Der Bundesstaat Nevada ist der einzige Staat in den USA, wo Prostitution legal ist. Legal bedeutet, dass es dort lizensierte, also genehmigte Bordelle in den meist ländlichen Gegenden Nevadas gibt.
Landesgesetze verbieten dort die Prostitution in Bezirken mit einer Einwohnerzahl, die grösser ist als 400.000, weshalb sie auch in Las Vegas (Clark County) verboten ist. In zehn Landkreisen ist Prostitution dagegen zugelassen. Die Genehmigungen sind an zahlreiche Beschränkungen bzw. Auflagen gekoppelt. Die Niederlassungsfreiheit von Bordellen ist eingeschränkt, es gibt verpflichtende Gesundheitsuntersuchungen und Kondompflicht. Die Personalanwerbung und Werbung generell ist eingeschränkt. Allerdings liegt zu Internetwerbung kein gesetzliches Urteil vor und unterliegt keiner Kontrolle. Daher existieren auch Escort Directories wie Kaufmich und werden stark genutzt. Zusätzlich gibt es noch von Bezirk zu Bezirk abweichende Verordnungen, die Bordelle regulieren.
Sexarbeiterinnen arbeiten als selbständige Unternehmerinnen. Alle Landkreise fordern eine Arbeitserlaubnis, die der jeweilige Sheriff der örtlichen Polizei ausstellt. Die Arbeitserlaubnis wird nach einer Überprüfung des Backgrounds der Person und einer zu zahlenden Gebühr ausgestellt. Die meisten Landkreise stellen dann keine Arbeitserlaubnis aus, wenn Personen unter 21 Jahre alt sind und wenn Verurteilungen wegen Drogenhandels- oder Besitzes oder andere Straftaten vorliegen. Die Arbeitserlaubnis ist üblicherweise an den aktuellen Beschäftigungsort, also ein spezielles Bordell gebunden.
Bordelle arbeiten mit Genehmigungen. Die Gesetze erfordern eine intensiven Background und Finanzcheck der Betreiber und schreiben die Bedingungen vor, die für Genehmigungen notwendig sind. Betreiber arbeiten sehr hart daran, gute Beziehungen mit der lokalen Regierung und den Anwohnern zu pflegen.
Es gibt Hausregeln, die sehr kontrovers diskutiert werden. Eine Praxis ist der sog. „Einschluss“, d.h. alle Nevada Bordelle fordern von ihren Mitarbeitern, dass sie in den Bordellen leben und schlafen müssen und somit das Verlassen des Geländes eingeschränkt ist.
Üblicherweise werden die finanziellen Einkünfte 50/50 mit dem Haus geteilt, es gibt Gebühren für Übernachtung und Unterhalt. Die finanziellen Bedingungen unterscheiden sich allerdings von Bordell zu Bordell und hängt von der Örtlichkeit ab, der Grösse des Bordells und von den Betreibern selbst.
In allen Bordellen wird Sex von weiblichen Sexarbeiterinnen an männliche und manchmal weibliche Kunden verkauft. Das Gesetz schränkt die Arbeit nicht für ein Geschlecht ein, aber die meisten Gesetze beziehen sich in ihren Regulierungen auf Frauen.
Nevadas Rechtssystem, Prostitution zu regulieren, bietet einerseits die Möglichkeit, als einzigen Ort in den Vereinigten Staaten Prostitution legal anzubieten und es bietet sichere Orte der Berufsausübung. Auf der anderen Seite ist Sexarbeit sehr reglementiert und kontrolliert, weshalb es viele Escorts vorziehen, illegal zu arbeiten.
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