessiert – als einfach nur noch zu überleben. Ich war krank, hatte kein Geld, keinen Beruf. Dann kam Meinhard in mein Leben und alles Weitere hat sich einfach so entwickelt. Ich war erst mal so damit beschäftigt, die ganze Nummer ins Laufen zu bringen, da hat mich nicht interessiert, was andere Leute dazu zu sagen hatten. Das kam erst später. Aber da war ich mit meinem eigenen Studio schon so verwurzelt, dass mir die Meinung von anderen am Arsch vorbei gegangen ist.
KM: Im Jahr 2025 hat sich so vieles geändert und die BDSM-Szene ist nicht mehr die aus den 90ern. Wie haben Sie die Entwicklung der BDSM-Szene in Berlin über die drei Jahrzehnte Ihrer Tätigkeit erlebt?
Lady MacLaine: Der wichtigste Aspekt war ab der Jahrtausendwende der Einfluss des Internets. Das hat alles, was vorher war, auf den Kopf gestellt. Komplett! In den Achtzigern bis Ende der Neunziger fungierte das Festnetz als einziges Kommunikationsmittel zwischen den Gästen und den Damen. Danach änderte sich alles. Jede Dame hatte eine eigene Internetseite und eine eigene Handynummer. Im „Studio“ verabredet die Lady nur noch ihre Termine und wartet nicht mehr auf Gäste – wie damals in den Achtzigern und Neunzigern. Die alte Zeit war vorbei. Heute kommunizieren die Damen über alle Internetkanäle täglich mit den Gästen, das wäre uns nie in den Sinn gekommen. Damals haben wir schon die Augenbrauen hochgezogen, wenn ein Gast es nur gewagt hätte, zwischen den Terminen anzurufen!
KM-Team: Mich würde es sehr interessieren, wie es war, Ihre Lebensgeschichte von Rosa von Praunheim das erste Mal auf der Leinwand verfilmt zu sehen? Gab es Momente im Film, die Sie besonders berührt haben?
Lady MacLaine: Als unser Film im Herbst 2024 die wirkliche Premiere auf der großen Leinwand beim Filmfest Hof hatte, musste ich mir einen Moment die Tränen weckdrücken, als meine Darstellerin beim Termin mit der Psychologin versuchte, ihre Not zu erklären. Da hab ich mich so an das alles erinnert, was damals war. Heftig!
Und dann habe ich mich aber wahnsinnig gefreut, als der Abspann lief und dazu der Song von Element of Crime „I long for you“. Ich hatte Rosa darum gebeten, diesen Song für den Film zu kaufen, wusste aber nicht, ob er es wirklich gemacht hatte. Da musste ich nochmal die Tränen runterschlucken, weil dieses Lied so zu meinem Leben gepasst hat: „Sometimes, she’s the wicked witch. And then a little girl and then a pretty fridge. And I love her so……” Und das von der Band, die ich seit den Achtzigern liebe. Alle Alben besitze und zu (fast) allen Konzerten in Berlin dabei war. Damit hat Rosa mir wirklich eine große Freude gemacht.
KM-Team: Der Ausstieg aus der Sexwork-Branche ist immer wieder ein Thema auf Kaufmich - was hat Sie letztlich dazu bewegt, sich aus dem Beruf zurückzuziehen & wie verlief der Übergang in Ihr Leben nach der Karriere als Domina?
Lady MacLaine: Naja ….. ich war nach nunmehr 32 Jahren im Beruf nun mal auch im Rentenalter. Außerdem mit über 60 nun auch nicht mehr so wirklich attraktiv für die Herren. Dazu kam die Veränderung der gesetzgeberischen Umstände. Ich hätte mit meiner damaligen Kollegin das Studio nach den neuen Vorgaben ganz neu anmelden müssen – das wollte unser damaliger Vermieter nicht. Und nochmal wieder irgendwo neu anfangen? Wir hatten beide neue Lover und so beschlossen wir zusammen, dass wir das Studio schließen würden. Das war schon komisch - nach all den Jahren. Aber – ich war ja mittlerweile 'ne alte Lady. Und es war gut so.
KM-Team: Wie haben Sie die Stigmatisierung in der Sexwork-Branche während Ihrer aktiven Zeit erlebt? Gab es Momente, die Sie besonders prägend fanden?
Lady MacLaine: Da es in meinem Leben immer nur darum ging, genug Geld zu verdienen, hatte ich keine Zeit, mich dafür zu interessieren, wer meine Arbeit Scheiße fand. Die Familie ging mir sowieso am Arsch vorbei. Allerdings, und das hab ich nie vergessen: Ich hatte (privat) einen Lover aus der Promi-Szene. Plötzlich wachte ich am frühen Morgen auf und er saß in die Bettdecke gewickelt vor mir im Bett und sagte: „Tina, wenn wir das jetzt weitermachen, steht irgendwann in der Bildzeitung: ‚Der Kommissar und die Hure.‘ Das kann ich mir nicht leisten. Sorry.“
Und Tschüss….. Das hat mir echt weh getan. Daran habe ich lange geknabbert. Dann gab’s nochmal einen Lover, der mit mir nicht in das angesagteste Italo-Restaurant Berlins gehen wollte: „Falls dich jemand erkennt“. War auch bitter…..
KM-Team: Wir kommen mal auf die heutige private Tina zu sprechen - wie sieht ein normaler Alltag für Sie heutzutage aus? Golf spielen soll bekanntlich eine Ihrer großen (oder größeren) Leidenschaften geworden sein?!
Lady MacLaine: Ja! Golf ist seit 20 Jahren wirklich meine große Leidenschaft, das stimmt. Dieser Sport ist so verdammt schwer und anspruchsvoll, dass es nie den Moment gibt, an dem man sagen kann: “Jetzt kann ich es…“ Ich will immer besser werden und das geht immer so weiter, bis dann irgendwann das Alter eine natürliche Grenze setzt. Aber so weit bin ich noch nicht…. Rosa war so nett und hat mir in seinem Film Raum für diese Leidenschaft gegeben und wir durften in meinem Golfclub eine Szene drehen. Das war wirklich toll!
Ich bin finanziell unabhängig und lebe zufrieden und glücklich an meinem Herzensort: Dem Berliner Kudamm rund um den Olivaer Platz. Da, wo ich vor 50 Jahren mit bewundernden Augen den großen Jungs beim Zocken zugesehen habe und so furchtbar gerne dazugehört hätte. Da darf ich heute leben und genieße es Tag für Tag. Ich bin seit 7 Jahren in einer festen Beziehung mit einem tollen Mann, der so klug und weise ist, mir meine Freiheit und Unabhängigkeit zu lassen. Wenn ich nicht Golf spiele, gehe ich jeden Tag ins Fitnesscenter. Mein Köper und meine Gesundheit sind immer noch die wichtigsten Komponenten in meinem Leben. Als Domina durfte ich nicht fett und hässlich sein – warum sollte ich es als coole Siebzigjährige werden? Nö! Ich möchte supergesund und super fit sterben. (Das war ein Witz)
KM-Team: Als allerletztes möchten wir wissen, wann wir den heiß ersehnten Film auf unseren Leinwänden erwarten dürfen.
Lady MacLaine: Das weiß ich heute (Feb 2025) leider immer noch nicht. Es soll im April so weit sein.
KM-Team: Wir werden auf jeden Fall alle sofort Tickets kaufen! Es war mir persönlich wirklich eine Ehre, dieses Interview zu führen. Ich hätte bestimmt noch hundert andere Fragen und unsere Community sicherlich auch - danke für Ihre Zeit!
Lady MacLaine: Ich danke auch!
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